"Du dachtest, ich würde dich schlagen?"

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35.KAPITEL

Ashton erstarrte mitten in der Bewegung, das Handtuch welches er wenige Sekunden zuvor in der Hand gehabt hatte, fiel geräuschlos in das nasse Gras.

Einen Moment lang sahen wir uns an, seine graubraunen Augen schienen jeden Millimeter meines Gesichtes abzuscannen.

Ich fühlte mich leer, als wäre der komplette Inhalt meines Wissens weggekippt worden – als hätte er nie existiert.

Und doch nahm ich Ashtons Blick so intensiv war, als würde mir jemand über die Haut fahren.

Eisige Fingerspitzen, kratzende Nägel.

Meine Knie fingen an zu zittern, meine Augen begannen den Blick abzuwenden und dennoch konnte ich sein Starren förmlich fühlen.

Ich wusste, dass ich etwas sagen sollte, doch mein Mund ließ sich nicht öffnen - als hätte jemand einen Schalter in meinem Hirn umgelegt , denn kein einziger Muskel gehorchte meinen Befehlen.

Und deshalb war ich vermutlich ebenso überrascht wie alle anderen, als das nächste, was ich wahrnahm, meine nackten Füße waren, die geradewegs auf Ashton zuliefen.

Schluchzend fiel ich vor ihm auf die Knie, sah mit Tränen in den Augen zu ihm auf.

Ich konnte nicht zulassen, dass er sich entschuldigte – ich hatte ihn mit meinen Worten verletzt und in seinem Haus angefangen, seinen besten Freund zu beschimpfen.

Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich meine Fehler nicht einsehen würde?

>>Es tut mir Leid! Ich wollte das alles nicht, Gared.. e-er ... Ich wollte euch nie ausnutzen, wirklich nicht! Ich schwöre es dir! Ich... L-Luke ... <<

Verzweifelt versuchte ich mich an die Worte zu erinnern, welche so einfach aus mir hervorgebrochen waren, doch ich konnte den Zusammenhang einfach nicht mehr erkennen.

Wie war ich nur auf die Idee gekommen, damit anzufangen?

Er würde mir sowieso nicht glauben.

Ashton sah mich mit weit aufgerissenen Augen an, ehe er schnell seine Hand hob.

Instinktiv zuckte ich zurück, fiel auf meinen Hintern und saß vor ihm, der die Hand immer noch erhoben hatte.

Erschrockene Augen blickten mir entgegen als ich aufsah und sofort fiel mir wieder ein, wie empfindlich Ash auf dieses Thema reagierte.

Beschämt senkte ich den Kopf, krallte meine Finger in die feuchte Erde.

>>Du dachtest, ich würde dich schlagen? << flüsterte er leise.

Ich erstarrte in meiner Position, hob den Kopf nicht und wagte es auch nicht, meine Finger zu bewegen.

Selbst mein Atem kam mir zu laut vor, sodass ich die Luft anhielt.

Etwas Nasses traf mein Knie, rann mein offenes Schienbein herab und brannte auf den Wunden.

Wie waren die überhaupt hierhin gekommen?

Blinzelnd sah ich auf, der Mond beleuchtete den Drummer vor mir.

Und zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich komplett hilflos.

Seit ich zu 5sos gezogen war, blieb er für mich immer die Konstante – er hörte mir zu, munterte mich auf, beschützte mich und half mir.

Nun hatte er selbst seine Fassade aufgegeben und stand hier vor mir, ein Schluchzen entwich seiner Kehle und er legte sich die Hand auf seine Augen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 24, 2015 ⏰

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