Mit einem Ohr voran drückte ich mich an die Tür, durch die Han und Minho gerade verschwunden waren, um wenigstens ein bisschen mitzuhören. Auch wenn wir ein gemeinsames Interesse verfolgen, wollte ich nicht in ungewiss hier draußen stehen, neben der Tatsache, dass ich beide nicht für sehr vertrauenswürdig halte.
Außerdem konnte ich mich so besser auf meinen Auftritt vorbereiten. Zuvor hatten wir durchgesprochen, was wir ungefähr sagen wollen, womit ich so besser abschätzen kann, wann ungefähr mein Einsatz kommt. Denn sobald die Fotos und das Geld ausgetauscht sind betrete ich die Bühne der Kriminalität. Bis dahin muss ich aber hier warten, wobei mich die Angst plagte eventuell gesehen zu werden. Stark hatte ich den Drang immer wieder nach oben zu schauen, was mir Minho absolut untersagt hat. Denn da hängen die Kameras, die uns unter keinen Umständen filmen dürfen. Sollte unsere Lehrerin, ihr Mann oder jemand anderes in dieser Geschichte auf die Idee kommen uns anzuzeigen, hätten wir damit Beweise auf einem Silbertablett geliefert. Aber so doof sind wir nicht. Nicht einmal die Fotos wurden von einem von uns mit nackter Haut berührt.
Erst empfand ich das als übertrieben, bis mir Minho die Konsequenzen aufgezählt hat, die auf uns warten könnten.
Gerade in einem Land wie unseren würden wir unsere Zukunft massiv gefährden, sollten wir erwischt werden. Stell sich mal einer vor, es würde rauskommen, dass sich ein Minderjähriger von zwei Weiteren in sexy Posen ablichten lässt, um Lehrern sowas zu verkaufen. Alleine das klingt schon nach genug, um ordentlich Aufsehen zu erregen. Das würde mit Sicherheit durch alle Medien gehen, womit wir schneller bekannt wären, als wir A sagen können.
Diesen Gedanken versuchte ich abzuschütteln und beschäftigte mich stattdessen lieber mit schöneren Dingen. Sofort fiel mir Felix ein, der nach heute endlich aufatmen kann. Nach der Sache kann ich ihm zurückgeben, wofür er hart gearbeitet hat, was sich ein bisschen anfühlt, als würde ich die Zeit zurückdrehen. Gott sei Dank drehe ich aber nicht an dieser Uhr und spule somit nicht zurück. Denn das würde bedeuten, dass Felix vielleicht niemals aus diesem Ekel ausbrechen könnte und dass wir uns eventuell niemals angenähert hätten. Bei Letzterem bin ich mir sogar ziemlich sicher. Wenn man so will könnte fast davon die Rede sein, dass es sich gelohnt hat, ihn um sein Geld zu bringen. Vielleicht sollte ich mir genau das hinter die Ohren schreiben und das nächste Mal nicht alles gegen die Wand werfen, nur weil etwas aus den Fugen zu geraten scheint.
Vielleicht ist manches einfach genau richtig, so wie es ist.
,,Nur so aus Interesse... was denken Sie, würde Chan dazu sagen, wenn er wüsste in wessen Besitz diese Bilder sind?", da ist es, mein Codesatz! Stark entleerte ich einmal meine Lunge, bevor ich die Tür öffnete und den Raum betrat. Meine Hände hatte ich dabei in die Jackentasche gesteckt, wodurch ich etwas lässiger aussah, obwohl ich so nur das leichte Zittern verstecken wollte. ,,Ich weiß nicht, ich würde vermutlich zur Polizei gehen.", schnippisch schnalzte ich zum Ende mit der Zunge und war selbst überrascht, wie cool ich gerade rübergekommen bin.
,,Jisung was...", Frau Kim war ersichtlich verwirrt, was man ihr nicht verübeln könnte. An ihrer Stelle würde ich mindestens genauso reagieren, wenn nicht sogar direkt in Panik ausbrechen. ,,Gefällt Ihnen seine Meinung nicht?", unschuldig schaute er von mir zu ihr und zog dabei wahrscheinlich einen Schmollmund, was man unter der Maske zwar nicht erkennen, aber vermuten konnte, während sie sich stark zusammenreißen musste. Am liebsten würde ich gerade wissen was sie denkt und was sie fühlt. Das muss ein absoluter Schock für sie sein. ,,Was wollt ihr?", eine Hand hatte sie leicht zu einer Faust geballt, was ihr vermutlich dabei half relativ ruhig zu bleiben und nicht den Verstand zu verlieren. ,,Mehr Geld?", mich wunderte wie sie reagiert und dass sie direkt eine Lösung dafür parat hatte. Lässt sich alles so leicht mit Geld klären?
DU LIEST GERADE
Lemme pay with my currency || Chanlix
FanfictionBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.