3.KAPITEL
Wie sich herausstellen sollte, wohnten meine neuen Mitbewohner in einer relativ normalen Wohnung – relativ deswegen, weil die ganze Wohngemeinschaft vollgeschmiert war mit Farbkleksen und jede Tür eine andere Farbe hatte.
Die Klekse gab es in jeder Größe, Form und Farbe. Ein grüner Fleck zum Beispiel nahm im Flur die gesamte Wand ein, während im Wohnzimmer unzählige daumennagelgroße lila Kleckse vorzufinden waren.
Staunend betrat ich den Flur, die Jungs schmissen ihre Schuhe einfach in irgendeine Ecke und verschwanden schnurstracks in ein, für mich beliebiges, Zimmer.
Anscheinend waren sie schon einmal hier gewesen, sonst würden sie sich wohl kaum so gut auskennen, aber es konnte natürlich auch sein, dass wir es hier mit der sogenannten >Männlichen Intuition< zu tun hatten, wie Luke mir im Auto zu erklären versucht hatte. Aber das war ganz eindeutig ein anderes Kaliber.
Ich zog mir meine roten Schuhe aus und stellte dann sowohl meine, als auch die vier Paar der anderen Jungs, feinsäuberlich an die Wand, bevor ich mich auf Erkundungstour begab.
Das erste Zimmer das ich betrat, war ganz am Ende des Flurs angebaut und ziemlich geräumig.
Auf der rechten Seite gingen wieder zwei Gänge weg, parallel gegenüberliegend war noch einer zu finden.
Wenn man aber geradeaus auf die Wand starrte, sah man drei nebeneinander angebrachte Holztüren.
Eine in rot, eine in quietschgelb und eine in grasgrün.
Ich entschied mich, zuerst den einzelnen Flur auszuprobieren und betrat vorsichtig den leicht düsteren Gang, der zwar Fenster besaß, welche aber von Rollos verdeckt wurden.
Am Ende des blaugesprenkelten Flurs fand ich eine schwarze Tür, daneben eine Wendeltreppe.
Gespannt begann ich, die Stufen empor zu klimmen. Nach einer halben Ewigkeit hatte ich es endlich geschafft und stand auf einem kleinen Plateau.
Eine ultramarinblaue und eine andere himmelblaue Holztür versperrten mir den Weg und langsam drückte ich letztere auf.
Dahinter war ein Schlafzimmer vorzufinden – ein Doppelbett stand nahe an der Wand, das Zimmer selbst war mit ebenso blauen Flecken wie die Tür besprenkelt und eine Balkontür auf der linken Zimmerhälfte führte auf die Dachterrasse.
Ich hatte einen perfekten Ausblick auf Londons Straßen – aber erst wollte ich mein neues Zuhause fertig erkunden.
Ich konnte fast einmal das oberste Stockwerk umrunden, dabei erfuhr ich, dass die dunkelblaue Tür in ein Badezimmer führte, ehe ich eine Treppe –noch auf der Terasse- fand.
Aufgeregt kletterte ich sie herunter, sodass ich auf einen zweiten Balkon kam.
Eine verglaste Wand, die wie ein riesiges Panoramafenster anmutete, ermöglichte mir eine Sicht direkt auf … die vier Jungs, welche Play Station spielten.
Toll, wir waren vielleicht maximal fünfzehn Minuten hier und schon spielten sie…
Ich ging wieder zurück zu meinem Ausgangspunkt, also dem ersten Raum mit den drei unterschiedlichen Türen, der übrigens bunt getupft war.
Nun beschloss ich, die beiden Gänge zu erkunden und wahllos ging ich in den ersten hinein.
Zwei Zimmer gingen von dort aus weg, nach einem kurzen Blick auf die Zimmertür war mir klar, dass Ashton und Luke diesen Flur regierten.
Zumindest verriet Luke das himmelblaue Namensschild mit Schiffen auf der türkisen Tür, wie wir sie im Waisenheim gehabt hatten. Im Alter von 5 Jahren.
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Lukeys Snowflake
RomansaIn einem Zugwaggon der dritten Klasse begegnet man für gewöhnlich keinen Popstars - auch wenn sie noch nicht wirklich bekannt sind. Und nein, es ist nicht die Rede von One Direction, vielmehr von 5 Seconds of Summer. Was passiert also, wenn man das...