32. Wieder Aoi

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Zenitsu's Pov:

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Ich hatte also doch Recht: Aoi Kanzaki war hier, und stand direkt vor meinem Zimmer!... Ob das nun gut oder schlecht war, wusste ich selbst nicht. "Hey! Hey Kleiner!" Frau Kocho schnippte vor meinen Augen, und ich zuckte zusammen. "Nun, denkst du du könntest mit ihr reden?" Ich biss mir auf die Unterlippe, und sah zu den Vorhängen. "Ja. Ich muss auch noch einmal mit ihr sprechen." Gab ich dann zurück.

 "Verstanden, also..." Frau Kocho stand auf, und öffnete die Tür... Und durch diese trat Aoi. Ihr Haar sah gar nicht mehr so glänzend aus wie sonst, und ihre ganze Aura wirkte gar nicht mehr so selbstbewusst, sondern eher... Traurig. 

Ich finde ja aber, sie hatte auch allen Grund dazu! Geschieht ihr ganz recht! Sie hat Inosuke doch geküsst, obwohl er es nicht wollte, und sie ist an dieser ganzen scheiß Situation definitiv nicht ganz unschuldig! Ich behaupte ja nicht, das sie jetzt für alles was in den letzten Tagen passiert ist verantwortlich ist! Auf keinen Fall! Doch sie muss auf jeden Fall ihren Teil der Schuld tragen! SO! ICH HATTE KEIN BISSCHEN MITLEID MIT IHR! KEIN KLEINES BISSCHEN! 

Aoi hatte, wie ich vor ein paar Minuten schon bemerkt hatte, einen kleinen Blumenstrauß, mit ein paar Sonnenblumen. Als sie aufsah, folgte ein Moment peinlicher Stille, in der wir uns eigentlich nur anstarrten. Plötzlich fiel die Tür ins Schloss, Ich sah auf, und realisierte... Das Frau Kocho verdammt nochmal gegangen war!!! In diesem Moment dachte ich wirklich: SHINOBU, (äh ich meine Frau Kocho,) BITTE TUEN SIE MIR DOCH SO ETWAS NICHT AN, UND LASSEN SIE MICH AUF KEINEN FALL MIT IHR ALLEINE!!!! 

Doch ohne mir oder Aoi noch eines Blickes zu würdigen, verschwand die Säule der Insekten so schnell, wie sie gekommen war... Und ich war mit Aoi allein. Ganz allein. Keiner von uns sagte ein Wort. Wir sahen uns noch nicht einmal an. Sie blickte nur trübselig zu Boden, und ich schaute nur zum Fenster, bei dem es eigentlich gar nicht besonderes gab.

 Ich wollte sie nur nicht angucken... Oder eigentlich wollte ich sie viel lieber mit einem anklagenden: 'Blick des Todes' ,durchlöchern, doch das traute ich mich aus irgend einem Grund einfach nicht. Ich spürte das komische Gefühl, was ich auch hatte als ich gefallen bin immer noch in meinem Ganzen Körper, und ich erinnerte mich noch immer an die ganzen Schmerzen die ich hatte als ich dort lag, und dachte ich müsste sterben, und mich das Gefühl von Hilflosigkeit fast ersticken ließ. Und da dies ja auch ganz sicher zum Teil ihre Schuld war, wurde ich zwar wütend, aber zum Teil hatte ich auch etwas Angst vor ihr. 

Nicht nur wegen dem Unfall: Ich hatte auch Angst das sie vielleicht so etwas wie letztes Mal mit Inosuke wieder abziehen könnte, oder vielleicht sogar noch was schlimmeres machen könnte. Aber am meisten hatte ich Angst vor ihr, da ich das Gefühl hatte ihren Worten kein Bisschen mehr trauen zu können: Sie hatte Inosuke und dabei auch irgendwie mir in einem langen Monolog doch versprochen, sie würde die Finger von ihm lassen, dann meint sie sie will nur mit ihm reden, lässt mich in dem Glauben, UND DANN KÜSST SIE IHN?!?!

 "Hey..." Brach sie plötzlich die Stille. Etwas überrascht drehte ich meinen Kopf nun zu ihr. Allerdings mit einem gewollt wütendem Gesichtsausdruck. "Hey." Gab ich mit einem anklagenden Ton in der Stimme zurück. Wieder Stille. "Wie..." Sie räusperte sich, während ich jede einzelne ihrer Bewegungen genau beobachtete. "...W-Wie geht es deinem Bein?" Sie versuchte mich anzulächeln, doch als sie meinen Todesblick sah, und sich wieder daran erinnert was sie getan hatte, schaute sie nur wieder beschämt zu Boden.

 "Geht so." Antwortete ich nur halbherzig. "Z-Zenitsu, es tut mir wirklich Leid, ich-" "Und das soll ich dir glauben?" Unterbrach ich sie. Wut stieg in mir hoch. "Du hast versprochen die Finger von Inosuke zu lassen, und dann... und dann machst du so etwas!?"

 Aoi sah nun endlich wieder auf. Perfekt. So konnte sie sehen wie wütend ich war. "Zenitsu, hör mir zu, das-" "Nein, du hörst jetzt mir zu, Aoi!!" Unterbrach ich sie jedoch, wobei meine Stimme nun deutlich lauter wurde.

 "Ich dachte du wärst vernünftig! Du müsstest doch wissen, wie sehr ich Inosuke liebe, oder?! Also wie konntest du und beiden so etwas nur antuen?! Wenn du Inosuke so sehr magst, das du für ihn so weit gehst, dann würdest du auch wollen das er glücklich ist!" Aoi's Stimme wurde nun ebenfalls lauter: "Ich- Ich habe einfach nicht nachgedacht, ok?! Ich war einfach- Ich weiß doch auch nicht was in mich gefahren ist!"

 Sie umklammerte die Sonnenblumen fester. "Aber es! Es tut mir wirklich leid, BITTE GLAUBE MIR!!" Wow. Also... Hatte Aoi etwa glasige Augen? Tat es ihr... Tat es ihr wirklich so... Trotzdem drehte ich mich weg, und starrte weiter nur die Vorhänge an. 

„Ich- Ich erwarte wirklich nicht das du mir jemals verzeihst, aber-" "Schon okay." Antworte ich dann nur knapp. „W-Was?!" „Schon okay, sagte ich!" Wiederholte ich, allerdings immer noch hörbar wütend. „Wenn es dir wirklich so leid tut, das du gleich anfängst zu weinen, dann gehe ich davon aus das du es diesmal auch wirklich so meinst. Außerdem, wenn du jetzt heulst, wäre ich keineswegs besser als du."

 Ein kleiner Hoffnungsschimmer leuchtete bin in ihren Augen. „Das heißt aber ganz sicher nicht, das ich dir schon voll und ganz verziehen hab, ok?!" Aoi nickte eifrig. „Tut mir auch leid das ich so durchgedreht bin..." Grummelte ich auch schließlich. Auch wenn i h nicht hinsah, bemerkte ich das leichte Lächeln auf Aoi's Lippen. „Danke Zenitsu. Ich verspreche dir, ich werde Inosuke nie wieder anfassen! „Jaja..." Gab ich zurück, um ihr zu zeigen, das ich trotzdem immer noch wütend war. „Ich bin jetzt müde, also verzieh dich, kapiert?!"

 Ehrlich gesagt musste ich aus irgend einem Grund bei diesem Satz etwas schmunzeln, bevor ich mich wegdrehte. Insgeheim war ich total froh darüber, das ich mich mit ihr wieder mehr oder weniger gut gestellt hatte. „Ja, aber natürlich! Vielen Dank, und erhole dich bitte gut!" Ich hörte die Tür erneut ins Schloss fallen. Puh. Ich hatte mich echt aufgeregt. Müdigkeit kam in mir hoch, als ich mich auf meine Lieblings-Einschlafseite drehte.

 Keine Ahnung was die Medikamente gebracht haben, die mir Frau Kocho vorhin gespritzt hatte, doch mit einem Mal war ich extrem müde. Ich gähnte, und konnte was nicht mehr meine Augen offen halten. Eigentlich wollte ich noch nicht schlafen... Ich... ich wollte eigentlich noch einmal mit Inosuke sprechen... und mich für die ganzen schönen Geschenke und Blumensträuße bedanken, doch... Vor meinen Augen färbte sich alles schwarz.

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Gegenteile | Inosuke x ZenitsuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt