#41 Gerade noch mal gut gegangen!

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Allerdings wollte ich trotzdem versuchen erstmal einen vernünftigen Weg zu finden, was sich gar nicht als so leicht herausstellte. Felix sollte möglichst wenig, am liebsten gar nichts, damit zu tun haben, damit er nicht derjenige ist, der den Ärger kassiert.

Viele Möglichkeiten bargen die Gefahr, dass die anderen Schüler davon etwas mitbekommen würden. Einfach nur die Sache melden wäre keine Option und auch der Weg zur Polizei erschien mir als nicht zielführend. Würden der Lehrer und mein Direktor aussortiert werden, weil es irgendwelche Anschuldigungen von sexueller Nötigung gibt, wäre das schneller publik als ich A sagen kann. Natürlich würde Felix sofort keine Vorzüge mehr bekommen, womit diese Variante sein Geheimnis aufdecken würde.

Etwas Besseres fiel mir aber einfach nicht ein.

Ansonsten schwirrte mir nur der Gedanke von Gewalt durch den Kopf, wovor ich doch etwas Angst hatte. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob es nicht den gleichen Effekt erzielen würde, wie wenn ich die Polizei oder ähnliches einschalte.

Eine einzige Zwickmühle, weswegen ich verstehen konnte, warum Felix sich nicht dagegen wehrt.

Mit dieser Thematik hatte ich mich so sehr beschäftigt, dass ich meine eigenen Probleme komplett außer Acht gelassen hatte. Zu der Sache mit Han hatte ich immer noch keine Antwort und auch nicht das Geld, wofür ich noch keine passende Ausrede parat hatte. Auch dann nicht, als er mich nach der Schule abfing, um seinen Zoll abzukassieren. ,,Kohle, Kohle, Kooohle.", tönte er mir entgegen und fing auch etwas an vor mir herumzutänzeln, wonach er beide Hände zu mir ausstreckte.

Tief atmete ich einmal schwer aus und verschlug meine Arme hinter meinem Kopf, was ihm direkt die Enttäuschung ins Gesicht malte. ,,Du hast es nicht, richtig?", zustimmend nickte ich, wonach ich ihm sofort erklärte, dass Changbin diesmal schuld wäre, was ihm wieder egal war. Etwas, das mich nervös und gereizt meinen Kopf kratzen ließ. ,,Naja, dann musst du wohl wieder arbeiten, haha!", missgünstig lachte er mir entgegen, was ich diesmal aber nicht auf mir sitzen ließ. ,,Kann ich dir das Geld nicht am Montag geben? Wir haben Changbin etwas davon geliehen und jetzt hat er es einfach nur vergessen mitzubringen.", ersichtlich genervt schnaufte Han aus und schenkte mir einen Blick, der mir ein unangenehmes Gefühl bescherte. Wüsste ich es nicht besser, dann würde ich behaupten, dass er so auch fähig wäre Menschen zu töten.

Zum Glück ist das aber nicht der Fall, womit ich am Leben bleiben kann.

,,Dann Montag. Und ich will für die Verspätung einen Aufschlag.", direkt verspürte ich Erleichterung. So hatte ich das ganze Wochenende Zeit, um mir etwas zu überlegen, wobei mir sofort mein Bruder einfiel. Bevor alle Stricke reißen, werde ich mir Geld von ihm leihen, wofür er bestimmt Verständnis hat. Nickend bedankte ich mich also, wonach ich mich verbeugte, auch um mich zu verabschieden, wovon ich abgehalten wurde.

,,Hast du denn wenigstens über unser Angebot nachgedacht?", angefressen schaute er zu seinem Kumpel rüber, der mich verurteilend anschaute und die Arme vor seiner Brust verschränkte. ,,Ja. Ich will mit eurem Kram nichts zu tun haben.", damit war meine Entscheidung gefallen, die ich beim Reden spontan mit mir ausgemacht hatte. ,,Jammerschade. Dann nicht.", Minho schien beleidigt zu sein, was ich zwar verstehen konnte, aber eigentlich nicht wollte. Immerhin ist das absolut verwerflich, was die beiden treiben. Da sollen die nicht so eine Fresse ziehen, wenn jemand nicht mitmacht. 

,,Naja, dann halt bis Montag.", damit war ich endlich entlassen und konnte endlich weg von hier. Anstatt das ich jedoch nach Hause fahre, rief ich jedoch Wonho an, um ihn zu fragen, ob ich nicht vorbeikommen könnte. Besser ich frage jetzt nach, als wenn ich mich zu spät melde und er vielleicht keine Zeit für mich hat.

Zu meinem Glück bekam ich aber genau die Antwort, auf die ich gehofft habe.

Mein Bruder war im Moment meines Anrufs in der Stadt unterwegs, von wo er gerade nach Hause fahren wollte, weshalb er mir anbot, dass er mich theoretisch unterwegs einsammeln könnte, was ich sofort annahm, ohne ihn ausreden zu lassen. Mit meiner Zusage verstummte er mir gegenüber, wobei er mit jemand anderen anfing zu reden, von dem ich mir fast denken konnte, wer dieser Unbekannte ist. ,,Ich komme dich aber zu zweit abholen.", er klang etwas zurückhaltend und schien sich nicht sicher zu sein, ob das wirklich okay ist. Schnell nahm ich ihm diese Angst, indem ich ihm sagte, dass ich mich darauf sogar freuen würde.

Ausnahmsweise mal keine Lüge.

Zwar passte mir der Augenblick nicht so ganz, weil ich ihn gerne um Geld fragen würde, was ich aber schon irgendwie hinkriege. Also wartete ich gespannt auf einer Bank nahe meiner Schule, bis ich sein Auto erspähte. Schon allein der Blick durch die Scheibe der Beifahrerseite ließ mich staunen. Zwar hätte ich nicht erwartet, dass sich Wonho jemand Hässlichen anlacht, so gut wie er aussieht, wobei ich trotzdem nicht mit einem so attraktiven Mann gerechnet habe.

Um nicht unhöflich zu sein, unterließ ich es lange zu starren und stieg schnell in die gleiche Seite ein, wo auch der Fremde Mann sitzt. Hinter Wonho hätte ich zwar lieber gesessen, aber nicht genug Platz gehabt, weil mein Bruder die schlechte Angewohnheit hat, alles Mögliche im Fußraum hinter sich zu verstauen. Ein bisschen mussten wir uns deswegen verrenken, um einander die Hand zu geben. ,,Ich bin Hyungwon.", nervös nannte auch ich ihm meinen Namen, wonach er meinte, dass er sich riesig freut mich endlich kennenzulernen. Diese Freude konnte ich mir nur zu gut vorstellen. Nach sechs Jahren möchte man bestimmt gerne mal die Familie des Partners kennenlernen. Vor allem bei so einem Katz und Maus Spiel, wie die beiden es treiben.

,,Freut mich auch!", gab ich strahlend zurück und erspähte durch den Rückspiegel das Lächeln, was er meinem Bruder schenkte. Sofort ging mir das Herz auf, als er kurz nach seiner Hand griff, nur diese kurz zu streicheln.

Lemme pay with my currency || ChanlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt