Kapitel 64

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Tyler's Sicht

Ich hatte zwar keine Ahnung wie Novas Vater aussah, aber das würde ich schnell genug herausfinden. Ich rief also kurz Esra an, er sollte sowas in fünf Minuten herausgefunden haben. Und so war er, er rief keine zwei Minuten später bei mir an und sagte mir den Namen und das Alter von Novas Vater. Dann schickte er mir noch ein Bild und seinen letzten bekannten Standort. Ben neben mir bleib die ganze Zeit ruhig. Er kannte sowas schon und wusste das ich mit Esra befreundet war.

Etwa fünf Minuten später standen wir also vor einer Kneipe, hier hatte sich Novas Vater das letzte mal aufgehalten und ich hoffe für ihn das er nicht dort ist. Ben folgte mir, als ich die Tür öffnete. Mir kam ein unangenehmer Geruch von Rauch entgegen und laute Stimmen drangen in mein Ohr. Ich schaute auf mein Handy, wo das Foto Novas Erzeugers abgebildet war und dann in den Raum. Meine Augen blieben bei einem dürren Kerl hängen, der grade eine Flasche Bier trank und ganz alleine an einem Tisch saß. Ich schaute rüber zu Ben, der meinem Blick folgte und dann zustimmend nickte.

Wir gingen also geradewegs auf dieses Drecksschwein zu und blieben hinter ihm stehen. ,,Na wen haben wir denn da?" der Mann drehte sich leicht um ,,verschwinde Junge, ich hab grad andere Probleme" Ich beugte mich leicht zu ihm runter ,,und diese Probleme sind deine Tochter zu schlagen bis sie ins Krankenhaus muss?" Ich bemerkte wie er sich leicht anspannte und sich, nachdem ich wieder ordentlich stand, zu uns umdrehte. ,,Was willst du?" Zischte er mich an, ich konnte nur leicht lachen ,,Was ich will? Das du dich fern von deiner Tochter hältst. Schämst du dich nicht deine eigene Familie so zu behandeln?" Er wurde so langsam auch wütend ,,Was erlaubst du dir, ich gehe mit meiner Familie so um wie ich es will und du hast dich da nicht einzumischen." Ich hätte ihm am liebsten hier im Lokal, in genau diesem Moment um gebracht, doch stattdessen zog ich unauffällig meine Waffe ,,Du kommst jetzt mit raus oder es passiert etwas schlimmes" ich konnte sehen das er Angst hatte, doch er zeigte es keineswegs. Feigling.

Draußen angekommen drückte ich ihn gegen eine Wand ,,wenn du es wagst noch einmal dieses Haus zu betreten, noch einmal deiner Tochter weh zu tun oder noch einmal dich auch nur ihr und ihren Geschwistern zu nähern, kann ich für nichts mehr garantieren". ,,Du hast mir nen Scheißdreck zu sagen" sein Atem stank nach Alkohol. Meine Faust landete Augenblicke später in seinem Gesicht. Er hatte es verdient, er hatte es so sehr verdient. ,,Du wagst es nicht mit mir so zu sprechen und wenn ich dich hier noch einmal sehe, bist du Tod." Ich atmete noch einmal tief durch ,,Du kommst jetzt mit zur Polizeistation. Dort wirst du genau das tun was ich sage und nichts anderes." Er sagte zunächst nichts, doch nachdem noch eine Faust in seinem Gesicht landete, stimmte er zu.

——

Wir standen grade im Polizeirevier, als ein Polizist den ich kannte auf uns zu kam ,,Er wird in Gewahrsam genommen. Wenn es stimmt was du erzählst, wird ordentlich was auf ihn zu kommen." Ich nickte leicht und er verschwand wieder. Ich wusste das es für Nova schwer sein wird gegen ihn auszusagen, deshalb habe ich beantragt, dass sie nicht persönlich anwesend sein muss. Sie darf schon vorher aussagen während ich dabei bin. Ich weiß dass es ihr nicht leicht fallen wird, auch wenn ich neben ihr sitze, doch sie würde es nicht übers Herz bringen ihn töten zu lassen. Das hätte ich ja am liebsten getan, aber der Gedanke an sie hielt mich davon ab.

Wir verließen die Polizeistation wieder und fuhren zurück zum Krankenhaus. Nova würde morgen wieder entlassen werden und so lange würde ich ihre Geschwister mit zu mir und Maddie nehmen.

——

Es war mittlerweile eine Woche vergangen. Nova und ihre Geschwister wohnten immer noch bei uns. Nova ging es mittlerweile schon besser, sie hatte nur ab und zu mit ihrer geprellten Rippe zu kämpfen. Aber sonst hatte sie sich wieder erholt, ihre Geschwister gingen wieder zur Schule, während sie, Finn, Maddie und ich zuhause blieben. Heute würde die Befragung von Nova stattfinden. Ich hatte sie dazu bekommen eine Aussage gegen ihren Vater zu machen und sie wusste auch das es das richtige war, nur ein kleiner Teil von ihr konnte und wollte es einfach nicht hinnehmen, dass spürte ich.

Sie hatte sich grade die Schuhe angezogen und ich half ihr hoch. Ich hielt ihre Hand und wir gingen zusammen zu meinem Auto. Wir steigen ein und die ganze Zeit bis zum Polizeirevier sagte keiner von uns etwas. Wir waren beide in Gedanken, aber es war keine unangenehme Stille, mehr beruhigend. Ganz anders als die letzten Monate.

Ich stieg aus und öffnete ihr die Tür, doch Nova blieb drinnen sitzen. Ich kniete mich zu ihr runter und nahm ihre Hand ,,Nova?" Sie schaute immer noch aus der Frontscheibe ,,Tyler ich weiß nicht ob ich das kann" ich drehte ihren Kopf mit zwei Fingern zu mir ,,hör mir mal ganz genau zu, du bist das stärkste Mädchen was ich je getroffen habe und du hast bisher alles geschafft. Ich bin bei dir und werde nicht von deiner Seite weichen. Du schaffst das so wie du alles geschafft hast. Ich glaub an dich und ich werd immer bei dir sein, versprochen." Ich versuchte aufmunternd zu lächeln, während ich ihr in die Augen schaute. ,,Okay, gehen wir rein" sagte sie mehr oder weniger entschlossen.

Wir betraten also das Polizeirevier, es war ziemlich modern und überall schwirrten Polizisten herum. Wir gingen zur Anmeldung und sofort kam eine Polizistin die uns zu einem Raum im ersten Stock führte. Dort saßen bereits zwei andere Männer, die auf uns zu warten schienen. ,,Setzten sie sich doch" wir taten was uns gesagt wurde und setzten uns gegenüber von den zweien, es waren beide mittelalte Männer, der eine mit braunen und der andere mit schwarzen Haaren. ,,Nur fürs Protokoll, sie sind der Freund von Miss Smith?" Ich bejahte dies und Nova ebenfalls. Danach forderten sie Nova auf zu erzählen was denn alles passiert war. Selbst ich war zwischendurch geschockte was bereits alles passiert war. Ich wusste das schon vieles geschehen ist, aber erst seit diesem Schuljahr, die ganzen Monate davor waren für mich nicht existent, doch für sie waren sie die pure Hölle.

Manchmal sahen selbst die zwei Männer vor uns geschockt aus als sie hörten was alles geschehen ist. Der eine schrieb die ganze Zeit mit und der andere stellte die Fragen. Als es zum Vorfall vergangener Woche kam, spürte ich Novas Anspannung deutlich. Sie kam leicht ins stottern, weswegen ich ihre Hand fester drückte und sie kurz zu mir schaute. Danach erzählte sie weiter und auch ich sollte meine Sicht der Dinge schildern.

Zum Schluss versicherten uns die Männer das es hoffentlich bald ein Verfahren gegen Novas Vater gab und wir verabschiedeten uns. Vor der Polizeiwache umarmte mich Nova einmal fest ,,Tyler ich fühle mich so schlecht" sagte sie während sie mich noch fester an sich drückte ,,Du hast das richtige getan, er hat dich und deine Geschwister in Gefahr gebracht. Was ist hätte ich dich vor einer Woche nicht gefunden und ins Krankenhaus gebracht?" sie blickte zu mir hoch. ,,Danke" flüsterte sie ,,für was?" fragte ich sie ,,für alles" ich lächelte leicht ,,ich liebe dich Nova, ich hoffe du weißt das" jetzt musste sie lächeln ,,ich lieb dich auch". Ich beugte mich zu ihr runter und legte meine Lippen auf ihre, sie erwiderte den Kuss natürlich sofort. Es war ein leichter aber trotzdem gefühlvoller Kuss und ich konnte immer noch nicht fassen wie schnell ich diesem Mädchen doch verfallen bin.

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Sooooo, man hat es wahrscheinlich schon mitbekommen, aber die Geschichte neigt sich nun wirklich langsam dem Ende zu und auch wenn noch einige Kapitel kommen, möchte ich mich trotzdem noch einmal für alles bedanken was ich seit dem ersten Kapitel erreicht habe.
Es ist für mich unfassbar wie viele einfach meine Geschichte gelesen haben und immer noch lesen. Ich freue mich jedes Mal wenn ich eine Benachrichtigung von wattpad erhalte und kann es nicht glauben das ich tatsächlich etwas schreibe was auch jemand ließt.

Danke für über 60 tausend reads und über dreitausend votes, ich hab mich riesig gefreut als ich dass gesehen habe. Ich hoffe wir sehen uns beim nächsten mal und bis dahin schöne Ferien.

Kuss Liv

Irgendein BadBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt