Der Unbekannte

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Nach längerer Zeit lief ich noch immer durch die Straßen Hamburgs.
Ich weiß nicht wie lange ich schon unterwegs bin und noch immer weiß ich nicht wo genau ich bin.
Irgendwann verließen mich meine Kräfte und ich sackte an einer Wand zusammen. Erneut beginnen heiße Tränen meine Wangen runterzulaufen und wieder fühlte es sich an als würde jemand meine Luftröhre zudrücken.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schlendern zwei dunkle Gestalten. Mehr kann ich nicht erkennen.
Plötzlich wechseln sie die Straßenseite und laufen auf mich zu.

„Hey was ist denn mit dir passiert?" fragte derjenige von ihnen, der zuerst auf mich zulief; der andere von ihnen blieb mit etwas Abstand von uns stehen.
Mein Hals fühlte sich an wie ausgetrocknet und trotzdem wurde der Klos in meinem Hals immer größer. Ich bekam kein Wort raus also schüttelte ich einfach meinen Kopf und schaute zu Boden.
Er schaut auf meine blutigen Arme hinab und kniet sich vor mich, um auf gleicher Höhe zu sein wie ich. Er hebt mein Kinn an, damit ich ihm in die Augen schauen muss. Wegen seiner Berührung zucke ich unabsichtlich zusammen und er zieht seine Hand wieder weg.
„Sollen wir dich nach Hause bringen?...Oder ins Krankenhaus?" fragte er leise, immer noch vor mir kniend. „Ich kann nicht nach Hause" stottere ich. Timo würde mich dort suchen.
„Hast du eine Freundin, zu der wir dich bringen können?" fragte der Unbekannte. Ich schüttelte den Kopf und schaute erneut zu Boden.
Nach einer Kurzen Stille richtete sich der große Mann mit blauen Augen wieder auf. „Na komm, ich nehm' dich mit zu mir" beschloss er und half mir aufzustehen.
Das Auto der beiden Männer stand nicht weit entfernt und der andere Fremde, der nicht mit mir gesprochen hatte öffnete die Tür für mich.

Die kurz Autofahrt verlief leise. Nach wenigen Minuten hielten wir vor einem Wohnblock und der Mann auf dem Beifahrersitz stieg aus und verabschiedete sich.

Tattoos || Marten 81Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt