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Der Fall von der Klippe dauerte an. Es war ein freier Fall, aber ohne, dass ihr Körper jemals den Boden erreichte.
Doch dann mit einem Mal erschien das Meer unter ihr und sie sah mit zu, wie sie schnell und ohne Kontrolle dem Wasser näherkam, ehe sie hart auf die Oberfläche aufschlug und die Augen öffnete.
Ihre Augen schlugen auf und mit einem tiefen Atemzug, versuchte sie Luft zu bekommen.
Sie sah an die Decke über sich und stellte fest, dass diese anders aussah, als die Decke an die sie sonst im roten Bergfried, seit ihrer Ankunft, geschaut hatte.
Vorsichtig bewegte Viserra ihre Finger und hoffte, dass Gefühl in die Fingerspitzen zurückkam. Sie fühlte den Stoff des Lakens unter sich und war fast schon erleichtert.
Ihre Kehle war trocken und alles verlangte danach einen Schluck Wasser. Ihre Lippen fühlten sich trocken und spröde an und ihre Augen waren unglaublich schwer.
Alles in diesen Gemächern war grell und viel zu hell für ihren Geschmack.
„Muña!", (Mutter) vernahm sie das leise erleichternde Schluchzen von Elaena in ihrem Ohr und ihr Kopf schnellte zu ihrer Tochter auf ihrer linken Seite.
„Kepa māzigon aderī. Ziry ȳdragon lēda se azantys sir", (Vater kommt gleich. Er spricht gerade mit den Rittern) schniefte Elaena leise, ehe sie ihren Kopf auf Viserras Schulter bettete und sich an sie schmiegte.
Viserra hatte ihre Tochter gern in den Armen, doch gerade in diesem Moment, brannte die Stelle wie Feuer auf ihrer Haut, an der Elaena ihr Kopf legte.
Sie konnte nicht beschreiben warum oder woher dieses Brennen kam, aber es erschien ihr so, als würde alles in ihrem Körper wehtun.
Viserra konnte nicht sprechen, ihre Kehle war zu trocken dafür, aber sie strich Elaena behutsam über ihr weiches Haar.
„Pōnta sylutan naejot ossēnagon ao byka mēre", ( Jemand hat versucht dich umzubringen Kleines) erklärte Daemon ihr, als er tatsächlich nicht lang nachdem sie aufgewacht war, in den Gemächern erschien.
Elaena blieb für einen Moment noch bei ihnen, ehe sie sich erhob und schweigend den Rückzug antrat.
Seitdem saß Daemon auf dem Bett neben ihr und hielt ihre Hand. Nachdem sie endlich etwas getrunken hatte und ihre Lippen und Kehle befeuchtet waren, fand die Prinzessin auch ihre Stimme zurück.
„Gaomagon daor yne brōzā bona!", (Nenn mich nicht so!) versuchte Viserra zu fauchen, klang dabei aber eher wie ein kleines Kätzchen und scheiterte daran noch nicht ihre eigentliche Stimme in voller Gänze gefunden zu haben.
„Kesrio syt iksā ñuha byka mēre." (Weil du meine Kleine bist)
„Oh nyke ūndegon." ( Achso)
Dann schwiegen die beiden sich wieder an. Viserra wusste nicht was sie ihm sagen sollte, wenn ihre Stimme nicht so klang wie sie es wollte und alles nur lächerlich geklungen hätte.
Stattdessen beobachtete sie Daemon, wie er zaghaft nach ihrer Hand griff und vorsichtig mit seinen Fingern über ihre Haut strich.
Sie beobachtete, wie er mit seinem Mund spielte, nicht wissend was er sagen sollte und sie spürte, dass sie ihm vergeben würde, wenn er sie darum bat.
Warum auch immer und wieso auch immer, aber Viserra hatte ihm bereits verziehen. Es kam ihr so vor, als hätte der freie Fall sie dazu gebracht ihm zu vergeben.
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Fire cannot kill a dragon
Fanfiction𝓔𝓿𝓮𝓻𝔂 𝓽𝓲𝓶𝓮 𝓪 𝓣𝓪𝓻𝓰𝓪𝓻𝔂𝓮𝓷 𝓲𝓼 𝓫𝓸𝓻𝓷, 𝓽𝓱𝓮 𝓖𝓸𝓭𝓼 𝓯𝓵𝓲𝓹 𝓪 𝓬𝓸𝓲𝓷 Als jüngere Schwester von Rhaenyra Targaryen, stand Viserra schon immer an zweiter Stelle. Doch im laufe der Jahre, tritt die junge Prinzessin aus Rhaenyr...