Irgendein BadBoy

Kapitel 39

Novas Sicht

Es war Montag. Ich hatte meine Geschwister grade zur Schule und zum Kindergarten gebracht. Den Sonntag war nichts mehr passiert. Ich war aber die ganze Zeit mit einem Dauergrinsen rumgelaufen, wegen dem Kuss mit Tyler. Ja klar es war nicht der erste, aber es war irgendwie der beste. Ich mochte Tyler, das hab ich mir eingestanden und ich denke das er zumindest ähnlich empfinde muss, sonst hätte er mich wohl kaum auf ein Date eingeladen.

Trotzdem ließ mich dieses seltsame Gefühl nicht los, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Als würde er mir und allen andern eine heile Welt vorspielen und eigentlich ist alles ganz anders. Ich weiß immer noch nicht was Freitag los war und daher das Tyler im Fahrstuhl nicht wirklich etwas gesagt hat, bin ich noch mehr beunruhigt. Aber wo wir hier von jemanden etwas vorspielen reden, Vater ist seit einiger Weile nicht mehr aufgetaucht. Und normalerweise wäre ich wahrscheinlich froh. Aber irgendwo in mir drin, lebt immer noch das Kind was sich nicht eingestehen will, dass ihr Vater ein mächtiges Problem hat und momentan nur eine Gefahr darstellt.

Ich wollte ihn gleichzeitig die Klippe hinunter stoßen und ihnen nie wieder in dieses Haus lassen, nie wieder an meine Geschwister. Aber auf der anderen Seite ist er meinen Vater.

Und das genügte mir um es alles einfach über mich ergehen zu lassen. Wenn ich alt genug bin und mit der Schule fertig, werde ich aus diesem Albtraum so oder so verschwinden. Und zwar mit meinen Geschwistern.

Ich war heute mal wieder ziemlich müde. Ich hatte die halbe Nacht wach gelegen, denn nachdem ich einen Albtraum hatte, konnte ich nicht mehr schlafen. Ich hatte lange keinen mehr gehabt, aber dieser hatte mich ziemlich beunruhigt. Alles war durcheinander. Meine Geschwister waren zuhause, während die Männer von der Mafia hier waren. Sie haben sie alle mitgenommen und in diesem Traum kam Tyler nicht zur Rettung.

Als ich in der Schule ankam ging ich, wie ich mich mittlerweile dran gewöhnt habe, auf die Gruppe von Jungs zu, die wie gewohnt in ein und er selben Ecke des Schulhofes stand. Ich war noch einige Schritte von ihnen entfernt, da hatte mich Cole auch schon entdeckt. Er ging auf mich zu und schlang einen Arm um meine Schulter ,,Naaa? Wie war dein Wochenende denn so?" Er zwinkerte mir seltsam zu. ,,ähmmm" wir kamen bei den andern an und ich schaute zu Tyler. Ich blickte ihn fragend an, doch er versicherte mir mit seinem Blick, das er Cole nichts verraten hat. Dieser nahm jetzt endlich wieder seinen Arm von meiner Schulter und ich entdeckte Ben.

Heute war sein erste Schultag seit dem er im Krankenhaus war. Ich schaute zu ihm und lächelte kurz. Ich redete ehr weniger mit ihm und Ryan und irgendwie war es mir unangenehm ihn zu fragen wie es ihm geht. Ich schaute noch einmal in die Runde. Eins viel mir plötzlich auf.

Maddie fehlte.

Sofort platzte es aus mir heraus ,,wo ist Maddie?" Die Augen der andern, die anscheinend grade in einem Gespräch waren, richteten sich auf mich. ,,Krank" kam es von Tyler. Er wandte sich ebenso wie die andern wieder ihrem Gespräch zu. Dann hätte sie mir doch geschrieben. Seltsam. Ich holte meine Handy raus und schickte ihr eine Nachricht, in der ich sie fragte ob alles okay sei. Nachdem ich sie das fragte, steckte ich mein Handy weg und blieb still, bis es zum Unterricht läutete. Ohne Maddie hatte ich doch nicht so wirklich Anschluss in der Gruppe.

Cole, Tyler, Seth und ich hatten in der ersten Stunde Geschichte bei Mr. Hippers. Ich wollte die Jungs animieren schneller zu gehen, weil gleich der Unterricht beginnen würde. Doch sie ließen sich Zeit.

Wie immer.

Natürlich kamen wir zu spät. Mr. Hippers war nicht begeistert, dass ich auch zu spät kam. Klar war er es mittlerweile gewöhnt, aber ich glaube er mochte meine neuen Freunde nicht besonders. ,,Novalie , bitte komm nach dem Unterricht nochmal zu mir" ich nickte und begab mich auf meinen Platz in der dritten Reihe. Dabei bemerkte ich die Blicke einiger Mädchen, die mich verachtend ansahen. Sie fanden es anscheinend auch nicht so toll, dass ich mit Tyler und den anderen befreundet war. Ich hatte mich grade hingesetzt, da bemerkte ich wie sich jemand neben mich setzte, es war Tyler.