Der Plan einer Killerin

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Am nächsten Morgen ging es mir wieder besser und ich wachte gut erholt auf. Ich konnte mich endlich wieder bewegen und war nicht mehr auf andere angewiesen. Also streckte ich mich und setzte mich langsam auf um mich nach Tinchen umzusehen. Ich ließ meinen Blick durch den Aufenthaltsraum schweifen und konnte sie aber nirgends entdecken. Also stand ich auf, zog mich an und suchte nach ihr. "Tinchen? Ma Chérie!", rief ich nach ihr und hoffte auf eine Antwort. Nichts. Wieder rief ich nach ihr und lauschte bis ich etwas leises wahrnehmen konnte. Es kam aus dem Keller was immer lauter wurde und sich nach Kampfgeräuschen anhörte. "Euch zeige ich es!!!", hörte ich sie sagen und vernahm ein unangenehmes Geräusch danach. "Tinchen?", rief ich wieder nach ihr und folgte nichtsahnend der Geräuschkulisse. Plötzlich sah ich viele Männer und Frauen bei ihr stehen wo sie mit ihnen kämpfte. Abrupt blieb ich leise stehen und beobachtete das ganze Geschehen bis mich dann doch einer entdeckte. "Jetzt bist du dran Krähe!", sagte er und hatte einen finsteren Blick drauf. Dabei kam er auf mich zu und ich wich mehrere Schritte nach hinten. "Äh Tinchen? Hilfe?", rief ich ich und ging in Abwehrhaltung. Ich hatte wirklich Angst das er mich jetzt kriegen würde und wich erstmal seinen Attacken aus. "Bleib stehen du Ratte! Du kannst nicht mehr entkommen!", gab er von sich, lachte und attackierte mich weiter. Und endlich kam Tinchen mir zu Hilfe und hatte einen ausgefeilten Plan. "Billy! Lock ihn zu mir!", rief sie mir zu und ich tat was sie von mir verlangte. Ich lief in ihre Richtung wo sie mir zeigte wie ich klettern sollte. Mit gemischten Gefühlen und von Angst getrieben machte ich es einfach und kletterte die Zahnräder hinauf die sich auch noch bewegten. Warum konnte ich mir nicht erklären da sie bei mir immer still gelegt waren. "Ich kriege dich und werde dich zu meinem Befehlshaber bringen! Zahnräder werden mich nicht abhalten!!", rief der Mann siegessicher und folgte mir. "Tinchen? Ich habe Angst!", rief ich und kletterte weiter nach oben. "Überraschung!", rief sie plötzlich, griff nach mir, zog mich nach oben und kümmerte sich um den Mann der mir folgte. "Was hast du vor?", fragte ich neugierig und außer Atem. "Die Zahnräder füttern!", antwortete sie und fing an mit dem Mann zu kämpfen. Dabei kam sie bedrohlich nah den Zahnrädern wo ich wirklich Angst um sie hatte. Ein falscher Schritt und es würde für sie auch das Ende bedeuten. Aber sie schien sicher zu sein welchen Schritt sie machte und konnte endlich den Mann mit viel Geschick überwältigen. "Ich liebe das Geräusch von Knochen die gebrochen werden und Menschen die zerquetscht werden!", sagte sie plötzlich und schubste den Mann in den Wald von Zahnrädern. Der Mann schrie und wurde ohne Rücksicht von den Zahnrädern erfasst. Der markerschütternde Schrei von ihm ließ mich erstarren und ich konnte sehen wie er zerquetscht wurde. Tinchen hingegen grinste nur bis sie anfing finster zu lachen und zu mir nach oben schaute. "Das liebe ich an meiner Arbeit: den Tod!", sagte sie anschließend dazu und kam zu mir nach oben geklettert. Anschließend brachte sie uns heil nach unten wo ich erstmal ein paar Schritte lief und danach zusammenbrach so schlecht war mir. "Was ist los Billy? War es zu krass für dich?", fragte sie mich besorgt. "Tinchen....du hast ihn zerquetschen lassen vor meinen Augen und dann fragst du mich noch ob es mir zu krass war?! JA!!! Ich glaub ich muss mich gleich übergeben....", antwortete ich und hielt mir meine Hand vor dem Mund. "Du wirst dich in meiner Anwesenheit daran gewöhnen müssen das ich Menschen töte die nicht auf der guten Seite stehen.", meinte sie dazu und streichelte mir über den Rücken. "Aber gleich so?!", fragte ich sie schockiert und gleichzeitig etwas wütend. "Ich musste es tun Billy. Sonst hätte er dich dort....naja zerquetschen lassen.", antwortete sie dazu und blieb die ganze Zeit bei mir. "Das ist der einzige Punkt was ich an dir hasse: das Töten von Menschen! Aber....oh mon Dieu!", sagte ich und musste mich dann doch übergeben. Zum Glück stand neben mir ein kleiner roter Eimer der zu diesem Zeitpunkt meine Rettung war. Als es aufhörte versuchte ich langsam aufzustehen und torkelte zum Treppenhaus. Langsam ging ich die Treppen nach oben wieder zum Aufenthaltsraum zurück und Tinchen folgte mir. Danach setzte ich mich erschöpft auf mein Bett und lehnte mich nach hinten. "Hier ist wer!", sagte sie plötzlich und hatte ihren Killerblick aufgesetzt. "Das interessiert mich gerade nicht! Warum warst du bitte im Keller mit den ganzen Leuten?", fragte ich sie und hatte dafür jetzt keinen Nerv. "Wegen den Zahnrädern Billy! Das war mein kleiner aber feiner Plan um den Rest der Mannschaft loszuwerden!", antwortete sie kalt und wurde sehr wachsam. Und dieses Mal hörte ich es auch und blieb ganz ruhig sitzen. Ich hörte Schritte im Gang und war selbst auf Alarmbereitschaft um nicht getötet zu werden. Plötzlich bog ein kleiner Mann in den Raum und wurde sofort von Tinchen mit ihrer Pistole bedroht. "Halt, nicht schießen!!", flehte sie der Mann an und ich erkannte ihn sofort. "Nicht!! Das ist mein Bruder.", informierte ich Tinchen und versuchte sie dazu zu bewegen ihre Pistole wegzustecken. "Das ist dein Bruder? Sieht nicht gerade so aus!", meinte sie kalt und steckte ihre Pistole weg. "Hey!", gab Buddy von sich und verschränkte seine Arme. Plötzlich schoss mir wieder dieses Bild von vorhin im Keller durch den Kopf und der Mann wurde plötzlich durch meinen Bruder ersetzt. Diese Erinnerung ließ mich völlig durchdrehen sodass ich auf Tinchen losging. "WAS HAST DU GETAN!!! Das verzeihe ich dir nie!!! Du hast ihn auf dem Gewissen und dafür sollst du bezahlen!!!", schrie ich sie heulend an und versuchte sie zu würgen. "Billy....wovon....redest...du?", fragte sie mich und rang nach Luft. Ich war völlig aus der Realität gerissen und hatte keinen Bezug mehr darauf bis Buddy mich mit seinem Körpereinsatz von Tinchen wegstieß. "Hör auf Billy!", forderte er mich auf und versuchte mich zu beruhigen. Tinchen bekam wieder Luft und setzte sich ruckartig auf. "Junge!! Ich habe deinen Bruder nicht auf dem Gewissen falls du das meinst.", erklärte sie sich und keuchte etwas. Ich saß an dem Schrank gelehnt, kauerte mich zusammen und weinte. "Du hast ihn mir genommen! Meine einzige Familie die ich noch hatte!!", sagte ich verheult. "Billy, ich bin doch hier!", gab Buddy von sich und zeigte auf sich. "Was? Ok das reicht! Ich habe jetzt wirklich endgültig genug von den ganzen Killern! Die machen diesen tollen Menschen nur kaputt und das wird jetzt ein Ende haben! Ich werde jetzt zu meinem Ex-Auftraggeber gehen und ihn selbst zunichte machen! Sonst hört das nie auf!", gab Tinchen entschlossen von sich und wollte aufbrechen aber Buddy hielt sie zurück. "Bitte geh nicht. Billy....braucht dich jetzt.", meinte er nur und deutete auf mich. Tinchen schaute mich an und seufzte einmal. "Na schön, ich bleibe. Aber nur weil ich Billy sehr ins Herz geschlossen habe und ich nicht zulasse das er deswegen zugrunde geht.", gab sie mitfühlend von sich und kam zu mir um mich zu trösten. "Danke Mademoiselle.", bedankte sich Buddy bei ihr. "Bitte, nenn mich Tinchen so wie Billy es auch tut.", erlaubte es Tinchen und nahm mich vorsichtig in den Arm. "Aber eine Frage: Warum wird Billy von Killern verfolgt?", fragte Buddy und sah sehr verwirrt aus. Er hatte gar nichts davon mitbekommen wo ich vorsichtig sein musste und verstand nicht den Grund. "Ich...hatte zuerst den Auftrag bekommen Billy zu töten. Habe es aber dann nicht mehr getan weil der Auftraggeber plötzlich mehrere angeheuert hatte wo nur die Abmachung war das ich es alleine durchziehe. Seither beschütze ich deinen Bruder vor dem sicheren Tod dieser Idioten.", erklärte Tinchen mit viel Ruhe und fing an meine Hand festzuhalten. So langsam wurde ich wieder viel ruhiger und war wieder bei Sinnen. "Pardon ma Chérie für meine....Attacke gegen dich. Ich war einfach nicht mehr ich selbst.", entschuldigte ich mich bei ihr und wünschte mir nur eines: Dass Buddy den Aufenthaltsraum verlässt und Tinchen mich dafür küsst. Aber mein innerlicher Wunsch kam ganz anders. Das Händchen halten war eher das was Verliebte tun und sie wich mir nicht mehr von der Seite. Und Buddy verließ daraufhin wirklich kurz den Aufenthaltsraum um etwas zu holen und ließ mich mit Tinchen allein. Ich drehte meinen Kopf leicht zu ihr und schaute sie an worauf ich gleich den Kuss bekam den ich wollte. Sie verpasste mir eine Gänsehaut damit und mein Herz fing an wie wild zu klopfen so verliebt bin ich in sie. "Oh mon Dieu ma Chérie! Ich will nur dich und keine andere!", sagte ich leise zu ihr und genoss den Augenblick in vollsten Zügen. "Das geht nicht wie ich dir schon gesagt habe. Es gibt noch jemand anderen neben dir in meinem Leben. Aber wir bleiben trotzdem Freunde Billy.", sicherte sie mir zu und ich musste daraufhin grinsen. "Kleines Spiel mit der Chère (Liebe).", flüsterte ich ihr zu und küsste sie nochmal. Daraufhin fing sie das kichern an und legte ihren Kopf auf meine Brust. "Ich weiß noch ganz genau wie alles angefangen hat und du mich das erste Mal geküsst hast. Irgendwie gruselig wie sich das alles entwickelt hat.", meinte sie und sah sehr zufrieden aus. "Ich finde es schön. Aber...wie werde ich nun die Killer los?", fragte ich sie neugierig. "Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zerbrechen Billy. Heute werde ich dich etwas verwöhnen und morgen werden wir zum Auftraggeber gehen. Dann wird er etwas tun müssen.", antwortete sie und gab mir ein kleines Küsschen. "Ok, aber lass mich kurz meinen Bruder informieren.", meinte ich und gab meinem Bruder Bescheid. Er verstand es und ging aus meinem Versteck sodass Tinchen und ich nun alleine waren. Sie überraschte mich mit einem leckeren Essen und hatte alles perfekt angerichtet. Aber dann kam eine Frau in den Raum die ich nicht mal kannte. "Bonjour Krähe! Ich hätte etwas für dich!", begrüßte sie mich fies grinsend und kam auf mich zu. "Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?", fragte ich sie verwundert. Aber bevor ich etwas machen konnte wurde ich schon von einer weiteren Dame überrascht die mich an den Stuhl fesselte. "Überraschung Krähe!", sagte die Zweite und grinste mich finster an. Danach packte sie meinen Kopf und riss mir den Mund auf. Die andere kam mit einem Löffel und stopfte ihn mir direkt in den Mund worauf ich das Zeug schlucken musste. "Erledigt! Die Krähe ist nicht mehr!", lachten beide und verschwanden schnell wieder. "TINCHEN!!!", rief ich nach ihr und wartete ab. "Was ist Billy?!", fragte sie mich und sah mich entsetzt an. "Frag nicht und mach mich los! Ich musste etwas schlucken was ekelhaft war!", moserte ich sie an und wurde ungeduldig. Sie befreite mich sofort und ich versuchte das wieder hoch zu würgen was ich schlucken musste. Aber es klappte nicht wie erhofft da mir richtig schwindelig wurde und ich zu Boden sackte. "Sieh auf meine Finger! Und jetzt nimmst du das hier ein damit es sich nicht ausbreiten kann!", sagte sie schnell und hatte einen kleinen Becher mit einem unbekannten Inhalt in der Hand. Da ich ihr blind und bedingungslos vertraute schluckte ich es sofort hinunter und konzentrierte mich weiter auf sie. Und siehe da es hatte funktioniert. Sie hatte mich vor etwas bewahrt was ich nicht wusste. "Besser?", fragte sie mich und lächelte. "Oh ja ma Chérie. Merci!", bedankte ich mich und mir ging es wieder besser. Das zubereitete Essen aßen wir nicht mehr da sie vermutete dass es vergiftet wurde. Aber dafür bestellte ich uns eine Pizza was auch eine gute Alternative war. Wir verbrachten den Abend gemütlich zusammen und der nächste Tag hatte es wirklich in sich.

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