Killerin Americano

Der Nahkampf

Immer weiter schleppte ich mich an einen vorübergehenden Ort um für einen Moment neue Kräfte zu sammeln. Der Gedanke allein Tinchen zurücklassen zu müssen machte mich schon fertig genug. Psychisch war ich fix und fertig und wünschte mir das es endlich aufhörte mit den Killern die hinter mir her waren. Aber mein Wunsch ging noch nicht in Erfüllung.
"Ich weiß das du hier bist Krähe! Stelle dich deinem Schicksal und gib endlich auf!", rief die Frau und suchte mich. Sie ist mir tatsächlich die ganze Zeit auf den Versen gewesen und ließ einfach nicht locker. "Was ist mit der jungen Frau passiert?", fragte ich und hielt mich versteckt. "Was soll schon sein? Ich habe sie getötet was denn sonst!!", antwortete sie mir und fing an die Büsche zu durchsuchen. Ich war in einem Baum versteckt der innen drin hohl war und ich genau mit Maske reinpasste. Fürs Erste war das ein perfekter Ort wo sie mich nicht finden konnte. Mein Herz schmerzte fürchterlich über den vermeintlichen Verlust meiner kleinen Chérie und ich war am Anfang nur von Trauer geplagt. Aber je mehr Zeit verging wurde ich innerlich immer wütender und ich bekam plötzlich den Drang meinen Frust auszulassen. Und so beschloss ich dieser Frau unter die Augen zu treten und meinen Frust aus ihr auszulassen. Schließlich hat sie meine Killerin auf dem Gewissen gehabt und das wollte ich ihr einfach heimzahlen. Ich kroch aus dem hohlen Baum heraus und stand nun voller Zorn vor ihr die mich nur finster ansah. "Du stellst dich freiwillig deinem Schicksal? Das wird ja leichter als ich dachte!", sagte sie lachend und hatte ihre Waffe bereit um mich umzulegen. Es war ein langes Schwert das im Mondschein glänzte und die Spitze ragte Richtung Boden. "Ich habe es satt immer davon zu laufen und wenn einer der Killer meint meine Freundin zu verletzen oder vielleicht sogar getötet zu haben der wird mich jetzt richtig kennen lernen!! Auch ich habe irgendwann mal keine Geduld mehr! An deiner Stelle würde ich lieber verschwinden denn ich habe so einen Zorn in mir das ich aggressiv werde!!", zischte ich erzürnt und ließ meine Krallen springen. "Pah! Dann wird es für mich etwas sportlich dich umzulegen!", meinte sie nur und kam langsam auf mich zu. Auch ich ging mit meinen Krallen auf sie zu und sah sie nur zornig an. Die innere Wut ließ mich zu einem Monster mutieren das keine Gnade kennen würde und so griff ich sie an als sie bei mir war. Geschickt wich ich ihren Attacken aus und konnte sie mit meinen Krallen am Arm, wo sie das Schwert hielt, verletzen. Sie ließ das Schwert fallen und hielt sich ihre Wunde zu die ich ihr aus Wut zugefügt hatte. "Du bist gut Krähe! Aber noch lange nicht so gut wie ich!!", sagte sie und fing an mich mit einem kleinen Messer zu treffen. Aber auch dies gelang ihr nicht da ich es ihr gekonnt aus der Hand schlagen konnte. "Mehr hast du nicht drauf?", fragte ich sie zornig und wartete auf den nächsten Angriff. Da wir immer im Kreis herumgingen kam ich an ihrem Schwert an was ich sofort aufhob. Mit dem Schwert bewaffnet beobachtete ich ihre Schritte genau und musste wieder ihren Attacken ausweichen. Dieses Mal versuchte sie mich K.O. zu schlagen was ihr auch nicht gelang. Bei einer Drehung rutschte sie aus und lag auf dem Rücken. Schnell stand ich vor ihr und hielt die Schwertspitze an ihrem Halse hin. "Ich finde du hast genug gekämpft! Aufgeben wäre hier die bessere Option wenn du weiterleben möchtest!!", riet ich ihr zornig und sah sie finster an. Sie hingegen fing an zu grinsen und deutete auf eine Person hinter mir. "Überraschung!", rief ein Mann und sofort schwang ich das Schwert mit einer Drehung. Ich verletzte den Mann im Gesicht der daraufhin in gebückter Haltung vor mir stand. Die Frau rappelte sich schnell auf und ging zum Mann der vor Schmerz stöhnte. "Du verdammter Mistkerl! Jetzt mache ich dich kalt!!", drohte mir der Mann und zog selbst ein langes Schwert von der Rückentasche heraus. "Gut! Dann kämpfen wir Mann gegen Mann!", nahm ich seine Herausforderung an und wartete auf den ersten Schlag. Die Frau stand etwas distanziert von uns und feuerte den Mann an mich auszuschalten. Der Mann trat nach vorne und fing den Kampf an wie von mir erhofft. Unsere Klingen trafen sich mehrmals bis ich mich duckte und mich danach drehte. Mein Schwert verletzte ihn im Bauchbereich worauf er zurücktrat und sich die Wunde hielt. "Du miserabler Vogel!! Möge dein Leben hier und jetzt zu Ende sein!!", schrie er mich an und attackierte mich nun selbst mit Zorn. Wieder trafen sich unsere Klingen mehrmals und für mich wurde es tatsächlich immer anstrengender gegen ihn anzutreten. Mit einem gezielten Treffer an seinem Fuß wich er wieder schmerzerfüllt zurück und begutachtete seine neue Verletzung. Er blickte wütend zu mir auf aber seine Mimik wurde immer verwirrter. In meinen Augenwinkeln konnte ich selbst jemanden wahrnehmen aber ich drehte meine Kopf bewusst nicht in die Richtung der Person die sowieso neben mir stand. Auch diese Person hielt ein Schwert wie ich es hatte in der Hand was ich doch etwas eigenartig fand. Schließlich siegte meine Neugier und ich drehte leicht meinen Kopf nach rechts. Es war meine geliebte Tinchen die mit einem finsteren Blick beide ansah. "Wie die lebt noch? Ich dachte du hättest sie aus dem Weg geräumt Miriam!", zischte der Mann die Frau an und deutete auf Tinchen. "Habe ich auch! Wie kann die bitte leben?", antwortete die Frau verwirrt und sah Tinchen an. "Es braucht schon viel mehr mich außer Gefecht zu setzen als eine Stichverletzung und einen Schlag auf dem Kopf!", erklärte Tinchen mit ernstem Ton und sah weiter beide finster an. "Na gut! Zuerst werde ich das Weib vernichten und dann kommt die Krähe dran!", meinte der Mann und ging in Kampfstellung. "Du wirst sowieso mit dieser Bekloppten dein Leben verlieren!!", sagte Tinchen zornig und ging ebenfalls in Kampfstellung. Der Mann ging schreiend auf sie los und sie blockte wirklich jeden Angriff wie ich es vorher tat. Mehrmals trafen die Klingen aufeinander bis sie sich drehte und ihm die Hand mit dem Schwert gezielt abhackte. Voller Schmerz schrie der Mann auf und ließ sich auf den Boden fallen. Geschockt starrte ich auf die abgehackte Hand mit dem Schwert die vor mir lag und mir wurde dabei richtig schlecht. Der Anblick allein reichte aus das ich mein Schwert fallen ließ und nach hinten torkelte. An einem Baum gelehnt kam ich zum Stehen und ließ mich danach langsam zu Boden sinken. "Wer ist als Nächster dran?", fragte Tinchen emotionslos und ich konnte trotz ihrer Hightech-Brille sehen das sie ihren Killerblick drauf hatte. Während der Mann noch vor Schmerz stöhnte griff die Frau sich das Schwert von der abgehackten Hand und ging in Kampfstellung. "Du wirst selbst leiden! Ich werde dir das nehmen was dir aktuell am Wichtigsten ist!", zischte die Frau wütend und fing an Tinchen anzugreifen. Und dieser Kampf ging für die Frau tödlich aus. Mit einem Dreh schlug Tinchen gezielt der Frau den Kopf ab. Ich merkte wie sich mein Magen meldete und mir noch übler wurde als zuvor. Nach dieser Tat ging Tinchen zum Mann und tat das selbe bei ihm wie bei der Frau. Sie schlug ihm den Kopf ab und blieb emotionslos vor ihren Opfern stehen. "Die Killerin hat gesprochen!", sagte sie zum Schluss und steckte das Schwert in die Erde. Danach kam sie zu mir und half mir auf um abzuhauen von diesem grauenhaften Ort. Etwas weiter weg vom Tatort mussten wir stehen bleiben da ich mich übergeben musste. Für mich war es einfach zu heftig wie sie die beiden hingerichtet hatte und da war ich erst recht psychisch am Ende. "Geht's Billy?", fragte sie mich besorgt und streichelte mich am Rücken. "Sorry aber das war mir persönlich zu viel des Guten. Mach das bitte nie wieder wenn ich dabei bin.", flehte ich sie an und musste wieder etwas spucken. "Ich versuche es Billy. Aber ganz ausschließen kann ich es nicht.", meinte Tinchen zu mir und stand mir die ganze Zeit zur Seite. Als es wieder etwas besser war gingen wir weiter um von diesem Ort zu verschwinden.