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„Erzähl! Mir! Alles!!!"
Hm? Was? Mühsam öffnete ich die Augen und versuchte ins Hier und Jetzt zurückzukehren.
Goooott... der Tag war... nun ja, anstrengend und extrem gewesen.
Extrem geil!
Es war Nachmittag und das Nickerchen ein absolutes Muss, damit ich heute Abend würde stehen können. Obwohl... der Muskelkater, der nun fröhlich winkend sein Haupt hob, versprach mir grinsend etwas anderes.
Und apropos grinsend... Becca hockte wie ein Laubfrosch über mir und sah aus, als würde der Wahnsinn gerade Pfötchen geben. Die schwarzen Locken waren verwuschelt und in ihren blauen Augen lag ein irres Funkeln.
„Juna... Rede! Sofort!!!"
Ich stöhnte und schubste den Quälgeist kurzerhand von mir runter. „Beeeecc! Du nervst! Außerdem kennst du doch bestimmt den Spruch: Ein Gentleman genießt und schweigt" Meine Besti schnaubte amüsiert, rollte sich herum und packte sich mein Kopfkissen. Sie schlang die Arme darum und sah mich mit den weltgrößten Kulleraugen an.
„Der Vergleich hinkt, denn du bist kein Kerl, geschweige denn ein Gentleman! Komm schon, mein geliebtes Junilein!! Ich brauch etwas nicht jugendfreie Aktion... und da diese spezielle Aktivität bei mir zur Zeit eher non existent ist, muss ich halt durch dich leben!"
Ich hob eine Augenbraue und sah sie erstaunt an. Hmmm... ich hatte mich nie gefragt, wie ihr Sexleben so aussah... irgendwie dachte ich immer, dass jemand der so wunderschön war wie Rebecca sich nicht über mangelndes Interesse beschweren konnte... ich meine, sie...
... Echt jetzt?
Jetzt kam sich noch eine gekonnt zitternde Unterlippe zu dem Dackelblick... und glänzten da etwa Tränen?
Wow... ich sag nur: Overkill!
Hatte ich doch glatt vergessen, dass Becca auf Kommando mehr Krokodilstränen produzieren konnte, als eine ganze Staffel Weiber beim Bachelor auf einmal.
„Ok, ok, ok... hör jetzt auf. Da krieg ich ja Milcheinschuss!!! Was willst du denn wissen?"
Ungläubig stierte sie mich an, ich konnte in ihren Augen regelrecht lesen, dass sie just meine geistige Gesundheit anzweifelte.
„Äh... alles? Wie war es? Wie ausdauernd ist dein Soldat, die Größe seine Equipments, welche Stellungen... soll ich fortfahren oder reicht das für den Anfang?"
Mir wurde warm und ich deutete, die Wangen in einem beeindruckenden Rotton leuchtend verstohlen mit meinen Händen die Größe von Alex' ... Equipment ... an. Beccs Mund wurde zu einem offen stehenden Fliegenfänger, während sie auf die angedeuteten gut 25cm starrte und um das Maß voll zu machen, umfasste ich dann mit einem vielsagenden Blick mein Handgelenk.
„Ach, du heilige Zucchini," flüsterte Becci mit leuchtenden Augen.
Ja... was konnte ich da noch groß drauf erwidern?
„Bitte sag mir, dass er mit seiner Riesenstange auch gut umgehen kann! Sonst bringt der größte Freudenspender auch keine Freude!!"
Ob er gut damit umgehen konnte? Ähm, joar... doch... und wie er das konnte!
Ich grinste mit den Augenbrauen wackelnd wie ein Backfisch vor mich hin und Becci quietschte los... ein pubertäres Teenager Mädel, dessen Schwarm sie gerade vor der ganzen Highschool zum Abschlussball eingeladen hatte war nichts dagegen!
Grundgütiger! Ernsthaft, nur für den Fall, dass ich bei den Dezibel nicht direkt taub wurde, konnte ich eine Aufnahme dieses Lautes an die Polizei verscherbeln. Davon konnte sich kein Einbrecher so schnell erholen, bekam er das um die Ohren gejault.
Ungelogen... besser als jeder Fangschuss!
Kurzerhand stopfte ich ihr eine Ecke meines Kopfkissens in die Schnute.
„Geht das auch etwas leiser," maulte ich und sah sie strafend an. „Soll ich weitererzählen oder willst du hier rumkreischen wie ein Seehundbaby?"
Mit großen Augen schüttelte sie den Kopf, nahm das Kissen aus dem Mund und tat so, als würde sie ein Schloss an ihren Lippen anbringen. Zufrieden nickte ich und tätschelte ihr den dunklen Haarschopf.
„Brave kleine Becca! Also, wo soll ich anfangen? Er kann fantastisch küssen. Wirklich... Ich wäre fast zum erst Mal gekommen, als er mir seine Zunge in den Mund geschoben hat. Und wo wir gerade von Zungen reden... Du hast keine Ahnung, was er so alles mit seiner anstellen kann!" Ich wedelte mir Luft zu. Allein der Gedanke an Alex' Zungenfertigkeit trieb meinen Puls in ungeahnte Dimensionen und meine Körpertemperatur in recht ungesunde Höhen.
„Uuuund?"
Ungeduldig begann Becc auf und ab zu hüpfen.
Ich schüttelte den Kopf. „Was, du Kleinkind? Soll ich damit angeben, dass er das Stehvermögen eines jungen Gottes hat, so ziemlich jeden erogenen Punkt in und auf meinem Körper fand oder ich 9 Orgasmen hatte?"
„ ...!"
Welch ein Triumph. Becc war sprachlos! Für etwa 4,8 Sekunden, dann umarmte sie mich auf einmal mit einer Inbrunst, die mich zutiefst berührte.
„Ich freu mich so für dich, Süße! Nach dieser Nullnummer von einem Linus verdienst du jemanden, der dich auf Händen trägt... und dich ins Nirvana vögelt!"
Kichernd lösten wir uns von einander und verstohlen strich ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Wie war eigentlich dein Tag mit Luke?" fragte ich, ebenso neugierig wie sie es bei mir gewesen war.
Becca seufzte leise und lehnte sich zurück gegen die Wand, mein Kopfkissen wie einen Schild vor sich haltend.
„Ich hab mit meinem Onkel gesprochen. Also dem Richter, nicht dem Hippie, der Marihuana auf seinem Balkon anbaut... und der Richter hat mich vor meinem Ex-Chef gewarnt. Anscheinend hat der alte Schmiersack seine dreckigen Wurstfinger in einigen hochrangigen Taschen und - traurig aber wahr - ich bin nur ein kleines unbedeutendes Licht. Mit anderen Worten... wenn ich für mein Recht kämpfe, werde ich sehr wahrscheinlich ganz gewaltig auf den Boden der Tatsachen plumpsen.. schmerzhaft... wenn ich nicht für mein Recht eintrete, dann kommt dieser Scheißer damit davon und macht einfach so weiter. Belästigt Frauen und nutzt ihre Unsicherheit und Angst vor der gesellschaftlichen Zurückweisung aus."
„Kacke!" merkte ich treffend an und Becc nickte grimmig.
„Jepp!" stöhnte sie und warf frustriert das Kissen durch den Raum.
„Ich finde, das verlangt nach Eiscreme!" meinte ich, stand auf und zerrte meine - sich sträubende - Freundin hinter mir her.
„Juna... echt, Ich glaube nicht, dass Eis jetzt großartig helfen kann," meckerte der Xena Verschnitt, als ich die Haustür ansteuerte.
Ok, das hatte sie jetzt nicht ernsthaft gesagt! Welches Problem ließ sich nicht mit einem Eimer Eiscreme aus der, nun vielleicht nicht Welt schaffen, es aber doch wesentlich erträglicher machen?!
Gereizt mit den Augen rollend schubste ich Becc aus dem Haus, angelte mir rasch meine Handtasche und schob meine Freundin auf meine Nuckelpinne zu.
„Einsteigen, Weib! Jetzt bring ich dich in den Tempel der Sünden!"
Schlagartig hörte Becci auf zu meckern und sah mich mit Zufriedenheit in den Augen an.
„Tempel der Sünden? Bitte sag mir, dass das der Name eines Stripplokals ist, in dem die Chippendales eine Schau geben, zu welcher du Karten hast!"
Beeindruckt hob ich die Augenbrauen. DAS war doch mal ne Idee... und eine gute obendrein!!! Welche Frau konnte zu einer Show a la Magic Mike schon nein sagen?! Auf der anderen Seite war da Alex und dieses aufkeimende Pflänzchen voller zärtlicher Gefühle tief in meinem Innern, welches sich den Platz mit grob geschätzt zwei Millionen Schmetterlingen teilte.
Ich hatte Becc nicht erzählt, was nach dem beeindruckenden Sex-Marathon passiert war. Wie Alex mich an sich gedrückt hatte... seine warme Lippen, die zärtlich über meinen Nacken gestrichen hatten, während seine Hand sich besitzergreifend um meine Brust legte. Wie er gesagt hatte, dass er mich liebt... wie ich flüsterte: „Ich dich auch..."
Fuuuck... ich war so was von geliefert... ich hatte mich in Alex Hanson verliebt. Das konnte ja noch heiter werden...

Meine vier Stiefbrüder und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt