Killerinstinkte

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Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne geweckt und war wohl an meinem Arbeitstisch eingeschlafen. Ich drehte mich zu ihr aber sie lag noch im Bett wie ich sie am Vortag abgelegt hatte. "Uff....und ich dachte sie ist schon erwacht. Schade.", sagte ich leise und ging zu ihr hin. Vorsichtig nahm ich ihr die Maske ab und ließ sie eine Schneiderpuppe tragen. "Mein Werk ist vollendet!", sagte ich stolz und bewunderte das Outfit was ich kreiert hatte. Allerdings war es nicht für mich selbst sondern für die Killerin die sich Amy nannte. Und nach einer gefühlten Ewigkeit wachte sie endlich auf. Sie richtete sich auf und schaute sich aufmerksam um. "Wo bin ich?", fragte sie anschließend bis sie mich entdeckte. "Du bist in meinem Versteck....ma.....Chérie.", antwortete ich stotternd und drehte meinen Kopf zu ihr. Sie stand plötzlich neben mir und bewunderte das Outfit was ich entworfen hatte. "Du bist ein Genie Billy!", sagte sie begeistert und schnappte sich sofort die Klamotten von der Puppe um sich umzuziehen. So wie sie schnell verschwand tauchte sie auch wieder auf und hatte das an was ich ihr kreiert hatte. "Wahnsinn! Ich sehe so aus wie du nur als Frau! Und ich weiß genau warum du es gemacht hast.", gab sie von sich und betrachtete sich fasziniert im Spiegel. "Ach wirklich?", fragte ich und wurde etwas rot im Gesicht. "Jap. Allerdings würde ich statt Jeans und Pulli meinen schwarzen Catsuit bevorzugen wenn dir das nichts ausmacht.", antwortete sie und ließ sich mit einem Schnips den Catsuit anziehen. "Und....der Rest gefällt dir?", fragte ich sie wieder. "Der Rest bleibt! Bin gespannt was die Killer dazu sagen werden wenn sie uns beide sehen!", merkte sie an und grinste finster ihr Spiegelbild an. Sie trug alles wie ich bis auf Jeans und Pulli und sah wirklich fantastisch aus. Allerdings wusste sie das Geheimnis aus den Handschuhen noch nicht die sie trug. Es waren dieselben nur für sie gemacht mit der Krallenkonstruktion. "Und...was willst du jetzt machen Amy?", fragte ich sie neugierig und kratzte mich etwas am Kopf. "Bitte...nenn mich jetzt einfach nicht mehr Amy. Das war nur der Anfang aber ich weiß das ich dir vertrauen kann. Nenn mich bitte Tinchen!", antwortete sie und ließ ihre Krallen aus den Handschuhen springen die sie gleich betrachtete. "Tinchen? Das ist.....ein voll hübscher Name. Nenn mich bitte Billy anstatt Krähe. Das hört sich so...distanziert an.", fügte ich hinzu und staunte über ihr tolles Aussehen. "Lass uns diese Killer jagen und ausschalten! Nicht das sie dich zuerst kriegen.", sagte sie verführerisch zu mir und lächelte mich an. Und wie es um mich geschah zog sie mich sofort in ihren Bann und meine Gefühle für sie waren zurück. "Gerne......aber ich töte keine Menschen musst du wissen. Das habe ich meinen Eltern am Grabe versprochen es nie zu tun auch nicht in Notfällen!", erzählte ich ihr worauf sie stehen blieb. "Das ist nicht schlimm. Das übernehme ich schon! Mach dir keine Sorgen Billy!", gab sie von sich und zog mich mit sich mit. Zusammen verließen wir mein Versteck und waren auf den Dächern von Paris unterwegs.

Irgendwann kamen wir an dem Eiffelturm an wo sie fasziniert auf die Stadt sah. "Atemberaubend!", sagte sie und schaute sich alles an. "Darf ich dich was fragen?", fragte ich sie interessiert und wartete auf eine Antwort von ihr. "Frag ruhig.", antwortete sie mir nur und beachtete mich nicht richtig. "Von welcher Seite willst du Paris gerne kennen lernen? Romantisch oder lieber.....wild? Oder doch vielleicht ruhig?", fragte ich sie wieder. Sie drehte plötzlich ihren Kopf zu mir und sah mich einfach so an. "Zeige mir Paris wie du es kennst. Ich werde dir folgen und vertraue dir.", antwortete sie mir und sah wieder zur Stadt die in der Nacht vom Mond geküsst wird. Meine Gefühle spielten verrückt und mir wurde wieder richtig heiß. "Dann lass den Zylinder auf deinem Kopf verschwinden und komme zu mir. Dann zeige ich dir Paris so wie ich es kenne. Aber sei gewarnt....es wird dich umhauen.", sagte ich zu ihr und ließ meinen Charme spielen. Sie lächelte mich an und warf ihren Zylinder in die Luft der augenblicklich verschwand. Danach kam sie zu mir und ich hielt sie fest an mich gedrückt was mir schon eine Gänsehaut verpasste. Und dies blieb wirklich nicht unbemerkt da sie dafür einen Sinn oder so hatte. "Ich verstehe.....da hat sich wohl jemand in mich verliebt. Ich scheine dir den Verstand geraubt zu haben was nichts neues für mich ist. Ich merke es sofort!", gab sie leise von sich und legte ihren Kopf seitlich auf meine Brust. Ich versuchte meinen Herzschlag zu kontrollieren was jedoch nicht möglich war und sie kurzerhand ihren Kopf wieder hob. "Störe ich zufällig...Krähe?!", rief plötzlich ein Mann uns zu und schaute zu uns von der Besucherplattform nach oben. "Ach du heilige.....", gab ich von mir und sah entsetzt den Killer an der einfach lachte. Da sie kleiner war als ich hatte er sie nicht mal bemerkt und konnte sie nicht entdecken. "Der Auftraggeber wird so stolz auf mich sein und ich werde die doppelte Belohnung kassieren!", rief er lachend und setzte an um mich vom Eiffelturm zu schießen. "Flug des Lebens oder wie es für dich heißt: ich schicke dich in die Hölle!", rief plötzlich Tinchen ihm zu und drückte eiskalt ab. Ich sah ihn nur zusammenbrechen und sie lachte nur finster darüber. "Das war hoffentlich nicht meine Pistole?", fragte ich sie entsetzt. "Nein Krähe. Es war meine Eigene!", antwortete sie nur und kuschelte sich wieder an mich an. Es tat so gut das ich einfach meinen Gefühlen freien Lauf ließ und sie daraufhin auf die Stirn küsste. Sie hingegen war nicht mehr erbost darüber und schien die Zweisamkeit einfach zu genießen. "Willst du meine Lieblingsorte kennen lernen?", fragte ich sie verliebt und war bereit ihr diese zu zeigen. Sie nickte mir zu und ich bat sie mich gut festzuhalten was sie auch tat. Zuerst war ich mit ihr auf dem Dach des Rathauses von Paris und erklärte ihr was ich immer nachts mache. Sie hörte mir aufmerksam zu und war neugierig was ich ihr noch erzählte. Danach besuchte ich mit ihr das Nationalmuseum von Paris und das Louvre. Als letzten Ort hatte ich mir den alten Rangierbahnhof aufgehoben wo wir letztendlich ankamen. "Hier bin ich sehr gerne und denke über alles nach was ich erlebt habe oder tun sollte. Hier ist man so schön allein und kann für sich sein.", erklärte ich stolz und präsentierte ihr einen alten Bahnsteig. "Hier bist du oft?", fragte sie mich verwirrt. "Richtig ma Chérie.", antwortete ich und setzte mein Lächeln auf. Sie sah sich den Ort genau an und setzte sich anschließend auf die Bank die noch da stand hin. Ehe ich ihr noch was sagen konnte bekam ich plötzlich einen Schlag auf meinem Kopf und bei mir gingen die Lichter aus.

Als ich wieder zu mir kam war ich an einem Stuhl gefesselt und befand mich in einer alten Hütte. "Autsch....mein Schädel.", sagte ich leise und sah mich hektisch um. "Nein...nein......nein....wo bin ich?" Während ich es sagte versuchte ich mich mit dem Stuhl zu bewegen in Richtung des Fensters. Ich wollte unbedingt wissen wo ich war und wurde nach mehreren Versuchen wieder zurück geschoben. "Bleib endlich da wo ich dich sehe du Krähending!", sagte eine Frau zu mir und ließ die Tür offen. "Wer sind Sie?", fragte ich etwas verängstigt und hatte merklich Angst vor ihr. "Das interessiert dich nicht Krähe. Du wirst sowieso von uns bald ausgeliefert um die Belohnung zu erhalten!", antwortete plötzlich ein Mann der finster grinste und mit einem Messer spielte. Die Frau hingegen telefonierte mit irgendjemanden aber ich konnte nicht verstehen mit wem. Ich hoffte auf meine kleine Killerin das sie mich hier rausholt und musste eine schreckliche Entdeckung machen. Auf dem Bett im Zimmer wo ich festgehalten wurde lag ein Umhang und eine Maske von mir was ich ihr eindeutig gegeben hatte. Allerdings war sie nicht zu finden und ich hatte da die schlimmsten Befürchtungen.
"Ok. Der Auftraggeber wird in Kürze hier sein und das Geld mitbringen.", informierte die Frau den Mann der daraufhin anfing zu grinsen. "Was habt ihr mit meiner Begleiterin gemacht?", fragte ich sichtlich wütend und war neugierig auf deren Antwort. "Sie wird nie wieder jemanden umbringen wann es ihr passt!", lachte der Mann und die Frau lachte mit. "Was?", fragte ich fassungslos und ich war den Tränen nah. Während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen hörte ich plötzlich ein Klopfen an der Tür. "Das wird der Auftraggeber mit der Kohle sein.", meinte der Mann und öffnete die Tür. Aber.....es war kein Mann sondern eine Frau die sichtlich zornig war. Ohne zu zögern schlug sie dem Mann das Messer aus der Hand und rammte es in seine Brust mitten ins Herz. "Luthor?", fragte die Frau traurig den Mann und ihre Mimik wurde finster. Aber der Mann war nicht mehr zu retten da er bereits getötet wurde von der Fremden an der Tür. "Du hast meinen Bruder umgebracht!! JETZT SPÜRST DU DEN ZORN SEINER KLEINEN SCHWESTER!!", schrie sie die Fremde an und fing an mit ihr zu kämpfen. Aber die Fremde fackelte nicht lange und tötete sie genauso wie den Mann mit einem Messer das auf dem Tisch lag. "Dann geh doch zu deinem Bruder! Ich helfe dir sogar und tue dir diesen Gefallen!", fauchte sie nur und kam zu mir. Es war meine Killerin die mich hier rausholte und ich war sichtlich erleichtert sie zu sehen. Als sie mich losband musste ich sie einfach vor Freude umarmen. "Was ist passiert und warum ist hier dein Umhang und die Maske gelegen?", fragte ich sie neugierig. "Sie hatten uns überrascht und die waren der Meinung mich getötet zu haben. Sie wollten mich im Wald vergraben und ließen mich dann doch einfach liegen was deren größter Fehler war. Der Regen ließ mich erwachen und ich wusste das sie dich in ihrer Gewalt haben. Ist klar das ich dir zu Hilfe eile und wieder meinen Killer raushängen lasse!", erzählte sie mir ruhig und wir blieben die Nacht in der alten Hütte um geschützt vor dem Regen zu sein. Allerdings hatten wir zwei eine lustige Zeit zu Zweit und wir erzählten uns etwas. Immer mehr machte sie mich an und interessanter für mich. Und je mehr wir uns unterhielten desto gefühlvoller wurde ich zu ihr was ich bis jetzt noch nie war. Irgendwann kam ich ihr sehr nahe und küsste sie voller Leidenschaft. Meine Gefühle spielten verrückt und ich konnte gar nicht genug von ihr bekommen. Und selbst sie machte es mit was mich doch etwas wunderte bei ihrer eiskalten Art.
Nach den leidenschaftlichen Küssen sah ich ihr tief in die Augen und sie fing an zu lächeln. Und mit einem Lachen im Gesicht sah sie noch schöner aus als zuvor und ich fing an ihre Hand festzuhalten. "Das erste Mal das ich mein Ziel verschone und noch richtig gern habe. Ich finde.....du bist in Ordnung und so gar nicht gefährlich wie dich mein Auftraggeber anfangs beschrieben hatte. Eigentlich das totale Gegenteil.", erzählte sie lächelnd und ich musste ihr einfach meinen Zylinder aus Spaß aufsetzen. Und da fing sie an etwas zu lachen worauf ich grinsen musste. "Ich bin nur gefährlich wenn man mich unterschätzt. Oh....und wenn ich......verliebt bin. Aber dann lasse ich mal meinen Milliardär raushängen und schwelge im Luxus.", erklärte ich ihr verliebt und fing wieder an sie mehrmals zu küssen. Ach dieses Gefühl ist so unbeschreiblich schön das man es gar nicht beschreiben kann und man selbst erleben muss!
Irgendwann hörten wir wieder auf und ihr Lächeln verschwand plötzlich. "Milliardär?", fragte sie mich skeptisch und wollte es mir gar nicht glauben. Ich nickte ihr zu und sie fing daraufhin an zu lachen. "Ne oder? Das habe ich wirklich nicht erwartet von dir Billy. Und ich dachte du verdienst dir deinen Lebensunterhalt mit Diebstähle.", gab sie lachend von sich. "Nein ma Chérie. Ich bin als reicher Mann geboren und bin schon mit den kleinen Dingen im Leben zufrieden. Eben die Erziehung meiner Eltern.", merkte ich stolz an und lächelte. "Ich will deine Eltern kennen lernen Billy. Sie sind sicher so lieb wie du es bist. Aber nur wenn es für dich in Ordnung ist.", meinte sie plötzlich zu mir und mein Lächeln verschwand sehr schnell. "Ok. Ich werde dich zu meinen Eltern führen.", sagte ich traurig, stand auf wie sie, verließ mit ihr zusammen die alte Hütte und schwang mich mit ihr in die Lüfte.

Killerin AmericanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt