Des Rätsels Lösung

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An der Berufsschule angekommen gingen wir zum Klassenzimmer und beteiligten uns am Unterricht. In der Pause saßen Tinchen und ich auf der Bank und genossen das herrliche Wetter. Irgendwann schaute sich Tinchen um und stand auf. "Wo willst du denn hin?", fragte ich sie verwundert. "Sieh nur wie schön der Garten blüht. Ein Traum!", antwortete sie verträumt und ging zum alten Schulgarten der schon seit Ewigkeiten keine Farbe mehr gesehen hat. "Hä?", fragte ich sie wieder und folgte ihr. "Ach dieser Duft und die schönen Rosen sind einfach herrlich!", schwärmte sie davon und betrat den Garten. Ich sah ihr nur verwundert hinterher und konnte all das nicht erkennen was sie sah. "Ähm Tinchen? Wovon redest du bitte?", fragte ich sie wieder und kratzte mich am Kopf. Sie hingegen ging immer weiter hinein und verschwand plötzlich im Dickicht. "Tinchen? Komm zurück!", rief ich ihr zu und folgte ihr durch das Dickicht. Ein helles Licht blendete mich fürchterlich und nach und nach klarte es auf. Immer weiter schritt ich voran und kam an einem fremden Ort an. "Da bist du ja Billy. Bist mir also doch hierher gefolgt. Ist der Garten nicht wunderschön?", sagte plötzlich Tinchen zu mir die neben mir stand und anfing zu laufen. "Hä? Hier ist doch alles grau. Was willst du hier?", fragte ich sie verwirrt und sah wirklich alles grau. "Ich sehe hier wie schön alles blüht und bunt ist. Das ist mein Zeichen an dich. Lass endlich die Vergangenheit los Billy. Sie blockiert nur und lässt die schönen Dinge im Leben grau werden.", antwortete sie und erfreute sich an der schönen Gegend die ich nicht sehen konnte. Ich sah sie nur verwirrt an und verstand nicht was sie genau meinte. "Setz dich einfach hin Billy und entspanne dich. Der innere Frieden ist der Schlüssel zu deinen Fragen um Antworten zu erhalten.", forderte sie mich auf und ich setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. Ich schloss meine Augen, atmete einmal tief ein und wieder aus und versuchte mich zu entspannen. Wieder atmete ich tief ein und wieder aus und fühlte plötzlich etwas in mir. Ich merkte wie sich Entspannung und Ruhe in mir ausbreiteten und ich immer lockerer wurde. Das beklemmende Gefühl war weg was ich immer in mir trug und ich spürte die Wärme auf meiner Haut im Gesicht. Ich öffnete meine Augen und konnte die schöne Sonne sehen die am wolkenlosen Himmel stand und um mich herum alles blühte. Es war ein farbenfroher Garten mit vielen verschiedenen Blumen und herrlich grünen Bäumen die auch mal Schatten spendeten. Ein kleiner Fluss erstreckte sich durch den Garten und die Farben strahlten. "Und?", fragte mich Tinchen fröhlich und setzte sich zu mir. "Incroyable! Wie ist das möglich?", antwortete ich ihr und fing an zu lächeln. "Die Wunder des Lebens muss man mit dem Herzen sehen und nicht nur mit den Augen im Kopf. Und da du dich geöffnet hast, hast du endlich die Lektion gelernt was die Wächterin gemeint hat.", erklärte sie mir ruhig und lächelte. "Warte...soll das heißen ich könnte jetzt theoretisch herausfinden wer zu mir in diesem Riss vom Raum-Zeit-Kontinuum gesprochen hat?", fragte ich schnell und überlegte noch. "Ja Billy. Da du es erlernt hast ist es nun möglich die Wächterin zu sehen. Aber woran du sie erkennen wirst verrate ich dir nicht. Sonst wäre es zu einfach. Aber...weißt du was das Schöne an diesem Ort ist? Man ist allein unter sich und niemand stört einen. Der perfekte Ort um Kraft zu tanken und sich zu erholen.", antwortete sie und schwärmte davon. "Noch viel besser. Hier kann ich dich so richtig lieben ohne das mich jemand dabei beobachtet und schräg ansieht.", gab ich verliebt von mir, kam ihr näher und fing an sie zu küssen. Nach ein paar Küssen sah ich ihr verliebt in die Augen, fasste mir seitlich an meine Maske und nahm sie mir vom Gesicht. "Billy?!", fragte sie mich und sah mich dabei fragwürdig an. "Was? Ohne die Maske küsst es sich am besten ohne meinen Kopf stetig verrenken zu müssen. Außerdem sieht mich hier niemand und du hast bereits mich schon ohne Maske gesehen.", antwortete ich verliebt und fing wieder an sie zu küssen. Nach kurzer Zeit ließ sie sich nach hinten fallen und wir küssten uns weiterhin. "Du bist incroyable Tinchen. Je mehr ich von dir kennen lerne und sehe desto mehr wächst meine Liebe zu dir. Eigentlich verliebe ich mich nicht so schnell aber bei dir ist es einfach passiert. Deine natürliche Schönheit und deine eiskalte Art haben mich total verrückt gemacht.", gab ich ihr als Kompliment und sie lag in meinen Armen. "Wirklich? Und dabei hatte ich eigentlich den Auftrag dich zu eliminieren. Komisch oder?", gab sie von sich und kuschelte sich weiter an mich ran. "Ja Tinchen. Ohne dein beherztes Eingreifen im Park wäre ich bereits schon nicht mehr am Leben gewesen. Mein Leben verdanke ich dir was ich auch sehr schätze.", sagte ich zu ihr und mir fiel eine interessante Frage dazu ein. "Aber sag mal....wie kommt es das du eine Auftragskillerin und Agentin geworden bist?" Neugierig sah ich sie an und war gespannt darauf zu erfahren wie sie dazu gekommen ist. "Mich haben Agenten schon von klein auf immer fasziniert und Abenteuer hatte ich schon viele erlebt. So beschloss ich eine Sonderausbildung zur Agentin zu machen und mein Talent wurde dabei sofort entdeckt. Auch das ich meine Gefühle auf Knopfdruck sofort ausschalten kann habe ich von klein auf schon bewiesen. Das brachte mir das Ticket eine Auftragskillerin zu werden und ich bekam die Chance die Lizenz zum Töten zu erwerben was es ja offiziell nicht gibt. Aber jedes Land kennt diese Lizenz und nur sehr wenige haben sie. Wer sie besitzt darf töten ohne belangt zu werden. Allerdings gibt es auch dabei einige Punkte zu beachten. Wahllos irgendwelche Menschen zu töten ist natürlich genauso verboten auch wenn du diese Lizenz hast. Für Rachefeldzüge darfst du sie ebenfalls nicht benutzen oder wenn du deinen Partner nicht mehr haben willst.", erklärte sie mir im Detail und ich hörte ihr aufmerksam zu. "Was meinst du mit Gefühle auf Knopfdruck ausschalten?", fragte ich sie etwas verwirrt. "Jetzt bin ich offen, ehrlich und lieb. Aber ich kann sofort auf ernst, kalt und verschlossen umsteigen um meinen Feind oder mein Ziel möglichst schnell zu eliminieren ohne etwas dabei zu fühlen wie Mitleid oder Traurigkeit. Das könnte meine Entscheidung gezielt ändern und alles gefährden. Auf dich bin ich ja am Anfang ja auch eiskalt losgegangen um meinen Auftrag zu erfüllen. Aber mit so einer Hartnäckigkeit habe ich dann nicht gerechnet was etwas meinen Auftrag erschwerte. Und als ich dann erfahren habe über einen Informanten was für ein Spiel mein Auftraggeber überhaupt spielt habe ich dann beschlossen mich ihm in den Weg zu stellen. Und jetzt beschütze ich dich und habe mich sogar dir geöffnet was eigentlich nicht mein Ziel war. Aber so schlimm finde ich es nicht mehr.", antwortete sie mir und lächelte dabei. "Wow! Das Schicksal meint es wohl gut mit mir. Finde ich klasse!", gab ich als Meinung ab und setzte mir wieder die Maske nach einem letzten innigen Kuss von ihr auf. "Naja das du dich in mich sogar verliebst war ja auch nicht geplant.", gab sie kichernd von sich und gab mir nochmal einen Kuss. Nach dem Kuss lächelte ich ihr zu und sah mir die Gegend noch an. "Ja das stimmt. War wirklich nicht geplant. Aber wer war eigentlich der Informant?", fragte ich sie dann doch noch Mal neugierig. "Ich habe ihn einmal gesehen als wir uns für Informationen verabredet hatten. Aber er war komplett vermummt sodass selbst ich ihn nicht erkennen konnte.", erzählte sie mir als Antwort. "Wie sah er aus? Also kleidungstechnisch was du erkennen konntest versteht sich.", fragte ich weiter. "Mal überlegen....er hatte auf jeden Fall eine dunkle Sonnenbrille auf, trug eine schwarze Kappe und ein Totenkopftuch vor dem Mund. Außerdem trug er noch eine schwarze Lederjacke wo hinten ein großer Totenkopf aufgedruckt war, schwarze Hosen und schwarze Boots. Mit seinen Händen hatte er mir ein Zeichen gegeben damit ich ihn erkennen konnte das er es auch war. Handschuhe in schwarz trug er auch noch dazu.", versuchte sie ihn zu beschreiben. Ich dachte kurz nach und mir fiel tatsächlich eine Person ein die auf der Beschreibung her passen könnte. "Ich glaube ich habe eine Ahnung wer es gewesen sein könnte. Hat er auch seine Stimme verstellt?", gab ich nachdenklich von mir. "Nein das hat er nicht gemacht. Er hat ganz normal gesprochen.", antwortete sie mir. "Ok ich habe gerade jemanden im Kopf den ich mal anrufen werde für ein Treffen. Vielleicht erkennst du ihn dann wieder wenn du ihn siehst.", meinte ich überlegt zu ihr. "Billy? Sollten wir nicht zurück kehren?", fragte sie mich plötzlich. "Warum? Ich will hier einfach nicht mehr weggehen weil es doch so schön ist.", antwortete ich und legte mich ins weiche Gras. "Ach Billy. Das ist nur eines der Wunder die man entdecken kann. Es gibt noch viel mehr zu sehen.", meinte sie zu mir und stand auf. "Na gut. Gehen wir zurück ma Chérie.", gab ich nach und folgte ihr wieder aus dem Dickicht hinaus. Als wir draußen waren klingelte im richtigen Moment die Pausenklingel und die Pause war vorbei. "Wie lange waren wir bitte weg?", fragte ich sie irritiert. "So lange wie die Pause angedauert hat Billy. Die Zeit verging nur viel langsamer als normal.", antwortete sie mir lächelnd und ich folgte ihr ins Gebäude. Im Klassenzimmer setzten wir uns wieder hin und folgten den Unterricht.

Killerin AmericanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt