Kapitel 25 - Persephone

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Hades hatte über Charon erfahren, wie der tägliche Ablauf meiner Eltern war und heute tätigten sie ihren Wocheneinkauf, das war meine Chance um sie zu sehen

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Hades hatte über Charon erfahren, wie der tägliche Ablauf meiner Eltern war und heute tätigten sie ihren Wocheneinkauf, das war meine Chance um sie zu sehen.
Als sie gerade dabei waren, ihre Lebensmittel zusammenzusuchen, hörte ich sie reden, „Alexis geht es sicher gut", beruhigte mein Vater, meine Mutter.
„Sie ist so weit weg, nur um zu arbeiten, das muss doch nicht sein", jammerte sie.
„London gefällt ihr aber und diese Zeit wird ihr gut tun. Sie ist eine junge Frau, wann soll sie es denn sonst machen?", warf mein Vater mit ruhiger Stimme ein.
Die Beiden hatten sich sehr verändert.
Die braunen Haare meiner Mutter waren mit Grauen durchsetzt und die schwarzen meines Vaters waren den Grauen komplett gewichen. Seine Falten waren um einiges mehr und er trug jetzt einen grau-weißen Vollbart. Meine Mutter pflegte ihr Äußeres immer noch sehr. Geschminkt und schön gekleidet, wie sie war, wirkte sie glücklich. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, dass ich sie nicht fest umarmen konnte, aber ich hatte es versprochen und ich hielt mein Wort, auch wenn es verdammt weh tat und sehr schwer war.
„Entschuldigung. Wissen sie vielleicht, wo ich hier Germ finde?", fragte ich meine Mutter und hätte mich am liebsten an sie gekuschelt.
„Oh, ja, natürlich. Es sind kleine gelbe Würfel, leicht zu übersehen. Ich zeige es ihnen", ging sie gleich auf mich zu.
Meine Mutter war immer schon so, wenn jemand etwas brauchte, tat sie alles, um behilflich zu sein, so wurden auch meine Schwester und ich erzogen. Oft kam mir meine Unsicherheit in die Quere, um der gute Mensch zu werden, der ich eigentlich immer sein wollte, aber bei Alexis war das anders. Sie war mutig und selbstbewusst und half immer sofort.
Meine Mutter reichte mir den Germ und ich bedankte mich herzlich, dann wünschte sie mir einen schönen Tag und ging davon. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich musste hier weg.

Vor dem Geschäft lief ich um die Ecke und brach zusammen, ich heulte wie ein Schlosshund und konnte mich nicht mehr beruhigen. Meine Eltern wirkten glücklich, aber sie sahen mich nicht wie ihre Tochter, ich war eine Fremde.
Starke, warme Hände hoben mich hoch und setzten mich auf die Motorhaube eines Wagens, den ich schnell als unseren erkannte. Hades streichelte meine Wangen und drückte mich fest an sich.
„Wir sollten gehen", schlug er mir bedrückt vor.
Mein Kummer war ihm nicht egal und er machte sich Sorgen, wie ich diese Reise verkraften würde.
„Wir müssen nach London", weinte ich an seiner Schulter und er nickte.
Über die sozialen Medien hatte ich erfahren, dass meine Schwester als Dolmetscherin in der großen englischen Stadt arbeitete. Sie konnte perfekt Griechisch, Englisch, Deutsch und Spanisch und war deswegen auch für Diplomaten tätig. Ihre Freizeit verbrachte sie mit Freunden in Clubs und war sehr sportlich. Sie lief, ihren Posts nach zu urteilen, jeden Tag durch den Hyde Park, einmal pro Woche ritt sie außerhalb von London und ging jeden Freitag in eine Kletterhalle.
Mein Plan war also, sie in der Kletterhalle oder in einem Club zu beobachten. Hades war seit dem Zusammenbruch bei meinen Eltern nicht erfreut, dass wir meine Schwester besuchten, aber er konnte es mir auch nicht ausreden, sie war sowieso die letzte Person auf meiner Liste.

Wir checkten spät abends in ein richtig edles Hotel im Stadtzentrum von London ein und ich versprach ihm, nach dem Besuch bei meiner Schwester nur noch für ihn da zu sein.
„Einen Tag will ich alleine mit dir verbringen, bevor wir sie suchen", forderte er und ich sagte ihm diesen einen Tag zu.
Nachdem wir ausgepackt hatten, gingen wir durch die Stadt, am Trafalgar Square vorbei, direkt zum Buckingham Palace.
Dort standen wir alleine auf dem Platz und sahen uns in der Dunkelheit das Victoria Denkmal an.
„Beeindruckende Frau", sagte Hades und sah hinauf.
Fragend sah ich ihn an.
„Ich habe sie damals kennengelernt. Ihr Vater kam auf mich zu, um dem Empire einen Thronfolger zu sichern. Er liebte die Frau mit der er liiert war nicht und wollte auch nur einmal mit ihr Sex, dazu musste ich nur ein paar Mal mit den Fingern schnippen und tada", dabei bewegte er seine Hände wie ein Magier durch die Luft, „entstand Victoria. Bevor du mich jetzt schimpfst, er sagte nichts von einem männlichen Thronfolger", lachte Hades und nahm meine Hand.
„Wie hast du sie dann kennengelernt?", wollte ich nun wissen.
„Ich war bei ihrer Geburt zufällig unter den Menschen und wollte mich, ehrlich gesagt, von meiner guten Arbeit überzeugen. Sie war ein pummeliges Ding und wurde von einer Hebamme auf die Welt gebracht, was damals sehr unüblich war, aber mir gefiel das. Die Mutter der Kleinen liebte dieses Kind sehr und ich wusste, dass ich alles richtig gemacht hatte. Noch ein bisschen Händeschütteln hier und da und zack war sie Königin", grinste er in sich hinein.
„Was hast du dafür bekommen?", war ich neugierig.
„Frag lieber nicht. Ich war sehr arrogant und snobistisch zu dieser Zeit", sah er düster an mir vorbei und ich wusste, dass das Thema vorbei war.
Sanft lehnte ich mich an ihn und er drückte mich mit seinem Arm fest an sich. Liebevoll küsste ich ihn und spürte meine Erregung aufsteigen. Wie war es möglich, dass ein einfacher Kuss von ihm mich immer sofort schwach werden ließ?
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, aber als er seine Hand in meinen Haaren vergrub, war das nicht mehr möglich. Viel zu schnell hatten wir in der Öffentlichkeit Sex und ich begann mich zu fragen ob das irgendwann aufhören würde. Ich genoss es sehr mit ihm, aber wir waren beinahe wie Tiere und ich bekam das Gefühl, dass uns nur das Körperliche verband.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt