Kapitel 29 - Persephone

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Die Medizin von Asklepios wirkte wahre Wunder und mir ging es am nächsten Tag schon um einiges besser

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Die Medizin von Asklepios wirkte wahre Wunder und mir ging es am nächsten Tag schon um einiges besser. Das Frühstück behielt ich in mir und wir machten uns auf, um die Stadt zu entdecken. Diesmal zog ich mir extra bequeme Schuhe an, noch einmal so etwas wie in Athen wollte ich nicht, außerdem war es in Island viel zu kalt, um nur mit Sandalen durch die Gegend zu spazieren.

Wir verließen unser Hotel und entfernten uns vom Wasser, noch fand ich die Stadt zwar sehr schön, aber es stach mir nichts Besonderes ins Auge, viele kleine Häuser und viel Glas wurde hier verwendet. Die Leute wirkten wie in jeder Großstadt gestresst und würdigten uns keines Blickes, was ich ehrlich gesagt in Städten immer schon am besten fand.
Hades nahm meine Hand und führte mich, während ich mir die Umgebung und die Menschen ansah. Plötzlich bogen wir scharf nach rechts und dann sah ich es.
Ein riesiger Penis ragte am Ende der langen Straße auf und ich musste lachen.
„Was findest du so lustig?", fragte mein Mann mich irritiert.
„Den Phallus vor uns", kicherte ich immer noch, wie ein 14jähriges Mädchen.
Hades sah sich um und seine Augen verengten sich, „Das ist eine Kirche", erklärte er mir etwas verstört und neigte dann den Kopf zur Seite.
Es dauerte ein paar Schritte, aber dann fing auch er an zu lachen, „Wem die hier wohl huldigen?", lachte er nun so laut, dass wir Blicke auf uns zogen.
Mit jedem Schritt wurde es schlimmer, nun waren wir so nahe dass wir schon die >>Schamhaare<< sehen konnten und ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen. Erst als ich direkt vor dem Gebäude stand und seine Schönheit genau betrachten konnte, wurde mir ein bisschen warm ums Herz.
Eine stattliche Skulptur bewachte den Eingang der Kirche und stand voller Stolz da, Leifur, der Glückliche. So Glücklich wirkte er gar nicht, aber Stolz und Erhaben war er allemal. In die Kirche wollten wir nicht hinein, wir hatten uns über das Gebäude lustig gemacht und es kam mir nicht richtig vor. Andächtig gingen wir um das Gebäude herum und besahen es uns von allen Seiten, es wurde allerdings nicht besser. Hinter der riesigen raketenähnlichen Front war ein Gebäude angehängt, das mit viel Fantasie aussah wie Hoden, nun gab es für uns kein Halten mehr und wir entfernten uns so schnell es ging, in Richtung Meer. An ein paar kleinen und idyllischen Häusern vorbei, kamen wir an eine mehrspurige Fahrbahn und gleich gegenüber von uns stand ein kleines Bootsskelett auf einer Plattform, das wollte ich mir unbedingt ansehen.
„Mach bitte ein Foto", bat ich Hades, „Charon wird das gefallen", grinste ich breit, als ich mir die Rippen des Schiffes ansah. Es wirkte, als wäre vor 100 Jahren ein Boot samt Besatzung untergegangen und strahlte etwas Trauriges aus. Die Streben, die nach oben standen, wirkten wie Menschen vor dem Ertrinken und ich wurde traurig. Es war mir auf einmal unbegreiflich, wieso hier Kinder spielten und Familien Selfies machten, wo es doch so eindeutig nach dem Tod aussah.
„Nicht jeder sieht den Tod", flüsterte Hades an mein Ohr als er meine abwertenden Blicke sah, „Für manche sind das einfach glückliche Menschen oder Rentiere, vielleicht sogar ganz viele von Poseidons Dreizack", versuchte er zu grinsen.
Besser gelaunt blickte ich aufs Meer, nahm fest seine Hand und bestaunte die schneebedeckten Berge oder Inseln, die vor uns lagen. Es wirkte so friedlich und für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, alleine mit Hades hier zu sein, als ich merkte, wie er leicht an meiner Hand zog.
„Gehen wir weiter. Du solltest dich wieder ein bisschen ausruhen", sah er mich liebevoll an und ich folgte ihm.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt