Der geheime Informant

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Nach der Schule gingen wir aus dem Gebäude und ich zückte mein Handy. Schließlich wollte ich unbedingt wissen wer der geheime Informant war und bat einen Freund von mir um ein Treffen. Tinchen und ich gingen Händchen haltend durch den Park nach Hause und ich wartete gespannt auf eine Rückmeldung von ihm. Aber bis eine kam musste ich einfach warten.
Zuhause angekommen stellte Tinchen den Rucksack in die Ecke im Aufenthaltsraum und setzte sich hin. "Puh...viel Theorie.", sagte sie etwas kaputt und trank etwas Wasser aus einem Glas das ich ihr reichte. "Ja ist viel zu lernen gewesen damals. Aber ich bin froh das hinter mir zu haben.", meinte ich zu ihr und trank ebenfalls Wasser aus einem Glas. "Was machst du eigentlich wenn du hier die ganze Zeit zu Hause bist Billy?", fragte mich Tinchen neugierig und stellte das Glas auf den Tisch ab. "Ich trainiere natürlich um fit zu bleiben. Oder ich erkunde das große Gebäude weiter wenn ich mal einfach faul bin und keine Lust habe. Wieso?", gab ich als Antwort und lächelte dabei. "Wird es dir hier nicht langweilig? Mir wäre es tatsächlich nach ein paar Tagen zu öde wenn ich hier allein leben müsste.", fragte sie mich wieder. "Manchmal schon. Aber wenn ich so oft meine Freunde hier habe wird das nie langweilig. Außerdem kann ich auch Filme schauen und habe hier meine Ruhe. Keiner stört und einen Nachbarn habe ich auch nicht.", antwortete ich lächelnd. "Und wie trainierst du dann?", fragte sie mir Löcher in den Bauch. "Komm mit und ich zeige es dir.", antwortete ich fröhlich und führte sie zu den Aufzügen. Eine Tür hatte Griffe und ließ sich sehr leicht öffnen wenn man etwas Kraft hat. "Das hier ist mein Spielplatz so wie ich das nenne. Ich liebe es hier rum zu turnen auch wenn meine Freunde das ganz und gar nicht mögen.", präsentierte ich ihr den Schacht der drei Aufzüge. "Funktionieren sie noch?", fragte sie abermals und sah in den dunklen Schacht hinein. "Zwei ja und der Dritte ist schon abgestürzt. Deswegen habe ich hier die Tür mit Griffen versehen um einfacher hinein zu gelangen.", erklärte ich lächelnd. "Du kletterst da rein und turnst hier rum. Und das ganz ohne Sicherung? Was ist wenn du plötzlich abstürzt?", fragte sie mich wieder und es hörte nicht auf. "Tja dann habe ich eben Pech gehabt....Spaß! Da unten fällst du ganz weich und kannst dich nicht verletzen. Das weiß nur keiner.", antwortete ich ihr und zwinkerte einmal ihr zu. Daraufhin ließ ich mich in den Schacht fallen, winkte ihr lächelnd zu und verschwand in die Dunkelheit. "Billy?", rief sie in die Dunkelheit und konnte mich nicht mehr sehen. Ich hingegen kletterte flink nach oben ohne das sie mich sehen konnte und kam plötzlich von oben und schaute sie an. "Du hast mich gerufen?", fragte ich sie lächelnd und hing kopfüber über der offenen Tür. "Äh....what?", gab sie irritiert von sich und sah mich verwundert an. "Ich habe doch gesagt das es mein Spielplatz ist.", antwortete ich ihr und ließ mich wieder fallen. Unten angekommen sprang ich wieder nach oben zu ihr da es dieses Mal ein Trampolineffekt war. Bei ihr oben kam ich unversehrt wieder aus dem Schacht heraus. "Siehst du? Mir geht es gut und ich lebe noch. Und einen Höllenspaß macht es auch noch." sagte ich ihr lächelnd und stellte mich mit Absicht hinter ihr. "Du bist echt verrückt Billy. So langsam begreife ich auch warum manche dich verrückte Krähe nennen.", gab sie von sich und starrte immer noch in die Dunkelheit. "Was hattest du mal zu den Polizisten gesagt? Ach ja! Sayonara!", überlegte ich kurz und schubste sie anschließend in den Schacht. Ich hatte eigentlich erwartet das sie schreit aber sie war plötzlich nicht mehr zu sehen. Stattdessen sah ich etwas an der Wand hängen was wie ein Magnethaken aussah. "Tinchen?", fragte ich dann doch etwas besorgt in den Schacht und schaute mich sorgfältig um. Durch meine Nachtsichtfunktion konnte ich weiter in die Tiefe sehen als mit bloßem Auge ohne Maske. Aber ich konnte sie nicht entdecken. "Ohje! Das hättest du doch lieber gelassen!", dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt und bereute es sie geschubst zu haben. Der Magnethaken hing noch immer an der Wand auf der anderen Seite der Öffnung und niemand zog ihn ein was mir Sorgen bereitete. "Du Spinner!!", hörte ich plötzlich jemanden hinter mir schimpfen und wurde selbst in den Schacht geschubst. "AHH!", schrie ich und konnte nicht sehen wer es gewesen war. Durch den Trampolineffekt wurde ich wieder nach oben geschleudert und kam an der Öffnung vorbei. Dort stand Tinchen, winkte mir zu und grinste hinterhältig. Wieder ging es für mich nach unten und wurde wieder nach oben geschleudert. "Jetzt wird es etwas unangenehm!", dachte ich mir und versuchte mich irgendwie zu bremsen oder woanders hin zu gelangen. Ich warf meinen Magnethaken an irgendeine Stelle und krachte gegen die Wand. "Autsch!", rief ich und versuchte nach oben zu klettern was mir auch gelang. Aber Tinchen machte mir alles etwas schwerer und löste mit einem gezielten Wurf meinen Magnethaken von der Wand. "Das zahle ich dir noch heim Mädel!", rief ich ihr zu und fiel wieder in die Tiefe. Sie lachte nur und schien mich zu beobachten was ich wohl als Nächstes machte. Aber ich hatte einen Plan ihr das heim zu zahlen und nutze den Schwung aus um wieder nach oben geschleudert zu werden. "Kuckuck!", rief ich plötzlich auf ihrer Höhe, warf meinen Magnethaken sodass der sich um ihre Taille wickelte und zog sie mit mir in die Tiefe. "Du Spinner!!! AHHH!", schrie sie und ich zog sie an mich heran. Allerdings blieb ich auf der unteren Seite da ich ihr so perfekt ins Gesicht schauen konnte und ich sie quasi mit abfederte. Es würde mir zwar etwas weh tun aber das war mir aus Liebe egal. Ich prallte zuerst auf und sie lag auf mir da ich sie vorhin zu mir gezogen hatte. "Uff...war das ein Flug. Mach das nie wieder Junge!", schimpfte sie mich und setzte sich auf. "Aua....mir tut alles weh. Das war zu viel für meinen Körper.", gab ich von mir und bewegte mich vorsichtig. "Pech gehabt Billy. Du musstest mich ja unbedingt mitnehmen.", erwiderte sie und kletterte von mir runter. "Oh nein!", sagte ich und plötzlich wurden wir wieder nach oben geschleudert. "Was war das?", fragte sie mich etwas wütend. "Schleudermechanismus!", rief ich ihr als Antwort zu und sie hielt sich auf der Ebene fest wo die Türöffnung war. Sie kletterte hinaus und ich fiel wieder in die Tiefe. Während des Falls stieß ich mir den Kopf an und ich blieb benommen liegen. Ich sah alles verschwommen und merkte nur wie ich zur Seite rollte. Nach kurzer Zeit blieb ich wieder liegen und sah nur noch verschwommen alles um mich herum. Doch Tinchen schien das sofort zu merken und holte mich nach oben. Anschließend schleifte sie mich von der Tür weg und setzte mich an die Wand angelehnt hin. "Billy? Alles ok bei dir?", fragte sie mich besorgt und strich mir sanft über das Gesicht. Am Anfang sagte ich nichts aber so langsam fing ich wieder an klarer zu sehen bis alles vorüber war. "Äh...ja...danke.", gab ich als späte Antwort und fasste mir an den Kopf. "Du wirst nur eine kleine Beule davon tragen sonst nichts.", meinte sie zu mir und lächelte. "Ja schon gut. Das ist halb so wild. Aber hat es dir ein wenig Spaß gemacht?", fragte ich sie und rieb mir etwas den Kopf. "Joa fand ich schon irgendwie lustig. Aber beim nächsten Mal einfach mal vorwarnen bevor du mich irgendwo hinein schubst.", antwortete sie und vernahm plötzlich ein Geräusch. Die Aufzüge bewegten sich und ich versteckte mich mit ihr schnell. "Hast du wen eingeladen?", fragte sie mich leise. "Ja. Aber er hat sich noch nicht gemeldet das er vorbei kommen würde.", antwortete ich ihr leise und beobachtete weiter. Die Tür des Aufzuges öffnete sich und ein fremder Mann kam heraus. Er hatte einen Revolver dabei und sah sich genau um. "Kennst du ihn?", fragte sie mich im Flüsterton. "Nein.", antwortete ich leise. "Ok bleib hier. Ich kümmere mich darum.", meinte sie zu mir und verschwand. Ich hingegen folgte ihren Rat und blieb im Versteck. Der Mann schritt weiter und schien etwas zu suchen. Nach einer kurzen Zeit kam Tinchen als mich aus dem Aufenthaltsraum und blieb verwundert stehen als sie den Mann sah. "Bonjour Monsieur. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", begrüßte sie den Fremden als mich. "Oh ja Krähe. Das kannst du in der Tat.", antwortete der Mann und zielte auf sie. "Was soll das?", fragte sie ihn plötzlich und ging einen Schritt zurück. "Adieu Krähe oder sollte ich besser sagen....Salut mon amie!", gab der Mann lächelnd von sich und schoss einmal auf Tinchen. "NEIN!", schrie ich und verließ mein Versteck. "Noch einer? Was geht hier ab?", fragte plötzlich der Mann als er mich erblickte. Und das schien Tinchen auf eine brillante Idee gebracht zu haben. Sie nutzte diese kurze Chance und erschuf mehrere Illusionen von mir. "HÄ?", fragte der Mann verwirrt als er die anderen noch sah. "Ich bin vielfältig! Nun musst du erraten wer hier der Echte ist.", sagte sie und konnte so den Typen gezielt verwirren. Ich hingegen mischte mich unter den Illusionen sodass er nicht mehr wusste wo ich tatsächlich war. "Finde mich!", flüsterte sie ihm zu und verschwand ebenso unter den Illusionen. "Das werde ich!", sagte er sicher und schoss auf alle die er sah. Wenn er sie traf verpufften die Illusionen und nach sechs Schüssen musste er nachladen. Diese Chance nutzte Tinchen wieder und schoss selbst auf ihn. Der Fremde kippte nach hinten und blieb auf dem Boden liegen. "Und wieder ist ein weiterer Killer auf mein Konto gegangen.", sagte sie kalt und war wieder sie selbst. Den Revolver nahm sie an sich und betrachtete ihn. "Du kannst rauskommen Billy. Die Gefahr ist gebannt.", rief sie mir zu und ich kam zu ihr. "Gute Reaktion Tinchen. Dein Instinkt war goldrichtig was den Fremden betraf.", lobte ich sie und hörte wieder das sich die Aufzüge bewegten. "Hört das denn nie auf!", gab sie genervt von sich und ich musste mich wieder verstecken. Sie allerdings blieb sie selbst und hatte den Dolch von Madita in der Hand. Wieder öffnete sich die Tür des Aufzuges und dieses Mal kam ein Bekannter heraus. "Billy?", fragte er und schaute sich um. Plötzlich kam Tinchen auf ihn zu und attackierte ihn mit dem Dolch. "Könnt ihr Killer denn nie Ruhe geben?!", fragte sie zornig den Bekannten von mir und versuchte ihn abzustechen. "Was? Killer?", fragte er verwirrt und wich ihren Attacken geschickt aus. "Warte Tinchen! Er ist ein Freund von mir!", rief ich ihr zu und kam aus dem Versteck heraus. Sofort hörte sie auf den Bekannten zu attackieren und blieb ruhig stehen. "Hey Billy, alter Freund. Lang nicht mehr gesehen.", begrüßte mich Domingo und gab mir eine kurze Umarmung. "Hey Domingo. Schön das du Zeit gefunden hast.", begrüßte ich ihn mit einer Umarmung zurück. "Warte...können Sie bitte folgendes sagen: Hey, ich habe brisante Informationen für Sie über Ihren Auftraggeber!", forderte Tinchen Domingo auf der anfing zu grinsen. "Hey, ich habe brisante Informationen für Sie über Ihren Auftraggeber. Er spielt nur ein Spiel mit Ihnen und ich will Sie vor einem großen Fehler bewahren.", sagte Domingo und fügte sogar noch einen Satz dazu. "Diese Stimme ist die selbe wie vom Informanten und genau das hatte er auch zu mir gesagt als ich ihn getroffen habe. Billy! Dieser Mann ist mein Informant gewesen der mich aufgeklärt hatte.", sagte sie etwas glücklich und freute sich etwas Domingo zu sehen. "Du hast sie vor dem falschen Spiel mit Black Jack gewarnt?", fragte ich Domingo verwirrt und konnte es irgendwie nicht glauben. "Ja Billy. Mein Bruder hatte mir davon erzählt was sein Plan wäre dich zu fangen oder zu töten. Da du aber mein Freund warst konnte ich das nicht zulassen. Also habe ich recherchiert und heraus gefunden wen er auf dich ansetzen will. Und als es anfing habe ich sie dann kontaktiert und sie um ein Treffen gebeten. Ich habe ihr alle Informationen genannt und sie gebeten dich zu verschonen und zu beschützen was sie auch gemacht hat wie ich sehe. Schließlich bist du mein bester Freund geworden Billy und ich will dich einfach nicht verlieren um keinen Preis der Welt.", erzählte Domingo uns und ich musste wirklich fast weinen. Die Worte von Domingo trafen mich einfach mitten ins Herz und bedeuteten mir sehr viel. "Ja ich habe ihn verschont und beschütze ihn noch weiterhin bis der Spuk aufhört. Aber schön das er auch Freunde hat auf die er sich verlassen kann wie die anderen drei die ich schon kennen lernen durfte. Bitte nenn mich doch Tinchen.", sagte sie stolz und stellte sich Domingo gleich vor. "Schön dich kennen zu lernen Tinchen. Nenn mich bitte Domingo.", gab er als Antwort und freute sich für die Bekanntschaft. "Danke Domingo. Auch du bist daran beteiligt mein Leben zu behüten. Das vergesse ich euch nie.", gab ich von mir und musste einmal schniefen. "Ach Billy. Wer wird denn jetzt weinen? Das ist doch selbstverständlich unter besten Freunden.", meinte Domingo dazu und klopfte mir ein paar Mal auf die Schultern. "Oh Billy. Du bist für mich auch schon ein wichtiger Mensch im Leben geworden. Komm her meine große Krähe.", sagte sie zu mir und nahm mich in den Arm um mich etwas zu trösten. "Kommt mit Freunde. Im Aufenthaltsraum können wir uns setzen und gemeinsam etwas quatschen.", meinte ich fröhlich dazu und war noch immer gerührt was ich für eine tolle Unterstützung bekam. Gemeinsam gingen wir zum Aufenthaltsraum, quatschten und lachten bis in den Abend hinein und ließen den Abend gemeinsam ausklingen. Abschließend verabschiedeten wir uns von Domingo und gingen gut gelaunt ins Bett.

Killerin AmericanoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt