Gegenteile | Inosuke x Zenitsu

26. Regen

Inosuke's Pov:

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„ZENITSU!!!!!" Kreischte ich, nahm Anlauf, und war bereit runter zu springen... hätten Tanjiro und Nezuko sich nicht auf mich geschmissen, und mich festgehalten. "Nicht Inosuke!!! Wenn du da runter springst stirbst du!!!!!!!" Auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte: Tanjiro hatte Recht. Wenn die beiden mich nicht festgehalten hätten, wäre ich sicher abgerutscht, und auch gefallen.

 Doch gerade konnte ich einfach nicht denken, und deshalb hatte ich so eine Art Nervenzusammenbruch. Ich drehte gerade einfach komplett durch, und versuchte Nezuko und Tanjiro dennoch von mir abzuschütteln, obwohl ich ganz genau wusste das ich da nicht einfach runterspringen konnte. "LASS MICH! ICH MUSS ZU ZENITSU! ZENITSU!!!!!!!" Doch Nezuko wuchs urplötzlich um ganze 50 Zentimeter, und setzte sich einfach auf mich drauf. 

"Mhmhmhmhm!!" Schrie sie mit einem wütenden Gesichtsausdruck, und zog mir die Maske vom Kopf. Bestimmt konnte die beiden jetzt sehen wie sehr ich die ganze Zeit über geheult hab, doch ehrlich gesagt war es mir egal. Mir war es auch egal wenn ich gleich wieder anfing zu weinen. Gerade war Zenitsu wichtiger! Ich wagte nicht einmal auf den blutenden Zenitsu herunterzuschauen. Ich ertrug es einfach nicht meinen armen Zenitsu so zu sehen! Ich wollte das einfach nicht! 

"INOSUKE!" Schrie Tanjiro verzweifelt, und drückte meinen Kopf auf das kalte Graß unter mir, als ich mich einfach nicht beruhigte. "Ich bitte dich! Bleib ruhig! Ich weiß wie du dich jetzt fühlst, doch du musst dich beruhigen! Wir müssen unbedingt erst Frau Kocho rufen! Die kennt sich damit aus, aber wir können da nicht einfach runter! Wir würden uns nur verletzten, und Zenitsu würde das auch nicht helfen!!! Also bitte, beruhige dich!!!!!" Ich versenkte meine tränenden Augen im dunkelgrünen, kühlen Gras. "Mhmhmh!"

 Machte Nezuko eine Sekunde später, und ich spürte wie sie kleiner und leichter wurde, bis sie allmählich von mir runter stieg... wenn auch etwas misstrauisch. So als ob sie erwarten würde das ich gleich noch einmal aufspringen würde, und wie ein Irrer auf Zenitsu runterschießen würde.

 Doch mittlerweile hatte ich mich mehr oder weniger beruhigt, und begriffen das es ja doch nichts brachte nun voll und ganz abzudrehen. "W-was machen wir jetzt?" Fragte ich mit bebender Stimme schließlich, und sah Tanjiro mit Tränen in den Augen an.

 "I-Ich laufe mit Nezuko los, und suche Frau Kocho, und du-.. Du bleibst bei Zenitsu, und überprüfe, ob er... noch..." Er wagte es ebenfalls weder mich, noch Nezuko, und schon gar nicht Zenitsu anzusehen... und ich glaube seine Augen waren leicht rötlich.

 Noch nicht einmal Nezuko, die immer genervt von Zenitsu war (,ihm aber jedoch wahrscheinlich schon verziehen hat), sah sehr bestürzt aus. Ich glaube für eine Millisekunde wagte sie sogar auch einen kurzen Seitenblick zu dem, in einer großen Blutlache liegenden Zenitsu, doch wurde sofort kreidebleich, und sah ziemlich geschockt aus.

 Ich sagte nichts, und nickte einfach nur. Ich schaffte es einfach nicht etwas anderes zu sagen oder zu tun. Plötzlich hörten wir es hinter uns knistern, und kurz darauf das Geräusch von Schritten. Erschrocken fuhren wir drei herum, und erblickten- 

"Frau Kocho!"

  Im silbrigen Mondlicht erkannten wir die Silhouette von einer (,ehrlich gesagt: einer nicht wirklich großen,) jungen Frau, dessen lila - violette Augen durch die dustere Sommernacht wie zwei farbige, kleine Taschenlampen leuchteten. "Scheibenkleister..." Zischte sie kaum hörbar, stürmte auf den Rand der Klippe zu, und sah hinunter. 

"L-lebt er noch?!" Fragte ich reflexartig. Sie biss sich auf die Unterlippe. "SCHNELL! SANITÄTS DEMON SLAYER!" Die Sechs Gruppen der Sanitäts-Demon Slayer kamen keine Sekunde später von allen Seiten angelaufen. Sie alle trugen Verbandskästen oder Tragen. Schon als ich das sah, machte sich schon wieder dieses furchtbare Gefühl in mir breit... diese Angst... und Beklommenheit... Schrecklich... Verdammt, Ich habe einfach so eine Scheiß Angst um Zenitsu!!!

  Plötzlich hörten wir ein bedrohliches Grollen über uns, und kurz darauf fielen kalte Regentropfen auf meinen Nacken. "...Mist, Mist, Mist!" Keifte sie wütend, uns sah schnell nach oben, zu dem nun, mit grauen Wolken behangenen, Himmel, in den nun keine Sterne mehr sichtbar waren. Frau Kocho war nun ziemlich hektisch.

 "Wir kommen da nicht so einfach runter! Wenn es jetzt auch noch anfängt zu regnen, dann werden wir abrutschen! Wir können die ganzen Medikamente, Verbände, und das alles nicht die steile Klippe nach unten transportieren! Vor allem wenn es jetzt auch noch anfängt zu Gewittern! Ein falscher Schritt, und wir sind tot! Außerdem-"

 Meine Kehle schnürte sich zu, und ich hatte urplötzlich das Gefühl das ich nicht mehr atmen konnte. Sollte das etwa bedeuten-... Nein..."W-WAS?!?? ABER-" "Bleib ruhig Inosuke!" Wie ein Dämon drehte sich Frau Kocho plötzlich um, ging auf mich zu, und hielt mich an den Schultern fest. Ihre Augen durchlöcherten meine Seele förmlich, und ihre Fingernägel bohrten sich in meine Haut ein. "Das heißt nur, das wir einen anderen Weg zu ihm finden müssen! Wir können sicher-" 

"ABER WAS IST WENN ES DANN ZU SPÄT IST?! WAS IST WENN WIR DA UNTEN ANKOMMEN UND ER-"

 "WIR HABEN NOCH NICHTMAL EINE AHNUNG OB ER ÜBERHAUPT NOCH AM LEBEN IST!!! WAHRSCHEINLICH IST ZENITSU SCHON LÄNGST TOT, VERSTEHST DU????????!!!!!!!!" Ich starrte Frau Kocho an. Nicht nur weil ich sie wahrlich noch nie so aggressiv und aufbrausend erlebt habe, sondern auch...

 "...W-was?!..." Frau Kocho erschreckte sich scheinbar selbst vor ihren eigenen Worten, und ließ meine Schultern, auf den jetzt viele Kratzer und Blutspuren verteilt waren los. "...Sie meinen er könnte schon..." "Inosuke-... J- Nei-... Ich..." Sie konnte mir nicht in meine nun tränenden Augen sehen. "H-Hör zu, Inosuke. Ich meine nur-... HEY?!" Ohne weiter nachzudenken ließ ich meine Katanas fallen, und fing an die nun nasse Steinwand runter zu klettern, an der immer mehr Wassertropfen runter flossen. 

"INOSUKE! BIST DU LEBENSMÜDE?!?!" Schrie Tanjiro entsetzt. Ich konnte jedoch weder seinen, noch den Blick von Nezuko sehen, da ich schon ein ganzes Stück runter geklettert. Vielleicht hatte Tanjiro auch wirklich recht; Ja, Vielleicht war ich lebensmüde. Doch mir war jetzt einfach alles wirklich völlig egal. Und... Auch wenn es sich extrem kitschig anhörte... würde ich für Zenitsu... wirklich alles tun. 

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