Felix pov.
Etwas nervös starrte ich auf mein Handy, dass in weniger als einer Minute 17 Uhr anzeigen würde. Die Uhrzeit, zu der ich an diesem Ort erscheinen sollte. Da ich zu einem Wohnblock bestellt wurde und niemand draußen stand, entschied ich mich zu den Klingelschildern zu gehen, auf dem ich Chans Nachnamen erspähte. ,,Bang", nuschelte ich leise vor mich hin, als die Uhrzeit zur vollen Stunde umsprang und ich den Knopf neben dem Namensschild drückte.
Nur wenig später ertönte ein Kriseln aus der Sprechanlage, wonach ich eine weibliche Stimme Chans Namen hören rufen konnte, was mich leicht schmunzeln ließ. Das brummende Geräusch was zusätzlich zu hören war ließ mich in das Gebäude, wonach ich einige Treppen hinaufging, bis ich bei der richtigen Tür angekommen war.
,,Hey, komm rein.", brachte mir Chan entgegen, der mir so vorkam, als versuche er auf Krampf lässig zu. Mit seiner Hand winkte er mich in sein Zimmer, was ich ignorierte, weil ich von seiner Mutter angesprochen wurde, die mir sehr freundlich entgegen lächelte. Trotz ihrer netten Worte und dem Kompliment was sie mir machte antwortete ich ihr nur sehr knapp. Immerhin ist das die Mutter von meinem Erpresser, weswegen ich nicht zu viel mit ihr interagieren will.
Scheinbar lag das aber auch in Chan seinem Interesse. Er versuchte das Gespräch zu unterbinden, bevor es richtig angefangen hatte, was ihm ganz gut gelang. Genervt holte er mich nun in sein Zimmer, dass er schloss, während ich noch sehr nah an der Tür stand, weswegen er mich leicht berührte.
Jetzt wo ich mit ihm allein in seinem Zimmer stand, war ich doch etwas überfordert, womit ich jedoch nicht der Einzige zu sein schien. Generell scheint er immer sehr überfordert und gestresst zu sein, wenn wir aufeinandertreffen. Allerdings war ich mir bisher nie so wirklich sicher, ob das einfach ein Teil seiner Persönlichkeit ist, oder woher das sonst kommt. Etwas, dass ich heute vielleicht herausfinden könnte. ,,Stell deine Tasche einfach ehm... da hin.", forderte er mich auf und zeigte dabei auf ein Sofa, dass in seinem Zimmer stand, wonach ich meine Jacke auszog, von der ich nicht wusste ob ich sie einfach irgendwo hinlegen oder hinhängen durfte.
Recht schnell verstand Chan was mein Problem ist, was ihn dazu veranlasste mein Kleidungsstück abzunehmen. Etwas merkwürdig wurde es aber, als er beim Aufhängen meiner Jacke eingefroren zu sein schien. Mit nach oben gestreckten Armen, um an einen Kleiderhaken an der Tür ranzukommen stand er länger als nötig einfach nur da, wonach er mich seltsam anschaute, weswegen ich mich räusperte.
Wie unangenehm war das denn gerade bitte?
,,Hast du die Blätter für das Projekt mit?", fragte er mich auf mein Räuspern hin und schob gleich noch verwundert hinterher, ob ich denn noch nicht angefangen habe, was ich frech beantwortete und leicht grinste. Mir war schon klar, dass er das nicht gelesen haben kann. Allerdings schreibe ich das auf seine Kappe. Immerhin ist er Derjenige, der mich erpresst und bedroht. Warum soll ich also zu ihm angedackelt kommen? Wenn wir die Aufgabe nicht durchgezogen hätten, wäre mir schon was eingefallen, um meine Note zu retten, womit nur er in Schwierigkeiten gekommen wäre.
Über meine Worte schien der Ältere allerdings nicht begeistert zu reagieren. Stattdessen meinte er, dass ich lieber nicht so frech sein sollte, wo ich nachhakte. ,,Sonst?", fragte ich also unbeeindruckt, bekam aber keine Antwort. Er rollte nur mit den Augen, bevor er sich in seinen Stuhl setzte und das oberste Arbeitsblatt durchlas. Stumm saß ich da und musterte ihn, wie ich es schon all zuoft getan habe.
Wenn ich ihn so ansehe, bin ich jedes Mal aufs Neue wieder enttäuscht.
Warum verhalten sich ausgerechnet immer Diejenigen die umwerfend gut aussehen wie die letzten Arschlöcher? So wie er aussieht könnte er doch alles haben. Schlau scheint er ja auch noch zu sein. Immerhin beschäftigt er sich im Unterricht immer mit allem möglichen anderen Sachen, nur nicht mit dem was die Lehrer uns erzählen und trotzdem schreibt er gute Noten. Ich hingegen versuche immer so viel ich kann aus dem Unterricht mitzunehmen, da ich unglaublich langsam neue Dinge lerne. Das ich nebenbei ab und zu noch arbeiten gehe, um wenigstens ein kleines Taschengeld zu haben macht es dabei nicht gerade leichter.
Naja, und seit neustem arbeite ich für drei Personen mehr, weswegen ich gar keine Zeit mehr zum Lernen habe.
Ein Seufzen aus Chans Richtung holte mich wieder in die Realität zurück, weswegen ich ihn fragte, ob es ein Problem gäbe. Sofort antwortete er mir patzig mit einer Frage, ob ich denn den Kram auf dem Papier gelesen hätte. Natürlich habe ich mir die Aufgaben schon durchgelesen, was denkt er denn?
Trotzdem log ich und schüttelte den Kopf.
Dabei kann ich mir gar nicht erklären wieso. Mir war irgendwie einfach danach. Chan, der mir daraufhin die Blätter ins Gesicht warf anscheinend aber gar nicht. Direkt konnte ich spüren, wie mir eine Blattkante einen Schnitt am Nasenbein verpasste, was ich so gut ich konnte ignorierte. Wortlos hob ich die Blätter auf und las mir nochmal durch was darauf geschrieben stand, wonach ich ihn durchdringlich und erwartungsvoll anschaute. Inzwischen schien er richtig angefressen zu sein, was er mir mit seiner nächsten Geste verdeutlichte.
Er forderte mich auf mir etwas auszudenken, während er sich ein Headset aufsetzte und sich eine gemütliche Zeit mit seinem Computer gönnte. Neugierig lehnte ich mich etwas nach vorne, um zu sehen womit genau er seine Zeit totschlagen würde, was mich direkt traurig werden ließ. Nachdem er erst mit jemanden ein ein bisschen auf Discord geschrieben hatte startete er eines meiner Lieblingsspiele.
Overwatch.
DU LIEST GERADE
Lemme pay with my currency || Chanlix
FanficBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.