Kapitel 37 - Persephone

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Unser Tor wurde für uns geöffnet und es fühlte sich nach Heimat an

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Unser Tor wurde für uns geöffnet und es fühlte sich nach Heimat an. Charon und Lethe empfingen uns herzlich und auch viele andere warteten auf ihren Herrscher und seine Frau.
„Wir haben ein paar Vorbereitungen getroffen. Willst du sie dir ansehen?", kam Lethe gleich auf mich zu und zog mich von Hades weg, der sowieso von Charon in Beschlag genommen wurde.
Der Stress fing sofort wieder an und ich konnte meinem Ehemann nur zum Abschied winken. Wenn er so dringend gebraucht wurde, wusste ich schon, dass ich ihn heute nicht mehr zu Gesicht bekommen würde.
Einige Angestellte nahmen unser Gepäck und trugen es in das Zimmer.
Lethe führte mich in das Nebenzimmer und öffnete bedeutungsvoll die Tür, damit hatte ich nicht gerechnet. Dieser Raum war komplett leer geräumt worden, die Wände strahlten in sanftem blau und weiße Wolken waren darauf gemalt, es sah aus wie der Himmel an einem sonnigen Tag in der Menschenwelt. Staunend betrat ich das Zimmer und merkte, dass der Boden auch in hellem Braun war, die Fenster waren geputzt und zeigten den Styx.
Mit Tränen in den Augen drehte ich mich zu Lethe, „Warst das du?"
Sie nickte verlegen und ich umarmte sie dankbar, „Es ist so schön."
Ihr entfuhr ein stolzes Kichern und sie ging mit mir durch, was wir noch brauchen könnten. Möbel und Dekoration hatte sie noch nicht angeschafft, weil ich das entscheiden sollte.
Wir ließen unserer Kreativität freien Lauf und Lethe notierte fleißig alle Ideen. Sie legte mir noch nahe, ein paar Truhen für Geschenke anzuschaffen, denn es war wohl üblich, dass dem Kind zur Geburt von jedem Gott etwas geschenkt wurde, und da es einige gab, würden diese Geschenke viel Platz einnehmen. Gerade im ersten Jahr war es sehr unhöflich, die Gegenstände nicht in der Nähe des Kindes aufzubewahren. Von diesem Brauch hörte ich zum ersten Mal und wir beschlossen ein paar braune alte Truhen zu besorgen, vielleicht etwas Massives und Schweres, damit das Kind sich nicht verletzen konnte.
„Willst du wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?", fragte Lethe mich, als wir das zukünftige Kinderzimmer verließen.
„Ich weiß nicht", gab ich ehrlich zu.
In der Menschenwelt gab es ein Gerät, mit dem man Bilder seines ungeborenen Babys sehen konnte, aber hier wusste ich nichts davon.
„Wie würde das denn funktionieren?", fragte ich neugierig und Lethe ließ eine goldene Kette in ihren Händen erscheinen.
„Diese Kugel ist ein Pendel, ich weiß es zu lesen und wenn du vorher im Fluss Lethe ein Bad nimmst, kann ich dir sogar noch viel mehr über den Zustand deines Kinder sagen", erklärte sie mir mit mystischer rauer Stimme.
Das war mir dann doch zu verrückt und ich wollte es erst einmal mit Hades besprechen.
„Was gibt es denn für Bräuche, die ich noch wissen sollte?", fragte ich meine Dämonen-Freundin Lethe.
Sie überlegte, „Vor der Geburt kommen ein paar Göttinnen und sprechen dir gute Wünsche aus. Zur Geburt sind dann die drei wichtigsten Gottheiten dabei, also Hera, Eileithya und Demeter und danach kommen alle zu dir ans Bett und überreichen dir Geschenke. Dann, nach ein paar Wochen, gibt es eine Art Taufe. Das Neugeborene wird von Charon in den Styx getaucht und nach ungefähr sechs Monaten wirst du es uns zeigen", schloss sie ab.
„Wie, euch?", wollte ich wissen.
„Uns Dämonen", kicherte Lethe aufgeregt.
„Wieso so spät? Du darfst mein Kind erst nach sechs Monaten sehen?", war ich nun etwas verärgert.
„Ja, ich bin nur ein Dämon, ich habe keinen Anspruch auf das Göttliche", ihre Stimme klang traurig.
„Darf ich denn die Bräuche ändern?", fragte ich vorsichtig.
„Ähm", schluckte sie schwer, „Ich weiß es nicht", sagte sie wahrheitsgemäß und verabschiedete sich dann.
Lethe musste sich um viele Dinge kümmern, die wir besprochen hatten und ich wollte sie nicht weiter in Verlegenheit bringen, aber ich musste das mit Hades besprechen.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt