Dragonriders death

832 46 8
                                    



-*-

Es gab ein großes Essen. An einer langen Tafel saßen sie schweigend und aßen vor sich hin.

Alle in schwarz gekleidet saßen sie an der Tafel und jeder hing seinen Gedanken nach.

Alicent neben ihrem Vater warf ein Auge auf ihre Kinder, während Rhaenyra mit ihrem Mann Laenor direkt neben ihrem Vater saß.

Neben Laenor saß Viserra mit Daemon und auf der gegenüberliegenden Seite saßen Lord Corlys und seine Familie.

Laena mit ihrem Mann und einigen anderen wichtigen Personen im roten Bergfried.

Niemand sagte etwas und die Luft in diesem Raum war zum zerreißen. Immer wieder sah Viserra kurz zu Laena, welche genüsslich auf ihrem Essen kaute und dann wieder auf ihren Teller.

Der jungen Prinzessin entgingen die Blicke von Laena auf ihren Gemahl nicht.

Die Frau mit den wilden Locken, eine der hübschesten Frauen in ganz Westeros, war kaum älter als sie und sah immer wieder verstohlen zu Daemon.

Oh wie sie nun gern aufgesprungen wäre und sie ihrem Drachen zum Fraß vorgeworfen hätte. Jedoch wollte sie die Feier nicht unterbrechen und die Schuld an einem Krieg haben. Ihre Schmerzen im Bauch machten ihr ohnehin zu schaffen, welche am Morgen kamen und seitdem nicht wieder gegangen waren.

Sie konnte kaum noch stehen und die Beerdigung allein war eine Qual gewesen. Ihre Füße und ihr Rücken schmerzten fürchterlich. Das Laufen war das Einzige, was ihr bisher helfen konnte, den Schmerz erträglicher zu machen. Nun jedoch eine so lange Zeit zu sitzen, war qualvoll.

Zum Ende des Essens merkte sie, dass sie schwach wurde und kaum noch genug Kraft hatte aufzustehen. Alles zog sich in ihr zusammen, als sie sich auf die Füße quälte. Viserra hingegen wollte sich nichts anmerken lassen und still und heimlich auf ihre Gemächer, in der Hoffnung, dass der Schmerz verging und er kein böser Vorbote für etwas war.

„Darf ich mich hinlegen Vater?", fragte sie ihn und besorgt blickte ihr Vater zu ihr.

„Mir geht es nicht gut und ich bin müde", begann Viserra zu erklären, doch wurde von ihrem Vater unterbrochen.

„Selbstverständlich. In deinem Zustand!", sprach er sanft und lächelte Viserra an.

*

Viserra lief nachdenklich durch die Flure und Gänge rund um den Innenhof und war froh, dass ihre Schmerzen nun allmählich vergingen und erträglicher wurden.

Bei einem Raum jedoch musste sie einfach stehen bleiben. Einen Raum in den sie damals schon gesehen hatte, als sie Daemon mit Laena fand.

Daemon war verschwunden, kurz nachdem er fertig mit den Speisen war.

Laena hatte sie wegen einem belanglosen Gespräch mit Alicent aus den Augen verloren und nicht mehr wiedergefunden.

Abgesehen von ihren andauernden Schmerzen, schlich sich ein weiterer böser Gedanke in ihren Geist.

Aus purer Neugier trieb es sie erneut dahin und es hätte nicht überraschend sein müssen, dass sie wirklich jemanden darin vorfand.

Sie standen so eng aneinander und tauschten intensive Blicke aus, dass Viserra meinen könnte, sie seien ineinander verliebt und würden gleich übereinander herfallen. Doch es war nicht Rhaenyra, die Daemon gegenüberstand. Es war auch nicht seine Hure die sie sah, es war Laena. Eine Frau, welche mittlerweile selbst verheiratet war und mit ihm Kinder haben sollte, welche bis dahin aber ausgeblieben waren. Die beiden waren sich so nahe, dass kaum mehr ein Blatt zwischen sie gepasst hätte und ihre Lippen schwebten übereinander, dass ein Windhauch ausgereicht hätte, um sie vollends aufeinander zu legen.

Fire cannot kill a dragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt