Mit gefalteten Händen saß mir mein Bruder gegenüber, der mich anstarrte, als sei ich bei einem Verhör, was sich auch genauso anfühlte. Ein ähnliches Szenario würde sich jetzt auch abspielen, wo er es sich zur Aufgabe machen wird jedes kleinste Detail aus mir herauszupressen, was es zu dieser Geschichte zu wissen gibt.
Weil ich mich kenne und weiß, dass ich es nie lange schaffe ihn anzuschwindeln, rückte ich direkt mit der Wahrheit raus, die Wonho schwer schlucken ließ. ,,Nur damit ich das richtig verstehe. Dein neuer "Kumpel" ist eigentlich jemand, den du erpresst?", die Anführungszeichen, die er in der Luft machte, versetzten mir einen kleinen Stich in der Brust, weil sie mich daran erinnerte, dass ich vielleicht nicht einmal das für Felix bin.
,,Naja nicht wirklich.", druckste ich herum, bevor ich ihm nochmal erklärte, dass ich von Felix kein Geld mehr entwende, seit er mir den Grund genannt hat, wie er an die Privilegien der Lehrer kommt. Bei diesem Teil hätte ich definitiv auf meine Erzählart achten sollen und auf das was ich alles preisgebe. Natürlich wollte er jetzt wissen was denn diese mysteriöse Methode ist, was mich ins Schwitzen brachte. ,,Du weißt, du kannst mir alles erzählen.", damit übte er nur noch mehr Druck aus als eh schon, um endlich seinen Wissensdurst zu stillen. Mir war bewusst, dass ich mit ihm über vieles reden kann.
Aber wirklich über alles?
Es ist eine Sache über meine eigenen Dinge zu sprechen, aber eine ganz andere die Geheimnisse von anderen Menschen offenzulegen, was ich ihm klar kommunizierte. Was Felix mir anvertraut hat, ist nichts, worüber ich zu entscheiden habe, wer davon Kenntnis hat und wer nicht, was Wonho für einen Moment verstummen ließ. ,,Und was sind du und Felix jetzt?", schon war er beim nächsten Thema angelangt, das mir wieder den Schweiß auf die Stirn trieb. ,,Ich weiß es auch nicht. Nach heute Nacht-", ich weitete erschrocken meine Augen und konnte kaum glauben, was ich damit losgetreten hatte.
Das Grinsen, was er plötzlich an den Tag legte, machte mir Angst, weswegen ich aufstehen und einfach abhauen wollte, was mir nicht gelang. Dabei fragte ich mich wieso ich das überhaupt versuchte, weil mir eine Flucht aus diesen vier Wänden noch nie gelungen ist. ,,Du bleibst jetzt schön hier.", an meinem Handgelenk zog er mich wieder auf den Stuhl, wonach ich aufgefordert wurde weiterzureden.
Aber ich konnte nicht.
Niemals könnte ich ihm die Wahrheit sagen, auch wenn ich es am liebsten in die Welt hinausgeschrien hätte. ,,Du kannst doch nicht mit sowas Spannendem anfangen und dann einfach verschwinden. Gib mir die News.", pure Verwirrung herrschte in meinem Kopf, die mich meiner Sprache beraubte. ,,Chaaaan.", meckernd griff er nach meinen Händen, die er etwas zu sich zog und an denen er rüttelte, während er vor Spannung fast zu platzen schien. ,,Das heute Morgen war also kein Versehen?", verzweifelt fragte ich mich was er damit denn bitte meint, weil ich keine falsche Antwort geben wollte.
Hat er mich mit Felix kuscheln sehen?
,,Das heute Morgen?", fragte ich so unschuldig wie möglich nach, wobei mein Blick Bände gesprochen haben muss. ,,Ich war morgens kurz in deinem Zimmer. Eigentlich wollte ich dich wecken, wusste aber nicht, dass du Besuch hast.", seine Worte hallten in meinem Kopf, der wie leer gefegt war. Meine Fähigkeit klare Gedanken zu fassen schien immer mehr zu schwinden, was ihn nicht davon abhielt einfach weiterzureden. ,,Chan, wer ist dieser Junge?", Folter. Das ist was gerade mit mir passiert.
Ich werde gefoltert und bin nicht mächtig etwas dagegen zu unternehmen.
,,Tze, ich hätte nie gedacht dich mal so zu sehen.", schelmisch grinsend lehnte er sich nach hinten in den Stuhl, während er seine Arme verschränkte. ,,Dein Lover?", nach diesen Worten stand ich empört auf, womit ich endlich zu irgendeiner Reaktion fähig war. ,,Was für Lover, spinnst du?!", ich tat so, als wäre er der Merkwürdige und versuchte damit davon abzulenken, dass ich hier der Unnormale bin.
Jedoch scheiterte ich mit diesem Versuch kläglich.
,,Wir machen das so. Wenn ich dir ein Geheimnis verrate, dann verrätst du mir auch eins, okay?", langsam setzte ich mich wieder hin und überlegte, ob ich dieses Angebot annehmen sollte. Auch wenn ich bisher immer der Meinung war, dass ich super viel über meinen Bruder weiß, weil wir eigentlich ein sehr enges Verhältnis pflegen, schien ich ahnungslos zu sein. ,,Wissen gegen Wissen ist doch fair. Aber du musst mir versprechen, das wirklich für dich zu behalten und erst recht nichts Mama zu erzählen.", damit weckte er mein Interesse. Zu gern wüsste ich was es bitte ist, was er vor der Familie versteckt.
Was kann so schlimm sein, dass es niemand wissen darf?
Eine Frage, die eigentlich selten dämlich ist, wenn man bedenkt was ich für ein Geheimnis hüte. Anscheinend gibt es genug was Menschen für sich behalten wollen, wobei ich jetzt doch etwas Angst hatte, vor dem, was er mir offenbaren würde.
So sehr hoffte ich, dass es bitte nichts Kriminelles ist, weil ich nicht wüsste, wie ich damit umgehen soll. ,,Deal?", zart nickte ich, obwohl ich mir jetzt doch nicht mehr so sicher war, ob das hier alles eine gute Idee ist. Wonho schien sich jedoch ziemlich sicher zu sein.
Die Spannung stieg ins unermessliche, als Wonho anfing an seinem Handy etwas rauszusuchen, was mich richtig auf die Folter spannte. Als er mir dann ein Bild hinhielt, verschlug es mir komplett die Sprache.
,,So. Jetzt du."
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Lemme pay with my currency || Chanlix
FanficBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.