Treason

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Als Viserra die Augen aufschlug, fühlte sie sich seit langem federleicht. Ihr Herz schlug wie es das tun sollte.

Sie war nicht mehr müde, kein Knochen schmerzte, ihre Brust lag leicht und sie hatte zum ersten Mal seit langem das Gefühl, aufstehen zu wollen.

Ihr Kopf tat leicht weh, aber mehr nicht.

Viserra blinzelte mehrfach, ehe sie sich in umsah und feststellte, dass sie in ihren alten Gemächern vom roten Bergfried, welche sie sich immer mit Daemon geteilt hatte, im Bett lag.

Mit einem Mal ging die Tür auf und sie sah die blonden Haare ihres Gemahls.

„Nyke rhaenagon lyks!", (Ich habe Frieden gefunden) flüsterte Viserra ihm mit belegter Stimme entgegen.

Daemon trat an sie heran und stellte sich neben sie an das Bett.

„Was meinst du?"

„Ich war auf Abwägen, Daemon. Ich wollte so sehr Rache und Gerechtigkeit für unsere Kinder üben, dass ich blind geworden bin", erklärte sie Daemon und hoffte, dass er etwas mit ihren leisen Worten anfangen konnte.

Daemon atmete einmal hörbar aus, ehe er sich zu ihr auf das Bett setzte und ihre Hände griff.

„Nyke gīmigon."(Ich weiß)

„Ich möchte noch immer Rache an alle Verräter, aber nun sehe ich klar, wer die Verräter sind", fügte Viserra erneut hinzu.

„Amaric iksis glaesagon. Ziry giēñagon gīmigon se aderī kessa sōvegon arlī. Īlva riñar issi sȳrī ñuha byka mēre", ( Amaric ist am Leben. Sie heilt nun und wird schon bald wieder fliegen. Unseren Kindern geht es gut Kleines.) kam es von Daemon, ohne auf ihr gesagtes einzugehen.

„Yn gaomagon ziry arlī se nyke ossēnagon ao sesīr iksā morghe!", (Solltest du dies jedoch erneut tun, dann töte ich dich, selbst dann, wenn du schon tot bist!) grollte er dann plötzlich und funkelte sie wütend an.

Visserra griff sich Daemons Hand und legte sie sich bestimmend an ihre Wange.

„Dōrī mirre!" (Niemals wieder)

*

Der Einfall der Schwarzen in Königsmund sorgte für eine regelrechte Euphorie in der Hauptstadt.

Die Bewohner brachten ihre Freude über Rhaenyra deutlich zum Ausdruck. Elaena hatte Viserra berichtet, dass die Bewohner nach Rhaenyra riefen und auch Daemon und Viserra selbst bejubelten. Das erfüllte Viserra mit Stolz. Es erschien ihr so, als würden das Volk darauf gewartet haben. Als würden sie auf Rhaenyra gewartet haben, ihre rechtmäßige Königin.

Es schien, als wäre Aegon lediglich geduldet worden, aber niemals akzeptiert und wenn Rhaenyra nun alles richtig anstellte, würde man sie schlussendlich auch verehren.

Die erste Frau auf dem eisernen Thron. Eine Königin allein auf dem Thron, ohne König.

Eine Königin ohne einen König gemacht. Rhaenyra war die erste Königin, welche gänzlich ohne Mann an ihrer Seite den Thron bestiegen hatte.

Laenor war nun schon eine Weile tot und außer einen lustigen Zeitvertreib, hatte Rhaenyra keinen Gemahl oder Gatten an ihrer Seite.

Aegon war verschwunden, weit vor ihrer Eroberung von Königsmund. Sonnenfeuer und er waren wie Feiglinge aus der Hauptstadt geflohen. Rhaenyra und Daemon taten alles dafür, um Aegon ausfindig zu machen, doch sein Aufenthaltsort war weiterhin unbekannt.

Fire cannot kill a dragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt