Kapitel 50

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Tyler's Sicht

Sie war eingeschlafen. Ich schaute immer wieder zu ihr und musste immer wieder feststellen das sie umwerfend schön war. Nicht nur wenn sie schlief, nein auch wenn sie lacht oder redet oder einfach nur wenn sie nachdenkt. Aber am meisten gefällt sie mir wenn sie schläft. Es wirkt als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen und als wäre sie der unschuldigste Engel auf Erden. Und der ist sie auch für mich. Sie muntert mich auf in Situationen in denen ich nicht wusste das ich aufgemuntert werden musste. Seit Vater im Krankenhaus ist geht es bei uns drunter und drüber, weder Mutter kümmert sich um uns, noch kann ich mich vernünftig um meine Schwester kümmern. Und das schlimmste kommt erst noch. Seit dem mir Leonardo nun auch noch mit dem Tod droht weiß ich gar nicht mehr wo mir der Kopf steht.

Leonardo ist sauer. Der Deal ist geplatzt, das Geld weg, Autos zerstört und viele Mitglieder getötet. Und wem gibt er natürlich die Schuld daran? Mir. Ich habe schließlich den Deal geleitet. Nun will er Rache. Ich habe ihm schon Geld angeboten. Aber ihm reicht das nicht. Für ihn ist es eine Sache von Ehre und Ansehen. Durch den geplatzten Deal hat er Ansehen verloren und fühlte sich in seiner Ehre verletzt. Da hilft auch keine Geld. Für mich ist das lächerlich. Soll er das Geld nehmen und mich in Ruhe lassen. Stattdessen will er Rache. Ich habe bereits einige Male mitbekommen was Rache bedeutet. Gefangen halten, Foltern, Töten. Das ist der Ablauf und da ist es egal wer es ist der gefoltert wird. Es wird einfach gnadenlos durchgezogen.

Meine größte Angst ist jedoch nicht das sie mich gefangen nehmen sondern das sie das alles auf meine Familie beziehen. Rache heißt nicht nur Mord an dem eigentlichen Übeltäter, in dem Falle ich, sondern auch der Mord von Familienmitgliedern. Manchmal macht das die Betroffenen so sehr kaputt das sie Selbstmord begehen oder  komplett im Elend versinken. Ich könnte es auch nicht ertragen wenn Maddie etwas passiert. Wenn sie stirbt sterbe ich mit ihr.

Ich hielt an. Mittlerweile warne wir vor Novas Haus angekommen. Eigentlich sollte ich mich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen. Leonardos Männer waren überall. Sie hatten ihre Augen und Ohren da wo man es nie vermuten würde. Doch ich wollte Nova nicht alleine durch die Stadt gehen lassen. Ich hätte ihr zwar auch ein Taxi rufen können, aber das war eigentlich keine Option. Ich wollte sie nicht alleine lassen. Vor allem nicht nachdem ich sie verheult auf der Straße gefunden habe.

Bevor ich Ausstieg blickte ich mich einmal um. Es war niemand zusehen. Aber ich war mir fast sicher das Leonardos Leute hier waren. Ich ging auf die andere Seite das Autos und öffnete die Tür. Nachdem ich den Haustürschlüssel aus Novas Rucksack genommen hatte, hob ich sie im Braut Style hoch und ging mit ihr auf das Haus zu. Sie schlief immer noch tief und fest. Ich schloss die Haustür auf und legte Nova auf die kleine Couch im Wohnzimmer. Dann legte ich noch eine Decke über sie und verließ das Haus wieder. Danach stieg ich in meinen Auto und fuhr so schnell wie möglich wieder nachhause.

Maddie war schließlich dort, und auch wenn es ihr jetzt besser gehen sollte, wollte ich sie ungern alleine lassen.

Als ich also zuhause ankam ging ich direkt zu Maddies Tür. Ich öffnete die vorsichtig und schaute hinein. Maddie lag auf ihrem Bett und schlief. Ich ging langsam auf sie zu und setzte mich neben sie ans Bett.

Sie sah nicht gut aus, besser als bevor Nova hier war, aber immer noch nicht gut. Ich würde gerne all den Schmerz von ihr auf mich übertragen. Ich würde damit wenigstens klar kommen. Maddie nicht. Es macht sie kaputt.

Alles.

Einfach alles macht sie kaputt. Der Unfall von unserem Vater, das Mom nicht nachhause kommt und zu guter letz macht sie sich selbst Vorwürfe das sie damit nicht klarkommt. Sie denkt ich weiß nicht das sie sich Vorwürfe macht, aber ich habe es ihr angesehen. Ich konnte es sehen wie sie sich jeden Tag mehr und mehr den Kopf zerbricht.

Irgendein BadBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt