,,Du hast was?", diese Worte blieben mir regelrecht im Hals stecken. Meine trockene Kehle fing an zu schmerzen, während auf meiner Brust ein schwerer Druck entstand. Mit dieser Sache habe ich nicht gerechnet. Nicht eine Sekunde hätte ich gedacht, dass jemand davon weiß und dann auch noch ausgerechnet er.
Dieser scheiß Stalker.
,,Du bist so krank.", drückte ich durch meine schmerzenden Stimmbänder, die ein leichtes Krätzen bildeten. Minho beobachtete nur perplex das Geschehen und hatte sich längst entgeistert auf Han sein Bett gesetzt. Von da aus starrte er uns beide wechselnd an und versuchte wahrscheinlich zu verstehen was hier abgeht. ,,Es war reiner Zufall.", seinen Worten schenkte ich keinen Glauben. So wie er gerade ohne mit der Wimper zu zucken seinen Vater belogen hat und so skrupellos wie ich ihn einschätzte, wäre ich dumm, ihm das abzukaufen. Jedoch beharrte er vehement darauf, dass er nicht so scheiße sei, dass er Leute auf die Toilette verfolgt.
,,Klar, ich kriege solche Anfragen. Ich habe aber noch nie sowas angenommen. Auch ich habe meine Grenzen.", ich lachte spöttisch. Das ist doch alles ein schlechter Scherz. ,,Ich weiß auch, dass du deswegen kein Geld hast.", Minhos Mund stand etwas offen, womit er so enttäuscht aussah, wie ich mich fühlte. Allerdings waren wir aus unterschiedlichen Gründen enttäuscht. ,,Also, weil ihr halt ... naja, zusammen seid, so.", ich schüttelte den Kopf. Jedoch so leicht, dass er das gar nicht wahrnahm. Selbst ich spürte meine eigene Bewegung kaum. Alles fühlte sich schon wieder so unreal und unwirklich an. Es fühlte sich so an, als würde alles in mir absterben, was noch übrig geblieben ist. Jeder Funken Hoffnung, das kleinste Bisschen Vertrauen und selbst die Wut, die ich eben noch für mich empfand. ,,Darum war ich so verwundert, warum du nach Felix fragst.", innerlich flehte ich, dass er seine Klappen halten soll. Denn mit jedem seiner Worte fand ich schneller heraus, was meine Gefühle verdrängte.
Es war die Flut, die mich drohte zu ertränken.
In meinen Augen sammelte sich schon wieder diese Flüssigkeit, die ich nur noch als lästig empfand. Gerade vor jemanden wie ihm wollte ich nicht weinen. Er soll mich nicht in einem schwachen Moment sehen.
Gerade das war nun aber das Problem. Ich war schwach. Angreifbar und ohne Schutz stand ich vor zwei Menschen, die mir schlecht gesonnen sind, die jetzt auch noch Dinge wissen, von denen niemand außer mein Bruder Kenntnis hatten.
,,Ihr seid doch ein Paar... oder?", hör auf, bitte.
,,Chan?", halt deine Klappe, bitte.
,,Nötigst du Felix?", bitte was?
Damit hatte er mich. Endlich rang ich mich durch etwas zu sagen, auch wenn es vielleicht nicht das Richtige war. ,,Dein Ernst? Ist das dein scheiß Ernst? DU fragst MICH, ob ich jemanden nötige?", ich war wieder dabei lauter zu werden, was Han unterband. Aber auch Minho mischte sich ein, mit etwas, mit dem er nicht so Unrecht hatte. ,,Du hast diese ganze Sache angefangen, wenn ich mich nicht täusche. Also wer nötigt hier wen wozu hm? Du bist nicht besser als wir.", ich wollte protestieren, doch ich konnte nicht. Er hat recht. Ich bin genauso schäbig.
Noch bevor ich wieder in Selbstzweifel versinken konnte fing mich Han auf, der mich weiter befragte. ,,Was meintest du damit, dass Felix zu etwas gezwungen wird? Zu was zwingen sie ihn denn und wer überhaupt?", bei seinen Fragen blieb ich ruhig, obwohl mein Blutdruck so hoch war wie noch nie. Aber ich wusste nicht was ich sagen soll. Bis hierhin hat er mich und Felix zumindest nicht verurteilt und unser Geheimnis sogar als seins behalten.
Kann ich ihm das sagen?
,,Er muss...Also naja", plötzlich schien er zu verstehen, ohne dass ich wirklich aussprechen musste, was Sache ist. ,,Oh mein Gott. Die Gerüchte.", Minho brachte ans Licht, was Han sich dachte. ,,Scheiße man, ich dachte er gibt denen Geld.", dazu sagte ich nichts und hielt meinen Blick gesenkt. ,,Deswegen konntest du mir in den Ferien schon nichts geben. Weil Felix nichts hat, richtig?", schwach nickte ich, wonach ich ein Klatschen hörte, was mich zusammenzucken ließ. Synchron hatten sie sich gegen ihre Stirn geschlagen.
,,Ja gut...", damit wurde es plötzlich mucks Mäuschen still im Raum. Nur das durch den Wind ausgelöste Zittern der Äste am Fenster begleitete die Ruhe, die alles noch unangenehmer machten. Das Geräusch ging mir durch Mark und Bein, genau wie die Bedenken, die sich langsam in meinem Kopf ausbreiteten. ,,Boah Junge, wir müssen das melden.", mein Blick schnellte hoch zu Minho, der so aussah, als hätte er einen Geist gesehen. ,,Nur um das nochmal klarzustellen. Das was du und Felix, sowas also naja sowas macht er auch mit den Lehrern... oder?", mir war es peinlich über die Intimität mit mir und Felix zu reden. Anders als bei Wonho fühlte es sich einfach nur falsch an.
Ich fühlte mich plötzlich eklig und ertappt. So, als würde ich etwas Verbotenes tun, obwohl das für mich unverständlich und völlig absurd ist. Was ich und Felix machen geht niemanden was an.
Trotzdem aber nickte ich und betonte, dass er nicht mit den Lehrern schläft, worüber ich mir inzwischen aber gar nicht mehr so sicher war. Wenn er bereit war es mit mir zu tun, warum dann nicht auch mit ihnen? Und generell und überhaupt, woher weiß ich wie viel Wahres er mir erzählt? Alles was ich von ihm kenne ist körperlicher Natur und ansonsten weiß ich nur ein bisschen was über seine Hobbys. Viel mehr ist da aber nicht, was mich wieder todtraurig stimmte.
,,Minho hat recht, wir müssen da etwas gegen tun.", aggressiv und genervt raufte ich mir die Haare. ,,Was denkst du denn? Dass ich nicht schon alles Mögliche in Erwägung gezogen habe? Man, ich liebe diesen Jungen, als ob ich da bei der Scheiße zuschaue man.", am Ende schloss ich meine Augen und hielt einfach nur inne. Habe ich gerade wirklich vor denen gesagt, dass ich Felix liebe? ,,Süß~", hörte ich einen von beiden flüstern und vermutete, dass es Han war, wobei ich mir aber nicht sicher sein konnte, da es einfach zu leise gewesen ist. ,,Chan, ich glaube dir das du dir viele Gedanken gemacht hast. Aber ich glaube ich habe einen Plan.", als ich zu Han schaute erspähte ich ein Grinsen, was nicht unpassender sein konnte.
Wie kann man denn nach so einer Scheiße so grinsen?
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Lemme pay with my currency || Chanlix
FanficBangchan und seine zwei besten Freunde schmieden einen gemeinen Plan, um ihren relativ neuen Mitschüler um sein Geld zu bringen. Allerdings rechnet Bangchan nicht damit, dass sich bald die Währung ändern würde.