Kapitel 9

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,,Ich wollte dich fragen ob du auf die Party am Freitag kommst"

Für einen kurzen Augenblick genoss ich seine Nähe. Ich war wie benebelt durch seinen Geruch und brachte ein leises fiependes ,,Ja, vielleicht" raus. Als ich realisierte was hier eigentlich grade passierte, wirbelte ich herum und schaute ihn geschockt an.

,,Nein, ich hab keine zeit"

Sagte ich wahrheitsgemäß, ich musste auf meine Geschwister aufpassen.

,,Das hat sich eben aber nicht so angehört"

Er grinste mich wieder an.

,,Hatte es vergessen"

Sagte ich noch während ich die Flucht ergriff und auf den Schulflur stürzte. Gott, was war das denn? Ich lief schnell Richtung Ausgang, da stieß ich mit jemandem zusammen, und ich spürte wie etwas kaltes mein T-shirt durchnässte. Ich schaute auf und blickte in blaue Augen, die einem blondem Mädchen gehörten.

,,OMG, es tut mir so leid ich bin so tollpatschig"

Sagte sie aufgeregt. Sie holte ein Taschentuch raus und wischte auf meinem shirt herum, was es nicht wirklich besser machte.

,,ach, lass nur. Nicht so schlimm, hab dich ja auch nicht gesehen"

Winkte ich ab. Doch sie entgegnete

,,Ja, aber ich war die die das Getränk über dich geschüttet hat. Wie wäre es wenn ich dich zur Wiedergutmachung am Freitag zu mir nachhause einlade, wir schmeißen ne kleine Party."

Sagte sie aufgeregt und mit abwartender Miene

,,ich weiß nicht ob ich zeit hab"

,,ach komm schon, ich bin übrigens Madison, aber nenn mich doch bitte Maddie"

,,ich werd sehen was sich machen lässt und ich bin Nova"

,,Super"

Sagte sie voller Begeisterung und gab mir direkt ihre Nummer. Dann klingelte es schon zur nächsten Stunde und unsere Wege trennten sich.

Nach der Schule ging ich auf den Schulhof und entdeckte sogleich Vivi. Sie winkte mir zu und ich lief auf sie zu. Nach einer kurze Umarmung verließen wir das Schulgelände und schlenderten Richtung Innenstadt. Die Schule lag zwar nicht mehr in meinem Viertel (also northtown), aber es war trotzdem noch ein Stückchen bis zur Innenstadt mit den ganzen Cafés und Einkaufszentren. Vivi erzählte mir das sich ihre Eltern scheiden ließen und sie die schule wechseln würde. Sie wollte einfach mal mit jemandem reden und ich schien ihr vertrauenswürdig. Außerdem vermutete ich das sie sonst kaum andere Freunde hatte, da hatten wir was gemeinsam. Kurz vor 16:00 Uhr verabschiedeten wir uns und ich ging Richtung Coffee Break, welches nicht weit entfernt war. Die Schicht verlief heute relativ normal und nach zwei Stunden verließ ich das Café wieder.

Jetzt wollte ich noch einkaufen gehen, aber sicher nicht hier. In der Innenstadt gab es nur teure Supermärkte oder BIO Geschäfte. Ich hätte gern in so einem laden eingekauft, aber dafür würde das Geld nie im leben reichen. Ich fuhr also mit der U Bahn zurück nach northtown und lief dann noch zum Discounter. Ich rechnete dreimal nach ob das Geld reichen würde. Vater hatte sich gestern aus meinem Portmonee bedient und hatte nicht wirklich viel drin gelassen. Schlussendlich kaufte ich Toastbrot, Nudeln, Aufstrich, Milchpulver für Finn, ein bisschen Obst welches im Angebot war und neues Müsli. Mit einer vollen Einkaufstüte in der Hand klingelte ich bei Elena und sie öffnete sogleich. Ich begrüßte meine Geschwister und bevor wir rüber gingen wollte ich Elena noch was fragen.

,,Du Elena? Ich wollte mal fragen ob Freitag Lia und Finn bei dir schlafen können? Ich bin nicht da und Noah schläft bei einem Freund, Henry, Daniel und Julie sind bei einer Übernachtungsfeier eingeladen."

,,Aber natürlich, dann machen wir uns einen schönen Abend, nicht war Lia?"

Fragte Sie mit ihrer liebevollen Stimme an Lia gerichtet, die eifrig nickte.

,,Danke"

Sagte ich erleichtert und wir gingen dann rüber zu uns. Vater war nicht da, was mich sehr freute. Ich hatte heute morgen Lia nochmal gefragt ob alles in Ordnung sei, wegen gestern Nacht. Sie hatte gemeint es ist alles gut und hat dabei ehrlich geklungen. Ich hoffe einfach sie vergisst es schnell. Wir aßen zum Abendessen Toastbrot und nach dem wir noch eine Fernsehsendung gesehen haben brachte ich nach und nach alle ins Bett. Später in meinem Zimmer betrachtete ich noch einmal Meinen Rücken, an dem immer noch die Striemen vom Gürtel deutlich zu erkennen war. Und auch da wo mich die Vase am Rücken getroffen hatte, war nun ein dunkel blauer Fleck. Ich seufzte und stieg dann ins Bett. Nach einer weile fiel ich dann endlich in einen unruhigen Schlaf.

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Ja das war das nächste Kapitel, bisschen kürzer aber egal.

Kuss Liv

Irgendein BadBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt