Während er immer mehr offenbarte, stieg in mir die Kotze hoch. Nicht nur wegen meiner Lehrer, sondern auch meinetwegen.
Die letzten Wochen musste er wohl öfter einen der Beiden sehen, weil er immer wieder im Unterricht eingeschlafen war, was unser Lehrer als Anlass nutzte um Felix zu belästigen und zu nötigen. Der Grund dafür waren ich und meine Freunde, weil er unseretwegen noch mehr arbeiten musste als ohne hin schon. Eine Tatsache, für die ich mich selbst erschlagen könnte.
Wie konnten wir so scheiße sein?
,,Felix, ich ... Es tut mir so scheiße leid. Man hätte ich das gewusst dann ... Boah ne ich hätte das schon so nicht machen sollen. Ich bin so ein Arschloch, oh mein Gott.", ich redete mich in Rage, was Felix versuchte zu unterbrechen. Obwohl ich so scheiße zu ihm war, fand er etwas Verständnis für mich, während ich kein Fünkchen davon finden konnte. Darum beschloss ich der ganzen Sache irgendwie ein Ende zu setzen, auch wenn ich absolut nicht wusste wie ich das anstellen soll.
Allerdings war ich das Felix schuldig.
Er wehrte sich dagegen aber vehement, aus Angst sein Geheimnis könnte damit auffliegen, oder dass auch ich in ähnliche Schwierigkeiten geraten könnte. Letzteres machte mir wirklich etwas Angst, auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte. Aber naja, immerhin hätte ich auch nie gedacht überhaupt mal mit sowas konfrontiert zu werden. Vielleicht hat Felix mit seiner Befürchtung gar nicht so unrecht. ,,Aber so kann das doch nicht weitergehen.", in dem Moment hätte ich vor Wut ausrasten und heulen können. Diese Sache ist so unfair, dass ich nicht wusste wie ich das aushalten soll.
Felix hingegen schien mit der Sache abgeschlossen und bereits aufgegeben zu haben.
,,Lass uns da bitte nicht so viel drüber reden, okay? Ich mein... so lange sind wir eh nicht mehr in der Schule. Das läuft ja nicht für immer.", sofort wollte ich dagegen protestieren, hielt aber inne, als ich in das Gesicht von Felix sah. In seinen Augen bildeten sich Tränen, die jeden Moment drohten in die Freiheit entlassen zu werden, während sein Gesicht schon eine gewisse Rötung zierte.
Ein Anblick den ich niedlicher fand als ich sollte.
Um ihn nicht noch trauriger zu machen hörte ich also wirklich mit dem Thema auf, auch wenn sich in mir noch tausende Fragen ergaben. Es gab so viel, das ich wissen wollte, auch wenn ich gleichzeitig gar nichts davon wissen möchte.
Eine Sache gab es aber noch, die mir tierisch auf der Seele brannte. Etwas, das nicht die Lehrer betraf, sondern mich und ihn. ,,Also, dass du das nicht freiwillig machst habe ich jetzt verstanden, aber ... das vorhin mit mir ... ich hätte dich dazu nie gedrängt und eigentlich wollte ich das auch gar nicht. Ich weiß gar nicht wie ich jetzt darüber denken soll. Ich ...", plötzlich rollte damit eine ganze Lawine aus Gedanken und Gefühlen in mir los.
Plötzlich fühlte auch ich mich benutzt, gleichzeitig aber wie der letzte Wichser auf Erden.
Er hatte mich ganz einfach falsch verstanden, was wahrscheinlich daran lag, dass ich wieder einmal zu dumm war, um meine Worte gescheit zu wählen. Aber wie hätte ich auch wissen oder erahnen können, dass er von sowas ausgeht? Das kann doch niemand wissen. Erst recht dann nicht, wenn sich zwei mit dem gleichen Geschlecht treffen!
Oder?
,,Das klingt jetzt bestimmt saudämlich.", fing er an, während er sich schüchtern am Hinterkopf kratzte, was mich hellhörig werden ließ. ,,Eigentlich hasse ich es das zu tun, aber bei dir... ich weiß nicht. Ich wollte das irgendwie.", er wollte das?! ,,Okay warte, Moment mal. Ich komme nicht ganz mit." Verdutzt und auch etwas verstört versuchte ich seine Gedanken nachzuvollziehen, was mir einfach nicht gelingen sollte.
,,Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass du nicht auf Männer stehst ehrlich gesagt.", eigentlich war ich deswegen schon überrascht genug. Was mich jedoch noch mehr überraschte war, dass er dann ausgerechnet bei jemanden wie mich plötzlich an sowas Gefallen findet, obwohl ich ihn erpresse und schlecht behandle.
Wie habe ich das bitte zu verstehen?
Genau diese Gedanken teilte ich filterlos mit ihm. ,,Ey ganz ehrlich... Ich dachte Changbin und der andere drängen dich dazu so zu mir zu sein. Du hast von Anfang an so seltsam gewirkt. So überfordert und unsicher irgendwie und so als würdest du das gar nicht wollen... Darum konnte ich dir das kaum böse nehmen. Naja und außerdem...", schon der erste Teil war nicht das, womit ich gerechnet hatte. Meine Freunde hatten die ganze Zeit recht damit behalten, dass man mir zu 100 Prozent anmerkt, dass ich eigentlich nicht der Typ für sowas bin. Etwas, das mich tatsächlich ein wenig kränkte, obwohl das als etwas super Gutes werten sollte.
,,Außerdem?", so viel zu dem ersten Part. Neugierig wartete ich auf den nächsten Teil, mit dem er jetzt doch nicht rausrücken wollte. Immer wieder drängte ich ihn also, bis er endlich nachgab, was mir die Sprache verschlug.
,,Boah man ich fand dich halt von Anfang einfach mega toll und anziehend. Schon als ich meinen ersten Schritt in die Klasse getan hatte. Keine Ahnung, war einfach so. Ich bin nicht nur langsam, sondern auch dumm, okay? Am besten vergisst du auch einfach was heute passiert ist."
Dazu fand ich momentan zwar keine Worte. Allerdings erschlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht, gegen das ich machtlos war, auch wenn ich mir das Gegenteil wünschte.
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Lemme pay with my currency || Chanlix
FanficBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.