Kapitel 33 - Persephone

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Ich musste nicht schlafen und nicht essen und war in Rom, einer Stadt, die mich noch nie interessiert hatte, aber ich hatte etwas, das mir aus dieser Situation schnell raushelfen konnte, meine Kräfte

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Ich musste nicht schlafen und nicht essen und war in Rom, einer Stadt, die mich noch nie interessiert hatte, aber ich hatte etwas, das mir aus dieser Situation schnell raushelfen konnte, meine Kräfte. Die erste Stadt, die mir in den Sinn kam, visierte ich an und konnte mich so an einem riesigen Zebrastreifen in Tokio wiederfinden.

Die Lichter waren umwerfend und erschlugen einen regelrecht, mein Mund blieb offen, weil ich die Farbenpracht nicht so schnell auffassen konnte, wie sie kam. Von den Menschen an die andere Seite der Straße geschubst, fing ich mich langsam wieder und sah mich um, es war der absolute Wahnsinn. Lichter, Menschen, Lärm und Gerüche überwältigten mich und meine Gedanken waren schnell leer, mein Verstand versuchte alles in sich aufzusaugen, aber das war fast unmöglich.
Wie ich in die kleine Seitengasse kam, in der ich jetzt war, konnte ich nicht mehr nachvollziehen, aber hier roch es himmlisch nach Schokoladenkuchen, also ging ich dem Geruch nach und kam in eine kleine Bäckerei. Kein Wort der Schilder konnte ich lesen, aber es war mir egal, es roch einfach fantastisch. Wer musste da schon wissen, was es genau war?
Noch einen Blick auf die Beschriftung werfend, merkte ich, dass ich es nun doch lesen konnte. Kein Geheimnis blieb mir mehr und ich war sauer auf meine Gabe. Natürlich war mir schon aufgefallen, dass ich in anderen Ländern gleich jeden Menschen verstand und auch meistens die Beschilderungen lesen konnte, aber nun ärgerte es mich. Dieses Land hatte mir so viel Neues versprochen und nun war ich, wieder einmal, enttäuscht worden.
Schnell bestellte ich einen Schokoladen- und einen Erdbeer-Muffin und verließ die kleine Bäckerei, da sah ich auch schon Hühnerkrallen in einer Auslage. Nach anfänglichem Ekel entschied ich mich aber dazu welche zu probieren und stolperte mit Fuß im Mund über einen sehr attraktiven Mann. Er war größer als alle Menschen um uns herum und blickte zu mir herab.
„Entschuldigung", sagte er ernst, blickte auf meine Lippen und ging lachend weiter.
„Was ist so lustig?", rief ich ihm nach und er drehte sich zu mir um.
„Dir hängt eine Kralle aus dem Mund", lachte er immer noch.
Nun riss ich meine Augen auf und hob die Hände an mein Gesicht, >>Scheiße<<, dachte ich mir aber ich fing auch an zu lachen.
Von meinem Humor überrascht blieb er stehen und kam zu mir zurück, „Ich heiße Jackson, willst du einen Kaffee mit mir trinken?", fragte er mit seiner tiefen sexy Stimme.
„Ich bin verheiratet", kam es aus meinem Mund und meinen Ring ließ ich vor seiner Nase baumeln.
Wieder lachte er, „Gut zu wissen. Also darf es nur ein Kaffee sein und keine Hochzeit. Bigamie und so", grinste er mich freundlich an, aber ich lehnte sein Angebot ab.
„Mein Mann würde es nicht gut finden", gab ich als Antwort und genau in dem Moment wurde ich von hinten umarmt.
„Nein, würde er nicht", hörte ich die Stimme von Hades an meinem Ohr.
Schnell verabschiedete ich mich von dem Fremden und sah den dummen Gott nun ernst an. Er versuchte zu grinsen, aber das konnte meine Stimmung diesmal auch nicht heben.
„Ich wollte dir nur zeigen, dass der Tod nicht immer schlecht ist", entschuldigte er sein Verhalten in Rom, aber ich wollte es nicht hören, soweit war ich noch nicht.
„Gib mir Zeit, allein", forderte ich und er sah mich schockiert an.
„Nein", klang seine Stimme ernst und wütend, aber es war mir egal.

Mit meinen Muffins in der Hand tauchte ich nun am Times Square auf und biss hinein, sie schmeckten himmlisch und weil ich wusste, dass Hades gleich hier sein würde, ließ ich den angebissenen Schokomuffin zurück. Mein nächstes Ziel war Chicago, dann Boston und zuletzt Los Angeles.
Hier schien die Sonne schon und ich spürte ihre wärmenden Strahlen auf meiner Haut. Noch ein letzter Biss meines Muffins und ich verzog mich an den Strand der Halbinsel Mani, ich hatte genug gesehen und wollte endlich wieder nach Hause.

Ein Schatten bedeckte mein Gesicht.
Hades ließ sich diesmal viel Zeit um mich zu suchen und mir wurde schnell langweilig, also legte ich mich in den Sand und wurde nun gestört.
„Stopp", rief er gleich, als ich mich aufsetzte.
„Ich hatte nicht vor zu gehen", erklärte ich meinem Mann mit erhobenen Händen und er setzte sich langsam zu mir an den Strand.
„Es war wichtig, dass du das siehst. Manche Seelen wollen einfach nicht mehr oder noch nicht", gestand er mir traurig, „Wir sind dafür verantwortlich, wie es diesen Menschen in der Unterwelt geht, aber der Tod ist verantwortlich, wie es ihnen in ihrer Welt geht. Er würde sich in dem Fall nie etwas befehlen lassen, denn er kennt die Seelen besser als jeder andere, besser als ich, besser als du und besser als sie sich selbst. Wenn der Körper nachgibt, kannst du es nachvollziehen, aber so fühlt es sich für eine Seele, die noch nicht bereit ist, auch an, verstehst du?", sah er mich ernst an.
„Unfälle darfst du verhindern, aber wenn eine Seele nicht mehr kann, musst du auf seinen Rat hören. Thanatos würde nie etwas tun, das der menschlichen Seele schadet. Jeder Eingriff von ihm ist sehr gut überlegt", erklärte Hades mir die Situation.
Ich nickte und lehnte mich sanft an seine Schulter, „Ich verstehe das, aber es war grausam von dir, mich nicht vorzuwarnen", gestand ich meinem Mann.
„Es tut mir leid, du hast recht", sagte er voller Liebe, „Willst du wirklich schon nach Hause?", Hades konnte selbst nicht fassen, dass er lieber noch ein paar Tage unter den Menschen verbringen wollte, aber ich sah es seinem Gesicht an.
„Wohin willst du?", fragte ich ihn erschöpft und genervt. 

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt