define like - definiere mögen

24 - diana

-Angelia's Sicht-

„Ich glaub für heute reicht es. Es war ein langer Tag und du solltest dich wirklich ausruhen."
Ehrlich gesagt, hatte ich einfach nur Angst, dass ich betrunken Dinge sagen würde die verfrüht oder unpassend wären. Ich wäre ihm dann vollkommen ausgesetzt.
„Schläfst du wenigstens hier? Falls ich wieder umfalle." Er wirkte ein wenig gebremst, fast schüchtern.

Und so lag ich ein paar Minuten später in seinem Bett.
Das klang ziemlich falsch.
„Erinnerst du dich noch an die Stock Car Crash Challenge?" fragte ich.
„Natürlich wie könnte ich das vergessen."
„Stimmt du hast dich 3 mal überschlagen." Lachte ich.
„Hey, zumindest hab ich dabei nicht geschrien wie ein kleines Mädchen."
„Sag mir nicht das izzi dir das gezeigt hat."
„Nein er hat es hochgeladen, ich hab es mir aus Eigeninteresse angesehen."
„Oh Mann."
„Außerdem hab ich dich da zum ersten Mal getroffen. Unser Tanz war zu schön um ihn vergessen zu können." ich hörte sein Lächeln heraus und ich selbst konnte mir meins auch nicht verkneifen. Das Lächeln war echt. Er war echt. Die Hoffnung und das Gefühl von einem Happy end war echt.

Er griff unter der Bettdecke nach meiner Hand und ich verschränkte spontan meine Finger mit seinen. Es war sowas wie unser Ding und es gefiel mir, sehr sogar.
Es war schön, denn es war für uns beide neu.
„Was ist eigentlich gewesen, dass du so wurdest wie du warst?"
„Eine Frau, ist es nicht immer so?" er lachte gezwungen.
„Wir waren lange zusammen, mehr aus Gewohnheit, wie ich durch dich feststellen musste. Sie hat mich betrogen, seitdem hab ich mir versucht zu beweisen, dass ich nicht langweilig bin. Tja und dann kamst du." Es herrschte Stille, es gab nichts zu sagen, es würde nur den Moment zerstören. Ich genießte seine bloße Anwesenheit.
„Schlaf schön." Dann war ich weg.

Durch lautes schreien meines Namens wurde ich wach.
Felix und ich sahen uns gleich verwirrt an.
Ich bemerkte das seine Hand noch meine hielt und ließ sie los.
Dann wurde die Tür geöffnet.
„Angelia. Oh ähm, tut mir Leid."
„Diana?" Mein schlimmster Albtraum, nach Jeremy, stand vor mir.
„Ja, Hey. Wir haben uns ja seit Jeremy nicht mehr gesehen!" da war sie.
Perfekt wie immer, braune lange glatte Haare, wunderschöne braune Augen und so dünn wie ein Model.
Und ich? Ich lag ungeschminkt und mit verwuschelten Haaren vor ihr.

Ich beobachtete aus dem Augenwinkel Felix. Er musterte sie von oben bis unten und lächelte dann ein wenig, ich glaube ich übergebe mich gleich. Ich stand sofort auf.
„Ich weiß nicht wie es euch geht aber mir ist schlecht, ich geh mal ins Bad. Versucht bitte nicht sofort übereinander herzufallen." Es rutschte mir raus, aber ich fand das ich im Recht war. Sie schaute ihn nämlich fast noch schlimmer an.

Im Bad versuchte ich mich wenigstens ein wenig aufzuhübschen.
Bürste und Mascara taten was sie tun konnten.
Und ja ich hab Schminke bei ihm gebunkert.
Am Ende war es wieder nur Angelia, wie immer.

„Woher weißt du das ich hier bin?" ich hatte keine Lust auf Smalltalk, nicht mit ihr.
„Blair hat mir das gesagt und so ein Typ hat mir aufgeschlossen." Ich nickte und hätte sie am liebsten wieder rausgeschmissen.
„Ich geh mal hoch zu Taddl und Ardy." Dann war ich weg.
Ich hielt es nicht aus zu sehen wie sie ihn ansah und manchmal sah ich auch das er sie zurück ansah.
Nein, das war zu viel für mein kleines, schwaches Herz.

„Es ist scheiße, ich meine gestern Abend schlafen wir noch Händchen haltend ein und jetzt zieht er die Person mit seinen Blicken aus die mir meine Typen seit der Grundschule ausspannt." Taddl sah mich besorgt an und Ardy etwas überfordet.
„Ähm tut mir Leid, aber ich hab einfach keinen zum Reden und Blair ist nicht da und mit Felix zu reden wäre etwas seltsam."
„Kein Problem, allerdings denke ich nicht das er sie flachlegen würde, er ist zwar ein Arschloch aber nicht so eins." Taddl lächelte mir aufmunternd zu.
„Meinetwegen soll er sie flanken, aber dann soll er mich gefälligst in Ruhe lassen."
„Ich versteh dich nicht. Bist du nicht hoch gekommen um uns zu erzählen, dass du nicht willst das sie was haben, aber du lässt sie alleine." Ardy hatte Recht.
„Sei leise Ardy." Zischte Taddl.
„Er hat Recht." Flüsterte ich. Beide sahen mich überrascht an.
"Warte wirklich" fragten Taddl und Ardy wie aus einem munde
„Ich halte es nur einfach nicht aus. Sie macht das immer, immer. Sie war früher der Grund, wieso ich kein Selbstvertrauen hatte. Sie hat mir jeden einzelnen Typen weggeschnappt. Ich hasse sie. Ich kann nichts dagegen machen, denn ich bin nur ich und sie könnte Germanys Next Topmodel gewinnen."
„Aber sie ist nicht du. Nach dem Sex wird sie auf keinen Fall bleiben dürfen. Du würdest wahrscheinlich da bleiben dürfen." Meinte Ardy.
„Nicht nur wahrscheinlich." Rutschte es mir raus.
„Bitte was?!" fragten sie wieder wie aus einem Munde. Die sollten echt aufhören damit es war wirklich gruselig.
„Es kann sein dass in Berlin ein wenig mehr passiert ist als ihr vielleicht denkt."
Sie sehen mich mit aufgerissenen Augen an.
„Was denn? Er hat sich für mich geprügelt und... ist ja jetzt auch egal. Kommt ihr mit runter?" ohne eine Antwort abzuwarten, griff ich ihre Handgelenke und zerrte sie zu seiner Wohnung.
„Ihr verliert kein Wort über das über das wir geredet haben, klar?!"
„Klar." Grummelten beide.

„Wir wollen ins Kino gehen, wollt ihr mitkommen?" fragte ich Felix und Diana.
„Klar." Sagte Felix sofort, er sah ein wenig verärgert aus.

Ich saß neben Taddl und Diana.
Neben Taddl saßen Ardy und Felix, ja es war mit Absicht so gewählt, dass Diana neben keinem Jungen saß.
„Sag mal läuft da was zwischen dir und Lix." Flüsterte Diana mir zu. War das ihr Ernst? Lix? Was läuft eigentlich bei ihr falsch.
„Nein." Flüsterte ich genervt.
„Gut, dann kann ich ja mal mein Glück versuchen." Ich sah sie verstört an. Ich glaube ich hyperventiliere hier gleich.
Taddl sah mich mitleidig an und hielt dann meine Hand.
Nicht so wie mit Felix, freundschaftlich ohne verschränkte Finger.
Ich flüsterte ein 'Danke' und dann konzentrierte ich mich auf den Film.

-Felix's Sicht-

Als ich mitten im Film bemerkte dass Taddl und Angelia Händchen hielten, musste ich kurz schlucken.
Es konnte mir egal sein, immerhin hielten sie wie kleine Kinder Händchen.
Trotzdem hätte ich mich am liebsten zwischen die beiden gesetzt.
Andererseits war es ziemlich süß gewesen, dass sie heute Morgen so unglaublich eifersüchtig gewesen war.
Vielleicht war ihre Eifersucht auch ein wenig begründet, immerhin sah Diana toll aus.  Und sie war wirklich lustig aber sie erinnerte mich mehr an meine Aufreißer Zeiten.
Sie war genau meine damalige Beute, uninteressante, naive, schnelle Beute.

Der Film war vorbei und wir saßen alle bei Simon rum.
Zu meinem Übel, saß Taddl neben Angelia, tja und aus Trotz hatte ich mich dann neben Diana niedergelassen. Dafür hatte ich einen bösen Blick von Ardy gefangen.
Mischen sich jetzt eigentlich alle bei uns ein? Schließlich hatte sie keinen bösen Blick gefangen als sie mit Taddl angebändelt hatte.

Als sie kurz auf der Toilette war, fing ich sie danach ab.
„Du findest Diana toll, oder?" fragte sie.
„Du Taddl aber auch." Sie sah mich säuerlich an.
„Ich würde lügen wenn ich sagen würde das du besser aussiehst als er."
„Ach so ist das. Okay, so geht es mir auch. Diana ist wirklich schöner als du."
„Ich weiß, allerdings gibt es einen Unterschied, mir ist es egal ob er besser aussieht als du. Dir nicht." Dann war sie wieder weg und ließ mich verwirrt zurück.
Hatte sie grade indirekt gesagt, dass ihr andere Jungs egal sind, weil sie nur mich liebt?
So geht es mir doch auch? Sonst wäre  ich schon längst mit Diana im Bett.
Ich hasse diese versteckten Mädchen-Andeutungen.

Nachdem Simon uns gedrängt hatte Wii zu spielen, damit wir nicht alle so dumm herumsaßen, wurde die Stimmung besser. Okay, ich wurde immer noch wie der schlechteste Mensch der Welt behandelt, obwohl ich Diana nochnichtmal angerührt hatte.
Ohne lügen zu wollen, es fließt auch Alkohol.
Selbst Taddl hatte ein halbes Bier getrunken.
Er war sichtlich ein wenig lockerer drauf und wurde pro Minute etwas zutraulicher.
Was mir nicht gefiel, denn sein Objekt der Zuneigung war Angelia, die auch schon ordentlich was intus hatte.
Sie flüsterten miteinander und ich war wahrscheinlich noch zu nüchtern um mich auf Diana zu konzentrieren und das mit Tadelia zu vergessen.
Am liebsten hätte ich Taddl eine gescheuert und Angelia geküsst, aber ich tat es nicht.
Blieb sitzen und sah still zu. In Gedanken malte ich mir alle möglichen Foltermethoden für Taddl aus. Mein Favorit war die Streckbank.

Dann zog Taddl sie an den Händen vor die Tür. Die Wut auf ihn stieg.
Ich folgte ihnen.
Sie standen im Flur, ihre Lippen aufeinander gepresst, seine Hände in ihren Haaren.
Es war wie ein Deja-vu.
Diesmal konnte ich mich abwenden.
Jetzt reichte es mir ich schob diese Gefühle weg und ließ nur noch eins zu -Wut.
Ich war nicht der Typ der sich alles gefallen ließ.
Sie machte mit meinen Kumpeln rum, dann hab ich auch das Recht ein wenig Freude mit Diana zu haben.