Kapitel 29

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Und da stand ich..an dem Grab von demjenigen, der mich mein ganzes Leben lang aufgezogen und unterstützt hat. Es war ein regnerischer Tag und wir standen in einer großen trauernden Menge vor dem Andenken der Gefallenen des Angriffes. Das Bild des Hokages hing in der Mitte zwischen den ganzen anderen Bildern. Mein Blick fiel die ganze Zeit nur auf das eine Bild und ließ mich so viele Gefühle gleichzeitig durchleben, wie noch nie zuvor. Ich war wegen seinem Ableben so unendlich traurig, aber auch stolz, weil er das Dorf wie ein Hokage bis zum Schluss verteidigt hat. Mein Shinobi Herz war dadurch mit stolz gefüllt und mein wahres mit leid. Ihn nicht mehr neben mir stehen zu haben, ist schon ein sehr ungewohntes und leeres Gefühl. Trotzdem verlor ich keine Träne und zeigte mich von außen stark. Dachi und Misa weinten wirklich viel und ließen ihren Emotionen freien Lauf, was ich leider nicht konnte. Sie beide sahen den Hokage, wie jeder andere im Dorf, als Vater, der immer über uns wachte und auf uns aufpasste und jetzt liegt er einfach tot unter der Erde. Ich fand es ungerecht, dass so jemand sterben musste. Er konnte nicht mal seinen Ruhestand genießen und sich von all den Jahren des Krieges und des Führens eines Dorfes erholen, obwohl er es sich mehr als nur verdient hätte.

Wir drei standen in der zweiten Reihe, dicht hinter Naruto und Sasuke. Die beiden sahen ebenfalls sehr angeschlagen aus und waren natürlich über den Verlust sehr betrübt. Der sonst so fröhliche Naruto konnte an diesem Tag nicht ein Lächeln von sich geben. Noch nicht mal, als ich ihn nach der Beerdigung probiert habe, etwas aufzumuntern. Wir standen nach der Beerdigung beisammen und schwiegen uns überwiegend einfach nur an. Keiner brach nur ein Wort heraus, weil wir einfach nicht glauben konnten, dass der 3te wirklich tot war. Ich hatte nicht mal mehr aufmunternde Worte im Gepäck, sondern brauchte selber welche.

,,Ich mach mich dann mal nach Hause. Wir müssen noch einiges aufräumen, weil der Angriff unser Haus in Mitleidenschaft gerissen hat." sagte Dachi und verabschiedete sich damit.

,,Ich muss auch nach Hause und erstmal auf das alles hier klar kommen." sagte Naruto und verschwand ebenso. Sasuke ging ebenfalls und verlor kein Wort zu Misa und mir. Sie stand hingegen neben mir und sah mich bedrückt an.

,,Alles in Ordnung, Itami?" fragte sie mich und ich nickte einfach nur.

,,Natürlich." sagte ich und schenkte ihr ein Lächeln.

,,Wir sehen uns dann später, okay?"

Misa nickte, gab mir eine Umarmung und dann ging ich auch nach Hause. Der Weg dahin war erdrückend, da ich ständig an den 3ten denken musste und mich das immer trauriger stimmte. Ich konnte ihn einfach nicht bei seinem Tod beistehen, sondern ließ ihn alleine. Mich hat er zum Beispiel nie irgendwo alleine gelassen und nun tat ich es bei ihm. Das war schon echt ziemlich doof. Vielleicht hätte ich ihn ja beschützen oder mit ihm zusammen kämpfen können. Stattdessen habe ich anderen wild das Leben genommen und mich damit getröstet, dass ich unsere Shinobi beschützt habe. Ich hätte dem Hokagen und somit dem Dorf helfen sollen. Das war so unendlich blöd von mir, das ich das selber nicht von mir gedacht hätte. Ich ging langsam weiter, bis ich schließlich bei mir angekommen war. Ich legte meine Sachen ab und schmiss mich sofort vor Trauer ins Bett. Am liebsten möchte ich einschlafen und nie wieder aufwachen. Ich hätte es verdient, weil ich vielen Familien in Suna ihren Vater genommen habe und den Hokagen nicht beschützen konnte. Es zog mich so weit herunter, dass plötzlich unbewusst eine Träne nach der anderen meine Augen verließen und die Wange hinunter liefen. Das war ein mehr als nur befreiendes Gefühl und ließ mich langsam einschlafen.

,,Hey, Itami. Wach auf." sagte eine Stimme sanft zu mir und berührte mich kurz an der Schulter. Nur durch das kurze Antippen im Schlaf wurde ich sofort wach, zog ein Kunai unter meinem Kopfkissen hervor und war kurz davor die Person, die mich geweckt hatte, zu töten. Ich stach ohne darüber nachzudenken sofort zu, doch meine Hand wurde gleich darauf gestoppt, indem mich die Person am Handgelenk sehr fest hielt. Ich schaute ihm in die Augen und es war Sensei Yashin, der mich in meinem Haus so plötzlich überraschte.

Itami Namikaze | Naruto FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt