-Angelia's Sicht-
Taddl platzierte mich auf dem Sofa.
„Kannst du mir erzählen was jetzt wieder passiert ist?"
„Kann ich bitte einfach nur ins Bad und dann schlafen gehen? Ich erzähl es dir morgen."
Das einzig Gute, ich weine nicht mehr.
Er nickte langsam.
Also trottete ich ins besagte Bad.
Mein Laune Pegel war gegen Null.
Als ich in den Spiegel sah, verging sie vollkommen.
Kein Wunder das er ein Kind von einer anderen bekommt.
Ich hörte Stimmen auf dem Flur.
Taddl und Ardy.
Ich wollte es nicht, ich tat es trotzdem.
Ich musste einfach hören was sie sagen und wie ich es vermutete ging es um uns.
Oh pardon, um Felix und mich.
Das uns war nicht mehr existenziell.
„...wenn du mich fragst, haben die einfach zu lange gewartet und verletzen sich gegenseitig immer mehr."
„Hoffnungslos." Sagte Ardy etwas leiser.
Ich fühlte mich miserabel.
Sie hatten Recht, besonders Ardy.
Ich brauchte nicht mehr hören, was ich schon wusste.
Ich schmiss mir Wasser ins Gesicht und genoss die kurze Kälte.
Ardy saß im Wohnzimmer.
„Sag mal wo kann ich eigentlich schlafen?"
„Du kannst in meinem Zimmer schlafen." Antwortete er.
„Bist du dir sicher? Du scheinst nicht grad glücklich zu sein das ich hier bin."
„Geht nicht um dich. Felix versaut es einfach immer. Lässt Herzen brechen und ja das fuckt mich ziemlich ab. Er ist so egoistisch. Ich verstehe einfach nicht was ihn so unglaublich toll macht."
„Seine Wangenknochen." Er sah mich strafend an.
„Was denn du wolltest es doch wissen. Außerdem ist er unendlich groß."
„Okay das wollte ich wirklich nicht wissen."
„Ich meinte seine Körpergröße!" ich warf ihn mit einem Sofakissen ab.
Er schüttelte nur lachend seinen Kopf.
„Kann es sein das du ein wenig eifersüchtig auf ihn bist?" fragte ich grinsend.
„Als ob." Nun bekam ich ein Kissen an den Kopf.
Es entstand eine Kissenschlacht.
Ich vergaß meine Sorgen und lachte.
Ich lachte einfach, fühlte mich etwas besser.Dann irgendwann lagen wir keuchend auf dem Sofa.
„Meinst du ich werde irgendwann mal glücklich?"
„Das ist so sicher wie die Tatsache, dass irgendwann jemand in mein Leben treten wird, den ich liebe und der keinen anderen als mich liebt."
„Das hast du schön gesagt." Er sah mir direkt in die Augen.
Ich fühlte mich nicht wohl dabei, es erinnerte mich zu stark an Felix und mich.
Ich senke den Kopf. Er umschloss wortlos mein Kinn mit seiner Hand und zog mein Gesicht näher zu seinem. Es geschah zu schnell, ich konnte ihn erst wegschubsen als er mich schon küsste.
Es war alles andere als schön. Ich wusste dass ich gesagt hatte das ich ihn nicht von der Bettkante stoßen würde, jedoch hatte ich das nur gesagt um Felix zu ärgern.
Alles war wegen Felix.
Mein Kopf schmerzte.
„Ardy. Es tut mir echt Leid."
„Nein, mir tut es Leid. Wirklich. Ich hab fast deine Situation ausgenutzt, nur weil mein Ego sich verletzt fühlt. Vergiss das einfach, es war ein schöner Abend. Geh einfach schlafen." Er schien es ernst zu meinen. Ich nickte, nahm meine Reisetasche und ging in Ardy's Zimmer.Ich stellte ziemlich schnell fest dass ich nicht schlafen konnte.
Also kramte ich in meiner Tasche nach einem gemütlichen Pullover.
Ich kramte und kramte und dann hatte ich plötzlich das T-Shirt von Felix in den Händen, ich musste es ausversehen eingepackt haben.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
Wie wenn euch jemand aus dem Nichts ins kalte Wasser werfen würde. Ich merkte gar nicht wie ich anfing zu schluchzen.
Als es an der Tür klopfte, ignorierte ich es.
Der Geruch, stürzte mich direkt in eine tiefe Klippe.
Alle Erinnerungen, alle Momente, kamen wieder hoch und auch die Tatsache das das alles nun vorbei ist.
Ich bemerkte genauso wenig wie Taddl sich neben mich setzte.
„Ist alles okay? Was hast du da?" er nahm mir das Shirt aus der Hand.
„Wieso hast du das."
„Habs vorhin wahrscheinlich ausversehen eingepackt." Stammelte ich.
„Was ist denn eigentlich schon wieder passiert?"
Bevor ich etwas sagen konnte platzte Ardy rein.
„Feiert ihr etwa ohne mich eine Party?"
„Sei leise." Zischte Taddl.
„Wir waren zusammen. Er wird Vater." Mehr brachte ich nicht raus bevor ich wieder weinen musste.
„Du bist schwanger?! Oh nein, sag nicht das er das Kind nicht will und dich deswegen rausgeschmissen hat." Folgerte Taddl.
„Was für ein Flachwixxer." Wisperte Ardy aufgebracht.
„Wenn es das nur wäre! Diana ist schwanger." Schluchzte ich.
„Aber du wusstest doch das er mit ihr geschlafen hat! Dann ist es doch nicht so schlimm."
„Du verstehst den Ernst nicht Taddl. Das Kind braucht einen Vater. Es ist menschenunwürdig ohne einen aufzuwachsen. Jedes Kind hat einen Verdient. Ich will nicht im Weg stehen." Erklärte ich und fuhr mit meinem Handrücken über mein Auge.
„Es ist ein Wunder das er erst jetzt ein Kind bekommt. Der nimmt doch alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist."
„Halt dein Maul." Sagte Taddl zu Ardy. Er wurde langsam zornig. Ich konnte ihn verstehen, Ardy half nicht, rein garnicht. Durch ihn fühlte ich mich sogar noch schlechter. Erst der Kuss und jetzt das.
„Sag mal Ardy? Was ist dein Problem, du bist nicht mal ansatzweise besser, mit dem Unterschied dass Felix auch jede bekommt du nicht." Er sah mich wütend und beleidigt an und ich fuhr einfach fort.
„Er muss endlich mal Verantwortung übernehmen. Es soll einfach nicht sein. Das Schicksal oder wer auch immer, hat etwas dagegen. Ich werde mich damit abfinden müssen. Manchmal reicht Liebe nicht. Oder unsere Liebe ist nicht stark genug. Vielleicht haben wir uns gegenseitig von unseren vergangenen Beziehungen gereinigt und bereit für neue gemacht."
„Oder verkorkst." Grummelte Ardy.
„Du bist nicht hilfreich!!" blaffte Taddl ihn an.
„Wird mir jetzt echt zu dumm." Dann war er weg.„Klingt es erbärmlich wenn ich sage, dass ich daran geglaubt hab, dass er irgendwann von mir ein Kind erwartet?"
„Nein." Beschwichtigte er mich.
„Es klingt romantisch." Flüsterte er.
„Tragisch romantisch." fügte ich hinzu.
„Falls du noch was brauchst oder einfach reden willst, komm ruhig. Ich bin in meinem Zimmer."
Er klopfte mir nochmal auf die Schulter und dann war ich allein.
Ich setzte mich ins Bett, kuschelte mich in die Decke und kramte mein Handy aus.
Ich steckte meine Kopfhörer ein und hörte mir Videos von Felix an.
Ich sah sie nie, ich hörte nur.
Um seine Stimme zu hören.
Das mit CokeTV war das letzte Mal das wir allein waren.
Ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte.
Einerseits verbrachte ich dann Zeit mit ihm.
Doch ich fiel ja schon in Tranche wenn ich an seinem T-Shirt roch oder seine Videos hörte, wie sollte ich also Coketv überleben?
Das schlimmste es wird ja auch noch alles gefilmt.
Am besten grab ich mich gleich ein oder versink im Boden.Dann sah ich es er hat ein neues Video hochgeladen. Gerade eben. Das heißt er war noch wach.
Zögerlich richtete ich mich auf und klickte das Video an.
Es war das erste Video von ihm bei dem ich richtig zuhörte und die Wörter in meinem Kopf ankamen.
Ich bekam nicht alles mit nur das:
„Ich bin im Moment nicht in der Verfassung Videos zumachen."
„Eine Pause. Es kann eine Woche oder ein Monat dauern."
„Es tut mir unendlich Leid."
„Bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen."
„Private Gründe."
„Hab jemanden sehr verletzt und dadurch auch mich. Okay vielleicht ist dieser jemand nicht so verletzt wie ich gedacht hätte, aber darum geht es nicht."
„Bitte nicht weiter nachfragen."
„Auf CokeTV wird noch ein Video kommen."
„Tschüss."Ich war der jemand, er hatte es mir wirklich abgekauft, dass ich nichts fühle.
Im Schauspielern war ich nie schlecht gewesen.
Aber eine Pause?
Macht er das um besser auf das Kind aufzupassen?
Oder weil er wirklich verletzt ist und keine Kraft mehr hat? -unsinn, wegen dem Baby.
Ich bildete mir zu viel auf mich ein.Als Kind wollte ich immer Arielle sein.
Schön, süß, musikalisch und glücklich.
Zugegeben das sie eine Meerjungfrau ist, hat auch dazu beigetragen.
Aber dann, mit 11 als ich das darauf aufgebaute Märchen von Christian Anderson gelesen hatte, fühlte ich mich dumm.
Damals hab ich nicht verstanden dass es ein Happy End ist.
Dass sie glücklich ist.
Mit 12 hatte ich es nochmal gelesen und erkannt dass es ein indirektes Happy End ist.
Ich fühlte mich von Disney verraten sie hatten es verändert, sie hatten ein unglaublich schönes Märchen verändert, zum angeblich besseren.
Zum kindertauglichen.
Aber das Leben war nicht wie Disney.
Es war reiner Wunschglaube.
Und ich war so naiv gewesen es zu glauben.
Ich hatte immer an die große Liebe geglaubt, wie die Schöne und das Biest, Prinz und Prinzessin.
Irgendwann muss jeder erkennen, das das Leben das komplette Gegenteil ist.
Menschen sind vielleicht gar nicht füreinander bestimmt.
Menschen tuen Menschen weh. Menschen sind krank. -besonderst im Kopf.
Menschen sind gemein und fies.
Das Leben ist unfair.Und im Endeffekt war Arielle dann auch keine Meerjungfrau mehr.
Ich meine damit, etwas bei dem wir uns sicher sind in Sekunden zerstört werden kann.
So wie damals mit Disney hatte es sich heute wiederholt, mit Felix.
Eine Sache, ein Moment, ein paar Sätze hatten alles zerstört.
Die ganze Sache.
Uns.
Es hatte uns zerstört.
Für mindestens 18 Jahre.
Bis dahin, hatte er mich vergessen und Diana geheiratet, anfangs vielleicht aus schlechtem Gewissen aber irgendwann würde er sie lieben.
Bei einem gemeinsamen Kind passiert das nun mal.
So wie in diesen trashigen Liebes Komödien.
Ich war nur leider nicht Jennifer Aniston, ich war die 2. Besetzung.
Diana war die 1.
Ich fühlte mich unendlich mies.
Wieso bin ich so schwach?
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Sagt mir aufjedenfall eure Meinung. Wie fandet ihr das geschriebene es würde mich unendlich erfreuen.
Ich bin mir unsicher ob das mit Disney Sinn macht oder nicht, generell hab ich Angst das ich nur Mist schreib. (Wer es nicht weiß der Prinz heiratet jemand anderen und 'Arielle' soll seine Frau töten um wieder eine Meerjungfrau zu werden, sie bringt es nicht übers Herz und wird Meeresschaum, bzw. Gischt. doch ist endlich frei)
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define like - definiere mögen
FanfictionDrama über Drama. Liebe auf den ersten Blick mal anders. Angelia wird ziemlich früh bewusst dass sie sich in den Frauenhelden Felix verliebt hat. Doch sie weiß nicht ob er es genauso sieht. Viele Eifersuchtsversuche und kindische Verhalten später ko...