Dreams doesn't make us kings

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Am Tag der Beerdigung ihrer Tochter stand Viserra an dem Schrein und sah dabei zu, wie das kleine Wesen, welches in Leinen gewickelt war, in den Flammen zu Asche wurde.

Daemon neben ihr starrte in die Flammen und Rhaenyra unmittelbar hinter ihnen stand mit gesenktem Kopf dahinter.

Gemeinsam mit ihrer Tochter brannte die junge Prinzessin.

Als Viserra dachte, dass sie erneut weinen müsste, öffnete sie ihren Mund und begann zu singen.

Ein altes valyrisches Einschlaflied kam ihr über die Lippen, eines was einst ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte.

Ganz zaghaft und leise begann sie das Lied zu singen. Die junge Prinzessin konnte noch nie gut singen, doch es reichte für ihre Kinder und es reichte, um sich von ihrer Tochter zu verabschieden.

Sie wollte ein letztes Mal ihr Kind anfassen, doch die Flammen hatten sie bald vollends verschluckt.

Nun war es zu spät, ihre Tochter zu berühren, denn es war schon lange nichts mehr übrig von ihr.

Während sie sang, dachte sie daran, als was ihre Tochter geboren wurde. Sie wurde als Drache geboren und nur in ihren Geschichtsbüchern standen Geschichten über diese Babys. Babys, welche Merkmale eines Drachen hatten.

Drachen Babys, so nah mit ihren Drachen verwandt, wie kein anderer. Es heißt, dass Menschen aus dem alten Valyria die Drachen zähmten, indem sie sich mit ihnen mittels Blutmagie verbanden.

Somit waren die Targaryens und Velaryons die letzten Menschen, welche ein Bündnis mit den Wesen hatten.

In einem ihrer Bücher stand die Theorie, dass das Bündnis zwischen Drachen und Menschen so eng war, dass es manchmal vorkam, dass auch die Menschen einen Drachen gebaren.

Blutmagie. Magie, die so vielfältig und weitreichend war, dass es schwer war diese zu verstehen und nur wenige Magier in der Lage waren, diese Art der Magie auszuüben. Doch Viserra wollte nicht verstehen, dass es vielleicht diese Art der Magie war, welche das Leben ihrer Tochter gefordert hatte. Viserra glaubte, dass die Grünen diesen Tod zu verantworten hatten.

Und gerade als das Lied zu Ende war, traten zwei, in weiß gekleidete Gestalten, an die drei Targaryen heran.

Einer der beiden Zwillingsritter, welche sie nur einmal gesehen hatte, stand mit seinem langen und wehenden Haar dort, ging mit dem zweiten Ritter auf die Knie und schwor seine Treue Rhaenyra, ehe er die Krone ihres Vaters aus seiner Tasche zog und Rhaenyra reichte.

Daemon trat auf ihn zu, nahm ihm die Krone aus der Hand und setzte sie Rhaenyra auf den Kopf, ehe er vor ihr in die Knie ging.

So kam es, dass ihre Schwester am Tag der Beerdigung ihrer Tochter zur Königin wurde und Viserra selbst vor ihr in die Knie ging.

„Was ist mit euch?", wollte Rhaenyra dann von dem Ritter, welcher noch immer seinen Helm trug, wissen.

Der Angesprochene nahm seinen Helm ab und ließ Viserra kurz zurück taumeln.

Gwayne stand leibhaftig vor ihr. Jemand, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Ein Mann, den sie schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Der Kontakt zwischen ihnen war abgebrochen und als sie vor einer Weile in Königsmund war, ignorierten sie einander beinahe.

„Ich möchte euch dienen, Prinzessin Viserra", sagte er dann und sah Viserra dabei fest an.

„Ich möchte euch zur Seite stehen. Ich möchte für euch kämpfen und euch und eure Kinder beschützen. Ich schwöre euch die Treue und mein Schwert wird eures sein, solange ich lebe!", fügte er dann fest entschloss hinzu.

Fire cannot kill a dragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt