Kapitel 43 - Persephone

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„Ich will, dass du wählst", klang die mächtige Stimme von Zeus in meinen Ohren nach und ich sah bemüht friedlich zu Hades

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„Ich will, dass du wählst", klang die mächtige Stimme von Zeus in meinen Ohren nach und ich sah bemüht friedlich zu Hades.
Er hatte mir erzählt, was passieren könnte, wenn ich wütend wurde und so beschloss ich, ruhig zu bleiben und zu warten.
Hades sah mich entspannt an und dann wieder zu seinem Bruder, „Hast du gut darüber nachgedacht?", fragte er nun Zeus und dieser wurde unsicher.
„Natürlich", hatte er seine Fassung aber wieder sehr schnell und schrie.
Hades hob eine Augenbraue und sah die anderen Götter, um uns herum an, „Ihr kennt alle die Geschichte von Hades und Persephone", erklang seine ruhige und selbstsichere Stimme, „Diese Frau", dabei nahm er meine Hand und gab ihr einen kurzen Kuss, „wird niemals freiwillig im Olymp bleiben und unser Kind werden wir nicht aufgeben."
Die anderen Götter sahen unsicher zu Zeus und Angst machte sich breit.
Schlagartig verdunkelte sich der Himmel über uns und Blitze schlugen rund um uns herum ein, Zeus war wütend, er war sehr wütend.
Eine Handbewegung von mir und die Sonne schien wieder, mit einem Lächeln wandte ich mich Zeus zu, „Ich habe keine Angst vor dir."
Das gefiel dem Donnergott gar nicht und er wurde wütend. Diese Demütigung ertrug sein krankhafter Stolz nicht und er formte einen Blitz in seiner Hand. Es sah irgendwie witzig aus, als das kleine leuchtende Ding in seinen Händen geformt wurde. Wütend drohte er ihn auf mich zu werfen, aber Hades stellte sich schützend vor mich, „Nein", schrie er seinen Bruder mit aller Kraft an, aber es war zu spät.
Mein Mann lag leblos vor mir auf dem Boden, Zeus und alle anderen Anwesenden waren schockiert und es herrschte Stille.
Langsam zog eine dichte, schwere Wolke über uns auf, der Wind rauschte über unsere Köpfe und heulte ein Trauerlied. Kraftvoll spürte ich dicke Tropfen auf mich fallen und sah mich um, es regnete Blut.
„HADES", schrie ich und warf mich zu ihm auf den Boden, „HADES MACH DIE AUGEN AUF", schrie ich ihn an und nahm sein Gesicht in meine Hände, aber er bewegte sich nicht.
Schnell drückte ich mein Ohr auf seine Brust, aber auch da war nichts zu hören.
„Er wacht wieder auf", hörte ich Zeus ängstlich murmeln, aber sicher war er sich da nicht.
Ich weinte und verzweifelte, immer wieder schrie ich den Namen meiner großen Liebe und weinte bitterlich. Der Boden und alles um uns herum färbte sich tiefrot und ich verzweifelte in dieser Situation.
Er konnte nicht tot sein, es war unmöglich, so einfach war er nicht umzubringen und schon gar nicht von seinem dummen Bruder.
Nun wurde ich richtig wütend, lange genug hatte ich mich zurückgehalten und war nett gewesen, aber nun reichte es mir.

Meine Haut brannte und färbte sich kohlschwarz, statt Venen sah ich glühende Linien auf meiner Haut und mit einem Ruck wurde ich größer und größer und überragte alle Anwesenden mit einer Leichtigkeit.
Ich sah Athene, wie sie erschrocken neben Zeus stand und ihn anschrie, aber ich hörte nicht, was sie sagten.
In meiner riesigen Hand bemerkte ich den Körper von Hades und legte ihn vorsichtig zu Boden, dann wandte ich mich an Zeus, „Wer glaubst du, dass du bist? Du bist ein mickriger kleiner Wurm, der voller Komplexe ist. Du hast nicht die Macht, mir etwas zu befehlen", schrie ich ihn an und alle hielten sich ängstlich die Ohren zu.
Um mich herum wütete ein Feuersturm und er nahm Stück für Stück den Olymp auseinander.
Die hellen Steine wirbelten um uns herum und jetzt bekamen die restlichen Anwesenden wirklich Angst, Panik konnte ich in ihren Gesichtern sehen. Es wäre gelogen, wenn ich abstreiten würde, dieses Gefühl der Rache zu genießen und deswegen gab ich mir keine Mühe damit. Ich wollte Hades rächen. Niemals sollte Zeus denken, gegen den König der Unterwelt eine Chance zu haben und das würde ich ihm jetzt beibringen.
Hades konnte nicht tot sein, denn Thanatos war nicht erschienen. Was gut für ihn war, denn ich hätte ihn sofort vernichtet.
„Es tut mir leid. Ich wollte das nicht", rief Zeus, aber er war immer noch viel zu selbstgefällig dabei.
Seine gesamte Erscheinung war mir zuwider und seine Einstellung auch. Nur seine Wünsche zählten etwas und nun reichte es mir. Wenn es nach mir ginge, sollte dieser Mann sofort von der Erde getilgt werden, aber diese Entscheidung lag nicht bei mir. Ich konnte sie nicht fällen.
Schnell schleuderte ich ihn in die Menschenwelt und folgte ihm.
Wie ein kleiner ängstlicher Junge versuchte er, sich vor mir zu verstecken und schleuderte kleine Blitze auf mich, ein lächerlicher und verzweifelter Plan. Als würden mich diese kleinen Schlangen wirklich treffen. Meine Haut schien undurchdringbar und ich war wütend.
Die Erde unter mir bebte und ich spürte wie Lava hervor trat. Das flüssige Gestein unter meinen Füßen fühlte sich nicht wärmer als ein Sommerregen an und es schlängelten sich kleine glühend Flüsse, dabei ließ ich mich wieder kleiner werden.
So stand ich nun vor Zeus und sah ihn wütend an, „Was hast du dir dabei gedacht?", fragte ich ihn selbstgefällig und ließ ihn von Feuer umringen. Es hatte eine gewisse Komik, wie der Herrscher über alles, wie er sich selbst gern nannte, nun von einem ehemaligen Menschen in Bedrängnis gebracht wurde und ich genoss den Rausch der Macht. In seiner silbernen Rüstung sah er wie ein Schauspieler aus und der Sturm, der um ihn fegte, riss an seinen Haaren. Er tat sich sichtlich schwer damit, einmal der Verlierer zu sein und ich war fast geneigt, nachzugeben.
Athene, Lethe und Charon standen plötzlich neben mir, „Persephone, hör bitte auf", baten sie mich verzweifelt, aber ich musste dieses Arschloch bestrafen.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt