»Ich finde, wir sollten eine kleine „Eve ist wieder zu Hause"-Feier feiern.«
»Ja, nur hast du vergessen, dass ich einen Alien austrage und nicht feiern darf.«, entgegnete ich und löffelte mir eine weitere Ladung Nudeln in den Mund. »Wann hast du eigentlich gelernt zu kochen?«, fragte ich und drehte mich zu ihm um. Benny saß auf einem der beiden Hocker und ging, während des Essens, seine Rechnungen durch. Ich hatte mich auf seinem Sofa breit gemacht und sah King of Queens. In der ganzen Zeit, in der ich Benny nun kannte, hatte er noch nie mehr „gekocht" als sich etwas warm zu machen.
»Es ist nicht wirklich schwer Tütensoße mit bisschen Wasser aufzukochen und Nudeln zu kochen, habe ich auch schon früher geschafft.«
»Du Lügner!«, lachte ich und stand auf um meinen leeren Teller in die Geschirrspülmaschine zu stellen.
»Da dein Bruder, der wie du weißt die Rolle der Hausfee übernommen hatte, mich hier in der Bude alleine ließ, meine Pizzeria während der fünf Jahre irgendwann geschlossen hat und mir zu meinem Leidwesen das Geld fehlt um mir täglich etwas vom Chinesen zu holen, musste ich wohl oder übel lernen mich selbst zu versorgen.«
»Das kriegst du auch ganz gut hin, finde ich.«, bemerkte ich und nahm ihm seinen inzwischen ebenfalls leeren Teller ab. »Nur das mit dem Abwasch und dem putzen liegt dir noch nicht.«
»So lange ich meine Rechnungen bezahlen kann.«, murmelte er und blätterte weiter herum. »Außerdem – « Er hob den Blick und sah mich skeptisch an. »Was spricht gegen meine Staubfusel?«
»Vermutlich kriegst du deswegen keine Frau für einen längeren Zeitraum ab.«
»Wegen Staubfuseln?«, hackte er nach und sah mich amüsiert an. Ich nickte nur und wischte meine Hände an einem trockenen Lappen ab. »Nervös?«
»Wollte Jackson seine Anastasia nicht kirchlich heiraten?«
»Ja, ich verstecke dich neben dem Orgeltypen.«
»Während du den Trauzeugen spielst?«
»Dabei weiß er doch, dass Menschen wie wir in Flammen aufgehen sobald sie mit nur einem Fuß über die Schwelle ins Heilige Haus treten.«, witzelte Benny und räumte die Papiere zur Seite.
»Ich habe es in New York mal versucht, lief nicht so Dolle.«, lachte ich und ließ mich auf den Stuhl ihm gegenüber nieder. »Also wie ist jetzt dein außerordentlich guter Plan? Steckst du mich in eine Torte und erwartest einen wundervollen Applaus, wenn ich die Decke durchbreche und fröhlich winkend erscheine?«
»Nein.«, grinste er. »Obwohl, dass natürlich ein außerordentlich guter Plan ist. Jackson glaubt ich nehme Carol mit, du weißt schon, die kleine rothaarige.«
»Die Asiatin?«
»Genau die. Ich habe zwar nie behauptet das Carol mein Date ist, allerdings haben wir uns in letzter Zeit oft getroffen und als ich sagte ich bringe ein Date mit, ging er davon aus es sei Carol.«
»Jackson tappt so oft im Unwissenden, da tut er einem schon fast leid.«
»Langsam benebelt sich sein Hirn so wie das von Klaus.«
Ich lachte und schüttelte den Kopf. »Hach, Klaus. Ich glaube er wird nie aufhören zu glauben, dass die Welt nur aus guten Leuten besteht.«, murmelte ich und blickte auf den Tisch zwischen uns. Heimweh überkam mich. Meine Brüder fehlten mir, Fynn fehlte mir, Megan fehlte mir. Ich wollte mich selbst zerstückeln und jeweils ein bisschen von mir zu jedem von ihnen schicken. Ich wollte überall sein.
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Couple in a roundabout way
HumorLiebesgeschichten hören immer auf, wenn die Protagonisten ihren langen Weg zusammen finden. Doch keiner schreibt darüber, was danach passiert. Denn dann, kommen die wahren Probleme ins Spiel. Evelyn und Fynn, weniger geeignet für eine Lebenslangebin...