Nachdem wir beide eine Pizza ausgesucht hatten, diskutierten wir darüber, was wir bis dahin machen wollen. Da wir zum Essen schlecht etwas spielen können, schlug ich direkt vor einen Film zu schauen, womit Felix einverstanden war. ,,Was schaust du so am liebsten?", stellte ich ihm also eine Frage zu seinem Filmgeschmack, woraufhin er mit seinen Schultern zuckte. Eigentlich hasse ich solche Reaktionen, weil ich so der Entscheidung alleine ausgeliefert bin, was ich ihm aber nicht übel nahm.
Bedenkt man die Situation, in der wir uns bis vorgestern noch befunden haben, wäre das auch etwas unfair von mir.
Also zuckte ich nur zurück mit den Schultern, ging an meinen Computer und stöberte durch Netflix. Mein erster Weg führte mich in meine Liste, wo ich einige Filme drin hatte, die Changbin unbedingt noch mit mir schauen wollte. ,,Magst du Horrorfilme?", da das nicht jedermanns Ding ist, fragte ich aber doch bei diesem Genre nach, wozu er beschämt seinen Kopf schüttelte und von mir wegschaute. Anscheinend hat da jemand Angst vor bösen Filmchen. Wie süß.
Ich hingegen war schon resistent gegen solche Streifen, weil Changbin gefühlt nichts anderes schaut. Manchmal frage ich mich sogar, ob sein Konsum von dieser Unterhaltungsspate noch gesund ist.
,,Hmm... wir können Homunculus schauen. Das ist zwar ein Thriller, aber kein besonders gruseliger. Nur etwas seltsam soweit ich weiß.", mit dem Genre log ich ihn an, was zwei Gründe hatte. Zum einen wollte ich nicht ewig nach einem Film suchen und zum anderen fand ich die Vorstellung niedlich ihn etwas gucken zu lassen, was ihn ängstigt. Im Fernseher ist sowas immer super süß, also warum nicht auch in der Realität.
Und wenn es zu schlimm ist, können wir immer noch was anderes anmachen.
Genau das sagte ich ihm auch, nur für den Fall der Fälle, auch wenn ich nicht darauf hoffte und es nicht unbedingt darauf anlegen wollte. Damit war Felix einverstanden, wenn er auch etwas unbehaglich aussah. Ich hingegen freute mich, was ich aber versuchte zu verbergen. Somit war es also beschlossen, weswegen ich das Bild auf den Fernseher übertrug, den ich normalerweise von meinem Bett aus nutze. Durch den Schwenkarm eignete er sich aber auch wunderbar für die Position wo das Sofa steht, wodurch wir besser Fern schauen könnten, als würden wir meinen Computermonitor nehmen.
Am liebsten hätte ich mich ja mit ihm auf meinen Schlafplatz gepflanzt, was denkbar nicht die beste Idee ist. Immerhin erlaube ich mir schon hier und da meiner Fantasie Platz zu lassen, was ich mir nicht versauen möchte. Darum setzte ich mich wieder zu Felix auf das Sofa. Diesmal nicht so extrem nah wie vorhin, aber dennoch nah genug, als dass wir uns fast berührten.
Leicht nervös startete ich dann den Film.
Meine Konzentration war jedoch direkt von Anfang an am falschen Ort. Gedanklich hing ich wieder bei der Thematik, wie es um die Berührungen zu Männern steht. Gestern hatte ich bei Han nicht einmal den Drang ihn irgendwie anzufassen, während ich mich jetzt aber richtig zusammenreißen muss.
Am liebsten hätte ich meine Hand wieder irgendwo auf Felix seinem zierlichen Körper platziert, was ich unterließ. Auch versuchte ich zu vermeiden zu ihm herüberzuschauen, was ebenfalls keine Leichtigkeit war. Seit er einmal die Grenze der Intimität überschritten hat, denke ich ständig über so ein Zeug nach und fühle mich dabei schon wie ein pubertärer Teenager, der sich nicht unter Kontrolle hat.
Was auch immer er damit ausgelöst hat, gerade wünsche ich mir, dass es irgendwie rückgängig zu machen ist.
Das war es aber nicht. Zumindest jetzt nicht weswegen ich vorerst mit der Akzeptanz dessen leben muss. Also sammelte ich mich und widmete mich wieder dem Bildschirm, wo der Film schon seit fast zehn Minuten lief, die ich komplett verpasst hatte. Glücklicherweise war ich mit meinen Gedanken aber wieder auf der Erde, weil ich sonst vielleicht die Benachrichtigung auf meinem Handy nicht bemerkt hätte, die uns mitteilte, dass das Essen da ist.
Ohne den Film zu pausieren, stand ich also auf, um die Pizza zu holen, mit der ich mich wieder zu Felix gesellte. Und obwohl ich fest der Meinung war, dass ich mich an die gleiche Stelle gesetzt hatte, fehlte mir doch ein bisschen Platz. Eine Tatsache, die mich noch breiter grinsen ließ als es unser Essen tat.
In meinem Kopf spann ich mir zurecht, dass er näher an mir dran sitzen wollte. Würden wir nicht essen, wofür ich auf jeden Fall viel Raum brauche, hätte ich mich wahrscheinlich auch noch näher heran gesetzt, worauf ich vorerst verzichtete.
Nach dem Essen aber setzte ich mich, nachdem ich die Pizzakartons weggestellt hatte, so dicht an ihn heran, dass meine ganze linke Hälfte seine Rechte berührte. Flüchtig lächelte er mir zu, was ich ihm gleichtat. Niemand von uns aber kommentierte die Situation, worüber ich ganz früh war. So konnte ich für mich genießen, was hier gerade vor sich geht.
Mit der Zeit hatte ich auch wieder vollen Fokus auf den Film, auch weil wir uns zwischendurch über das Geschehen vor uns unterhielten. Normalerweise bin ich kein großer Fan davon, wenn jemand viel während einem Film redet. Er war aber die Ausnahme, was allerdings auch am Film liegen könnte. So viele Geschehnisse schrien regelrecht danach, dass kurz darüber geredet werden muss, womit wir auch den gesamten restlichen Tag Gesprächsstoff hatten, was das Miteinander gut auflockerte.
Tatsächlich schafften wir es auch noch uns in die nächste Aufgabe reinzuarbeiten, die Felix besonders leicht zu fallen schien. Es ging darum, ein Storyboard zu entwerfen, was üblicherweise in Form von kleines Skizzen getan wird, um den groben Ablauf zu verbildlichen.
Ganz fertig wurden wir damit aber nicht, weswegen wir uns schon für ein nächstes Mal verabredeten, wo ich mich endlich dazu durchrang nach seiner Handynummer zu fragen, womit der Tag auch zu Ende ging. Ein Tag, der mir viele Antworten auf meine Fragen gab, auch wenn mir die Antworten nicht sonderlich gefielen.
Anscheinend ist Felix nicht der Einzige, der hier jemanden gut findet.
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Lemme pay with my currency || Chanlix
FanfictionBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.