16 - Eifersucht

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-Angelia's Sicht-

„Wir sind wie Bruder und Schwester geworden." Nach kurzer Entgleisung meiner Gefühle, fand ich meine anfängliche Methode, das Verbergen, schnell wieder.
Ich lächelte kurz und sagte so normal wie möglich.
„Stimmt, tja und deine Schwester muss jetzt mal auf die Toilette."
Ich stand einfach auf, mir egal ob sie ok sagen oder nicht, ich musste da kurz weg.

Kaum war die Badezimmertür geschlossen, sank ich zusammen.
Geschwister war das sein ernst?
Beste Freunde meinetwegen, wenn er meint ich bin nie mehr als das.
Aber Schwester?!
Will er mich verarschen.
Unbemerkt hatte ich angefangen zu weinen.
Aber was hatte ich auch gedacht?
Er war jede Woche einmal nicht zuhause oder ich musste zu Tardy.
Lächerlich bin ich.
Lächerlich zu glauben dass ich anderst bin.
Ich bin einfach nur naiv.
Als ob der Typ der jede haben kann, mich haben will.
Okay atme erstmal.
Felix kann mich mal.
Ein Bruder wäre niemals so blind.
Ein Bruder wird er nie sein.
Ich fluchte noch ein wenig, stand dann auf und wischte mir mit Taschentüchern die Tränen weg.
Diesem Trumpf gönne ich ihm nicht.
Wahrscheinlich mag ich ihn sowieso nur so, weil er schwer zu bekommen ist.

-Felix's Sicht-

„Wir sind wie Bruder und Schwester geworden." Ich beobachtete sie.
Schließlich hatte ich wirklich das Gefühl dass wir super gute Freunde geworden sind.
Sie presste ihre Lippen aufeinander und sah auf den Boden.
Ein paar Sekunden später, lächelte sie in die Runde und sagte ziemlich trocken.
„Stimmt, tja und deine Schwester muss jetzt mal auf der Toilette."
Sie stand auf, kaum war die Tür zu, starrten mich alle entgeistert an.
„Spinnst du?" kam von Caty.
„Wieso denn?" eigentlich war das doch sogar ziemlich nett gewesen oder?
„Du kannst doch keinem Mädchen dass dich toll findet, absichtlich gestehen dass du sie als Schwester siehst? Das ist noch schlimmer als die 'Es liegt nicht an dir sondern an mir' Nummer." mischte sich nun auch noch Blair ein.
Mädchen, doch Taddl, Ardy, Rewi, Palle und Simon hatten den selben Gesichtsausdruck drauf.
„Hallo? Kannst du überhaupt denken, Bruder und Schwester ist was beschlossenes, wenn man nicht auf Inzucht steht. Du hast ihr indirekt klargemacht, dass du niemals was von ihr willst." Dass war ja eigentlich mehr als gelogen, zumal ich sie wirklich mochte, aber wollte dass sie glücklich ist und zum anderen, weil ich das damit garnicht sagen wollte.

Die Tür wurde wieder aufgeschlossen, sofort nahmen alle ihre Blicke von mir und richteten sie auf Angelia.
„Ich wollte nur Bescheid sagen dass ich jetzt noch zu Hardy fahr.
Hab ihn so lang nicht gesehen und bin ja bald wieder in Berlin." Ich schluckte, ich hatte gehofft sie hatte ihn schon vergessen.
Alle nickten.
Dann war sie weg.
Und ich war den anderen zum Fraß ausgesetzt.
Ich stand wortlos auf und ging in meine Wohnung.
Die sollen mich ja in Ruhe lassen.

-Angelia's Sicht-

Wir saßen auf Hardy's Couch und zockten wiedermal.
„Hast du vielleicht Lust gleich noch was aufzunehmen? Hab für heute noch keine Folge, Rewi wird auch noch dabei sein." Ich zuckte mit den Schultern.

Kurze Zeit später saßen wir an seinem Schreibtisch, da wir beide zu faul waren einen Stuhl zu holen saß ich auf seinem Schoß.
Es war eine ziemlich lustige Folge.
Ich konnte Felix verstehen, vor der Kamera war man immer aufgedrehter.
Rewi war allerdings wie immer. Und Hardy auch.
Ich las irgendwelche Twitter Fragen vor.
„Wer ist diese Angelia? Di war mal im Vlog von izzi und auch mal bei Rewi."
Las ich vor.
„Weiß auch nicht wer die ist, keine Ahnung.
Was bildet die sich eigentlich ein in Videos drin zu seien. Übrigens ungefragt." Lachte ich.
„Tut mir Leid." Kam gleichzeitig von Rewi und Hardy, logisch wegen Felix Video gerade und Rewi's Vlog.
„Hahaha, das war grad richtig schwul." lachte ich.
Die Aufnahme war vorbei und Rewi hatte sich gerade verabschiedet.
„Du warst süß." Meinte Felix, ich verbeugte mich ein wenig, ging sehr schlecht weil ich noch auf seinem Schoß saß.
„Nein wirklich. Du bist immer süß, immer schon." Ich erfasste die Situation leider viel zu langsam.
Und merkte erst dann was er wollte als seine Lippen schon auf meinen Lippen lagen.
Es war wie mit Malte, kein Gefühl die Augen auf.
Er hatte seine geschlossen, verdammt.
Ich stieß ihn sanft weg.
Das war absolut nicht dass was ich wollte.
Klar ich wollte Ablenkung, aber nicht diese Art. Ich stand schnell von seinem Schoß auf und streichte meine Hose glatt.
„Kannst du mich vielleicht wieder zurück fahren?" ich musste hier so schnell wie möglich weg.

Im Auto hatten wir geschwiegen.
Er hielt an.
„Tut mir Leid." Flüsterte er.
„Mir tut es Leid." Wisperte ich, es tat mir wirklich Leid dass ich es nicht erwiderte.
Gut, ich war nicht ganz so abgeneigt wie bei Malte aber ich wollte ihm das nicht antuen, diesen Lückenbüßer Freund oder Tröster. Nein.
Ich liebte ihn nicht.
Alles andere wäre unfair.

Blair schlief schon, somit hatte ich niemanden zum Reden.
Ich brauch aber grad unbedingt jemanden zum Reden.
Ich schloss Felix Wohnung auf.
Dieser saß auf der Couch.
„Schon da? Wieso noch so spät, hättest doch gleich da schlafen können."
„Hab dich einfach vermisst, Bruder." Antwortete ich sarkastisch
„Nee jetzt mal ernsthaft, habt ihr euch gestritten oder war Felix einfach mal wieder zu lieb?"
Sollte ich ihm erzählen was passiert ist?
„Hätte es eigentlich Blair erzählt aber die schläft schon."
„Hey ich dachte wir wären Geschwister erzähl ruhig, ich werde es schon verkraften."
„Hör auf sowas zu sagen dass ist gruselig."
„Dann hör du auf mich Bruder zu nennen. Deal?"
„Deal. Übrigens hoffe ich dass du so eine Scheiße nicht mehr sagst."
„Versprochen." Ich ließ mich neben ihn aufs Sofa fallen.
„Naja erst haben wir ganz normal gezockt und dann was aufgenommen und dann fing er an mir zu sagen dass ich süß bin. Und bevor ich gemerkt hab warum er das sagt naja." Ich stockte sollte ich ihm das wirklich sagen?
„Er hat mich geküsst." Er sah mich seltsam an, seltsam in dem Sinne dass ich nicht wusste was er für einen Gesichtsausdruck hatte, denn ich hatte ihn noch nie gesehen, noch nie so ausgeprägt. Er räusperte sich.
„Ähm ich glaub den Rest will ich gar nicht wissen."
Da erkannte ich den Gesichtsausdruck in seinen Augen.
Eifersucht.

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