21 - Erkenntnisse

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-Angelia's Sicht-

Drei Stunden später klingelte es. Ich war so naiv um zu glauben dass es Felix war, sprintete zur Tür und drückte voreilig den Surrknopf.
Wer mir allerdings dann ins Blickfeld fiel ließ mich erschaudern.
Jeremy, instinktiv ließ ich die Tür zuknallen.
Zumindest hatte ich es vor, denn er stellte seinen Fuß dazwischen und schlich sich in meine Wohnung.

„Was machst du hier." Ich versuchte gefasst und stark zu wirken, aber ich konnte es nicht.
„Ich hab einen Vorschlag für dich. Du willst doch sicherlich dass ich dich für immer in Ruhe lasse oder? Und du willst bestimmt nicht dass ich dich verprügle, oder?" er grinste mich gehässig an.
Wie konnte ich mich nur so sehr in einem Menschen täuschen.
Ich nickte vorsichtig.
„Gut, wenn du ein paar Dinge tust, lass ich dich für immer in Ruhe. Ich verspreche dir sogar dass darunter nichts Lebensgefährliches oder Illegales ist. Bin ich nicht nett?"
„Welche Dinge." Fragte ich trocken.
„Erstens, du ziehst aus Berlin weg.
Solange bis ich tot bin." Ich nickte, dass ging wirklich noch.
„Ohne jemanden Bye zu sagen.
Zweitens, du kannst dich doch bestimmt noch an den großen Lauchi von gestern erinnern oder? Ich hab mal ein bisschen gegoogelt und herausgefunden, dass er ein ziemlicher Lappen ist." Ich presste meine Lippen aufeinander.
„Er ist doch gerade weg, oder?" ich nickte abermals.
„Gut, dann wirst du gleich einen Brief schreiben, ihn an die Tür kleben und dann werde ich solange noch mit dir auf ihn warten bis er den Brief hat, nicht dass du schwach wirst, glaub mir nach diesem Brief hast du so oder so verschissen bei ihm. Ich versteh sowieso nicht warum er dich überhaupt mochte. Übrigens weiß ich auch von dem was du gestern Nacht gemacht hast. Und für was er bekannt ist." Ich schluckte, dieser Brief wäre mein Untergang, aber was sollte ich denn machen?

Der Brief war unten an der Haustür und ich nervlich auch ganz unten.
„Wieso machst du das eigentlich alles? Was habe ich dir getan?" mir lief eine Träne herunter.
„Babe, ich will einfach nurnoch ein letztes Mal dein Leben zerstören, bevor ich dich in Ruhe lasse."

Es klingelte. Das war Felix.
Jeremy stand auf um zur Lautsprechanlage zu gehen, dort war auch eine Kamera.
„Er ist es! Willst du nicht sehen wie er reagiert?" rief er erfreut.
Ich weinte.
„Ohh, schau an wie traurig er auf den Briefumschlag schaut."
Ich schnappte nach Luft, hatte Angst an meinen eigenen Tränen zu ersticken.
„War es das? Dann kannst du ja jetzt gehen, ich packe meine Sachen und du wirst mich niewieder in Berlin sehen."
„Ich denke schon, er ist gerade weggegangen.
Wobei eine Sache würde ich noch gerne machen." Ich war am ende meiner Kräfte.
„Was?" er kam auf mich zu.
Ich wusste bevor er zuschlug, was er machen wollte.
Ich ließ es so wie immer über mich ergehen, zuckte nichtmal mehr.
Mein Herz war gebrochen in Millionen Teile, wenn das Herz tot ist kann man Schläge auch nicht mehr spüren.

„Selbst dass macht keinen Spaß mehr. Du schreist nicht." Sagte er und hörte nach einer Weile auf und ging.
Ich saß da und meine Welt war nicht mehr dieselbe.
Morgen war ich weg.
Dann war ich allein, ohne Freunde und ohne Felix.
Jeremy hatte nicht gesagt wohin ich gehen soll.
Also weiß ich schon was für ein Ticket ich mir kaufe.

-Felix's Sicht-

Alles um mich herum tuschelte.
Vielleicht redeten sie auch auf sich ein, oder auf mich ein.
Aber ich hörte nicht zu, es drang wie ein dumpfer Bass an mein Ohr, meine Sicht war seit ein paar Tagen verschwommen.
Ich wandelte durch die Welt wie ein ferngesteuerter Zombie, sah dementsprechend aus.
Nur noch diesen Brief und diesen tag in Berlin in Erinnerung.

„Was ist nun eigentlich passiert, dass du so neben der Spur bist? Hat sie dich zurück gewiesen." Drang izzi's Stimme dann doch zu mir durch.
„So ähnlich." Auf einmal war alles still, niemand redete mehr, anscheinend dachten sie dass ich endlich erzählen würde was los war, würde ich aber nicht. Nicht allen, niemals, weder Tardy noch Palle.
„Lass uns rausgehen und du erzählst es nur Simon und mir?" wieder izzi.
Ich nickte, stand monoton auf und zog mir meine Jacke an.
Ich musste wirklich mal reden, alles in mich hinein zu fressen ist weder gut noch gesund.

„Hast du in den letzten Tagen überhaupt mal geschlafen oder gegessen."
„Ein bisschen." Antwortete ich.
Als ich ihnen alles erzählt hatte nicht ganz so ausführlich wie ich es in Gedanken hatte, schwiegen sie mich an und sahen betreten auf den Boden.
„Ich hab dich so nie erlebt, auch nicht als Sophie dich betrogen hat. Du warst zwar verletzt und hast seitdem alles geflankt, aber du warst nie so am Boden zerstört."
„Ziemlich seltsam oder? Ich meine ich kenne sie gerade Mal ein paar Monate, Sophie hab ich damals 3 Jahre gekannt und 2 einhalb Jahre waren wir zusammen gewesen."
„Du bist endlich über Sophie hinweg oder?"
„Seit ich Angelia kenne, ja. Sie hat mir die Augen geöffnet, ich war schon lange über sie hinweg, ich war es schon als wir noch zusammen waren. Mein Stolz war nur verletzt."
Das war mir klar geworden.
„Ich liebe sie wirklich, falls ihr euch das fragt. Und jetzt ist sie ohne erklärlichen Grund weg."

Dann sah ich ein Mädchen, blonde Haare mit pinkfarbenen Strähnen, selbst durch die Dunkelheit hindurch sah ich die schönsten blauen Augen der Welt und sie war ziemlich groß für ein Mädchen. Allerdings war ihr Lächeln verschwunden, das ich so sehr geliebt hatte.
„Da ist sie." Flüsterte ich atemlos.
„Falls du es vergessen hat sie hat dunkelblonde Haare."
„Das ist sie." Wiederholte ich, ich wusste es einfach.

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Ohoh Spannung Mannung. Hihi.

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