,,Was los Nico?'' Fragte Mark mich und schaute mich an. Die anderen taten es gleich. Fuck man, hätte ich mir nur nicht umgedreht.
,,Darf ich vorstellen? Das ist meine Ex-Freundin, Jenny.'' Stellte ich sie monoton vor.
,,Sie?!'' Sprachen wirklich alle Coaches.
,,Du bist die, die Louis abtreiben wollte?'' Fragte Steff geschockt. Darauf sagte sie nichts.
,,Stell dich doch mal vor.'' Forderte Mark sie auf.
,,Ich heiße Jenny, bin 25 Jahre alt und komme hier aus Berlin. Gut, dass ihr Louis schon angesprochen habt. Ich würde ihn gerne wieder sehen.''
Ich starrte sie geschockt an. Das meinte sie doch nicht ernst. Definitiv nein.
,,Ganz sicher nicht. Solange Louis noch nicht selber entscheiden kann, mache ich das. Warte noch ein paar Jahre, dann kannst du ihn eventuell sehen. Außerdem darf ich dich daran erinnern, dass DU ihn abtreiben wolltest.'' Meinte ich ernst.
,,Ja, weil ich überhaupt noch nicht bereit dafür war, ein Baby zu bekommen.''
,,Ach und ich nicht? Ich war genauso wenig bereit wie du. Aber deswegen werde ich doch nicht mein eigenes Kind abtreiben!'' Ich bin mittlerweile aufgestanden und lehnte vorne am Stuhl an.
,,Kannst du dich überhaupt um ihn kümmern?''
,,Natürlich. Wahrscheinlich besser als du.'' Gab ich von mir.
,,Du bist doch eh nur unterwegs und hast gar keine Zeit für ihn. Da passt doch gar kein Kind in dein Leben rein.''
,,Und wie ich für ihn Zeit habe. Ich bin immer im Studio, wenn er im Kindergarten ist. Wenn er dann seinen Mittagsschlaf beendet hat, bekommt er die komplette Aufmerksamkeit von mir. Außerdem kannst du die Coaches fragen.'' Rechtfertige ich mich und drehte mich am Ende zu den coaches. Sie nickten zustimmend.
,,Ich glaube, bevor es weiter ausartet, solltest du dich lieber entscheiden, zu wem du gehst.'' Lenkte Yvonne vom Thema ab.
,,Bevor du dich entscheidest, ich werde dich nicht coachen. Das kannst du vergessen.'' Verweigerte ich.
,,Aber genau zu dir wollte ich.'' Schmollte sie. Ruhig bleiben Nico, ganz Ruhig.
,,Du willst doch nur zu Louis, habe ich recht?'' Rief ich fast.
Darauf schwieg sie nur.
,,Gut, keine Antwort ist auch ne Antowort.'' Nuschelte ich.
,,Ja Klar, will ich Louis sehen. Du bist doch Schuld, dass Louis keine Mama hat.'' Schrie sie schon fast. Ich starrte sie fassungslos an.
,,Wieso bin ich denn jetzt Schuld? Nur weil dieses scheiß Kondom gerissen ist? Du hast doch direkt den Kontakt nach der Geburt von dem kleinen abgebrochen. Selbst bei dem ersten Geburtstag von ihm warst du nicht da, weil dein Kind scheiß egal war. Und so wie du dich die letzten Jahre und jetzt verhalten hast, darfst du Louis die nächsten Jahre erstmals nicht sehen. Wenn ich ehrlich bin, ist er auch ohne dich gut dran. Genauso wie ich. Wenn ich jetzt bitten darf, entscheide dich zu wem du gehst und verschwinde dann.'' Brüllte ich sie am Anfang an und wurde zum Ende ruhiger.
,,Mark.'' Sagte sie nur und verschwand.
Mark konnte sich natürlich nicht freuen, nachdem was gerade passiert war.
,,Ich werde Louis schon sehen, dafür sorge ich.'' Rief sie noch. Fuck man. Gut, dass ich in ein paar Tagen mit Louis nicht hier bin.
,,Fuck alter.'' Fluchte ich, als ich mich auf meinem Stuhl nieder ließ. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und atmete paar mal ein und aus, bis ich ein zarte Hand auf meiner Schulter spürte. Ich schaute hoch und sah direkt in Yvonne's Gesicht. Ich lächelte sie leicht an.
,,Nico, wir stehen immer hinter dir, wenn du unsere Hilfe brauchst.'' Bot sie an.
,,Danke.'' Murmelte ich in ihre Haare. Durch das Mikro hörte man es trotzdem.
Der Rest des Drehs verlief normal, wie immer. Ein paar coachfights hier und da. Ein paar gefluche.
Jetzt war ich gerade auf dem weg zu Arian um Louis abzuholen.
Im dritten Stock angekommen, stand die Tür schon offen. Wie erwartet hörte ich wen weinen. Also hat es sich nicht gebessert, in der Zeit, als ich nicht da war. Oh man. Jetzt machen wir uns aber ein schönen Abend.
Ich ging direkt ins Wohnzimmer und sah, wie Arian mit Louis auf dem Arm das Wohnzimmer auf und ab ging. Dabei streichelte er seinen Rücken auf und ab.
,,Hey Louis.'' Sprach ich ruhig. Arian drehte sich direkt um und gab ihn mir.
Louis klammerte sich direkt an mich.
,,Alles ist gut. Ich bin hier.'' Flüsterte ich in sein Ohr.
,,Papa hier bleiben.'' Sagte er mit weinender Stimme.
,,Papa bleibt bei dir. Versprochen.'' Und gab ihm einen Kuss. Wir blieben noch etwas bei Arian, bis wir wieder nach Hause fuhren.
,,Ich ruf dich noch an.'' Richtete ich mich noch an Arian. Ich musste unbedingt mit Arian darüber reden. Zuhause angekommen legten wir uns direkt in mein Bett und kuschelten. Dabei lief Feuerwehrmann Sam. Ich war trotzdem etwas angespannt und fragte mich warum er auf einmal so anhänglich war. Entspannter wurde ich auch erst, als er nach Essen verlangte. Na immerhin hat er Hunger.
,,Mit.'' Meinte er direkt, als ich aufstand. Ich nahm ihn also auf den Arm und ging in die Küche. Dort angekommen setzte ich ihn auf die Arbeitsplatte und bereitete sein Brot vor. Zurück im Schlafzimmer aß Louis sein Brot im Bett. Das war diesmal Ausnahme. Nachdem er fertig war, kuschelte er sich wieder an mich.
Kurze Zeit später hörte ich ein gleichmäßiges Atmen. Er war eingeschlafen.
Ich nahm mein Handy und ging auf insta, um eine Story zumachen.
Ich machte ein Foto von uns. Bei Louis sah man nur die Haare und meine Hand darauf, die sie kraulte.
Dazu schrieb ich:,,Sorry, heute leider kein Livestream. Der kleine braucht gerade sehr viel Aufmerksamkeit.'' Und postete es. Danach legte ich es wieder beiseite und zog Louis erstmal um, ehe wir uns beide wieder in mein Bett legten. Ich wartete noch ein paar Minuten, um sicher zu sein, dass er auch wirklich schlief.
![](https://img.wattpad.com/cover/347663029-288-k298549.jpg)
DU LIEST GERADE
Der alleinerziehende Vater
Hayran KurguNico Santos (26) ist Alleinerziehender Papa von einem 2,5 Jährigen Sohn. Wenn ihr wissen wollt, wie er Musik und Papa sein, unter einen Hut bekommt und ob er noch die große wahre Liebe findet, dann müsst ihr die Geschichte lesen