The clouds broke and the dragons began to dance

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Viserra legte ihre Feder beiseite und sah zufrieden auf ihre geschriebenen Worte, ehe sie das Pergament zusammen rollte und Luna damit betraute, diese Pergamente mit einem Raben zu entsenden.

Dann lehnte Viserra sich auf ihren Stuhl zurück und sah in die Flammen des Kamins in ihren Gemächern.

Es war nun der nächste Tag und keiner der Gemüter hatte sich beruhigt.

Am Abend zuvor hatte sie selbst sich noch mit ihrer Schwester gestritten und Daemon war nicht in ihre Gemächer zurückgekehrt. Wo auch immer er sich rumtrieb, es verletzte sie, dass er sie so behandelte und geglaubt hatte, dass sie beide das gleiche Interesse verfolgten.

Viserra fühlte sich allein. So schrecklich allein und hatte das Gefühl, dass sich alles in ihrer Brust zusammenzog.

Daemon war wütend auf sie und sie wusste nicht einmal warum. Es gab keinen Grund, ihm von der Prophezeiung zu berichten, glaubte sie selbst kaum daran und er schon gar nicht. Er hätte sie verspottet und ausgelacht, es für einen Witz gehalten.

Die Prinzessin sah zu ihrem Bett und die plötzlich auftauchenden Bilder ihrer Geburt schossen ihr wieder durch den Kopf. Die Schmerzen, die sie dabei hatte, waren wieder allgegenwärtig und Viserra fragte sich, wann sie diese Schmerzen wohl vergessen würde. Ob sie jemals wieder Kinder bekommen könnte. Sie hatte bereits zwei verloren, stand aber noch immer in der Blüte ihres Lebens. Die Frau wusste nicht, ob sie überhaupt noch einmal ein Kind in sich haben wollte. Sollten die Götter sie verflucht haben, dann würde auch die nächste Schwangerschaft eine regelrechte Qual werden.

„Mutter", vernahm Viserra die Stimme ihrer ältesten Tochter Alysanne, welche plötzlich mit Elaena hinter ihr aufgetaucht war.

„Man hat uns berichtet, was passiert ist. Wieso...", plötzlich hielt Alysanne inne und kam eiliger auf ihre Mutter zu.

Elaena schmiegte sich mit einem Mal an Viserra. Sie setzte sich auf ihren Schoss und schmiegte ihren Kopf in ihren Hals, während Alysanne sich neben ihre Mutter gehockt hatte.

„Gaomagon daor limagon", (Nicht weinen) flüsterte Elaena tröstet in das Ohr von Viserra.

Wann hatte Viserra angefangen zu weinen? Wann waren ihr Tränen über die Wangen gelaufen.

„Ñuha vok se dōna tala", (Meine reinen und süßen Töchter) flüsterte Viserra zurück und strich ihrer Tochter über das feine Haar.

„Kesan mīsagon ao. Hae bōsa hae nyke glaesagon mirre hen kesā dīnagon mirri hen kasta! Nyke kivio!", (Ich werde euch beschützen. So lange ich lebe, wird keiner von euch einen Grünen heiraten. Das verspreche ich!) fügte Viserra hinzu und merkte nun zum ersten Mal, dass ihr Tränen über die Haut flossen.

„Emi dōrī pāsagon lodaor!", (Wir haben nie etwas anderes geglaubt!) meinte Alysanne und strich ihrer Mutter über die zartgliedrigen Finger

Die drei saßen noch eine Weile in ihren Gemächern, unterhielten sich, tauschten sich aus oder sahen einfach nur aus dem Fenster auf das Meer.

Sie lauschten den Wellen und dem Gebrüll der Drachen rund um Drachenstein.

Dann vernahmen die drei plötzlich schwere Schuhe und dann erklang eine wohlig warme Stimme hinter ihnen: „Ihr werdet in den Saal gebeten."

Viserra sah zu Gwayne und nickte, ehe sie sich aus ihrem Stuhl erhob und gemeinsam mit ihren Töchtern in den Saal eintrat, um welchen etliche Berater und Ritter standen. Einschließlich ihrer Söhne, ihrer Neffen, Rhaenyra und Daemon.

Fire cannot kill a dragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt