Das Tattoo

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„Musst du nachher nochmal in den Laden?" Frage ich Marten, während wir auf dem Sofa sitzen.
„Ne heute nicht, wieso?"
„Nur so"

„Hast du heute noch was vor?" fragt er nun
„Ne, du?"
„Auch nicht. Wenn du willst könnte ich dir dein Tattoo stechen" schlägt Marten vor
„Echt jetzt? Heute?" Begeisterung macht sich in mir breit
„Joa jetzt halt" entgegnet er schulterzuckend
„Wir jetzt? Wo denn? Müssen wir dann zu dir ins Studio?"
„Ne, ich würde es einfach hier zuhause stechen,wenn das für dich in Ordnung ist. Ist einfacher und angenehmer. Hab hier ja alles was ich brauche." erklärt Marten gelassen.

Eine Halbe Stunde später hat er mein Bein schon desinfiziert und die Vorlage aufgeklebt.
Nachdem wir alles besprochen haben, beginnt er die ersten Nadelstiche zu setzen.
Ich habe mir das deutlich schlimmer vorgestellt, als es tatsächlich ist. Ich meine es kann ja kaum angenehmer werden. Ich bin „zuhause" , nicht in einem öffentlichen Studio und die Schmerzen der Nadel sind auch absolut erträglich.

„Ich habe mich auch nach Wohnungen umgesehen" erwähne ich plötzlich, während dem stechen. „aber ich habe noch nichts schönes und vor allem bezahlbares gefunden." führe ich meinen Satz fort.
„Ist schon okay, mach dir da keinen Stress, du kannst so lange hier bleiben wie du es eben brauchst." versucht er mich zu beruhigen, obwohl er sehr konzentriert ist.

Mach etwa zwei Stunden ist Marten fertig mit dem Stechen.
Ich betrachte mein Bein und bin begeistert. Es ist wunderschön geworden.
Marten bemerkt meinen Blick auf das Tattoo.
„Gefällt es dir?"
„Mehr als nur das. Es ist wirklich wunderschön geworden. Danke!" ich falle ihm quasi in die Arme und bedanke mich tausendmal. Ich kann ihm garnicht genug danken.

Die lange und intensive Umarmung löst sich langsam wieder auf, aber nicht vollständig. Ich betrachte das eisige Blau seiner Augen und auch seine Augen liegen auf meinen.

Tattoos || Marten 81Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt