Kapitel 2
Schon der Start in meine neue Stadt sollte sich als schwierig herausstellen.
Ich stellte mich mit meinem Koffer auf den Bahnsteig und wartete auf meine zukünftige Lebensversicherung, oder eben die vier Jungs, als mich ein riesiger Bodyguard aus dem Weg stieß.
Luke, Ashton, Michael und Calum wurden nämlich von ein paar dieser schwarzen Männer „abgeführt“, während sie verzweifelt versuchten in meine Nähe zu gelangen.
>>Könnt ihr bitte dieses Mädchen zu uns lassen? <<
>>Für Fans ist später Zeit, Calum! <<
>>Das ist kein Fan, sie gehört zu uns Sam! <<
>>Michael, das hast du bei den letzten paar Frauenbesuchen auch gesagt! <<
Der glatzköpfige Mann packte mich grob am Arm und stieß mich weg. Genau in einen anderen Typ, der mich daraufhin böse ansah und am Oberarm hinauszerrte.
Sein Griff war eisern und als ich versuchte mich zu wehren, drückte er meinen Muskel zusammen und zerquetschte ihn regelrecht.
Ich konnte nicht verhindern, dass ein Wimmern über meine Lippen kam, das auch der zweite Bodyguard gehört zu haben schien.
>>Rick, lass das Mädchen los – du tust ihm weh<<
Dieser Sam hatte die Lage erstaunlich gut erkannt, aber mein persönlicher Peiniger drückte nochmal etwas fester zu und fauchte: >>Sie hat hier nichts verloren! <<
Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte ich seine Umklammerung zu lösen. >>Bitte lassen Sie mich los, Master! Sie tun mir weh! << wimmerte ich.
In diesem Moment drehte sich auch Luke zu uns um, seine blauen Augen sprühten regelrecht vor Wut.
>>Pfoten weg, Rick!!! Sie gehört zu mir! << fauchte er gereizt und zog mich zum Rest seiner Clique.
Komischerweise ließ mich dieser Rick sofort los, als hätte er sich die Finger verbrannt. Es schien so, als hätte Luke ein Machtwort gesprochen, denn es starrten ihn alle erstaunt an.
>>Was?! Snowflake gehört mir, ich habe sie als erstes entdeckt, das könnt ihr nicht leugnen. <<
Ashton hob abwehrend die Hände über den Kopf: >>Das hat keiner bestritten Lukey. Ganz ruhig << und mit diesen Worten legte er einen Arm um meine Schulter und deutete Sam meinen Koffer zu schleppen.
Vor der Türe standen geschätzte fünfzig Mädchen die zu kreischen anfingen, als 5 Seconds of Summer durch die Drehtür trat.
Überrascht trat ich instinktiv einen Schritt zurück, doch Ashton bemerkte es und zog mich mit einem aufmunterndem Lächeln wieder sanft nach vorne.
Die Mädchen waren allem Anschein nach Fans, denn sie hielten Kameras auf uns und Zettel, auf denen die Jungs unterschreiben sollten.
Um ehrlich zu sein hatte ich nicht damit gerechnet, dass meine persönliche Band so berühmt war.
Ob das eine so gute Idee gewesen war, Lukes Angebot anzunehmen?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Michael neben uns trat und mir aufmunternd auf die Schulter klopfte.
>>Ganz ruhig, Snow – man gewöhnt sich dran und das- << er deutete auf die kreischende Fanmasse >>sind noch wenige <<
Erschrocken starrte ich ihn an – das konnte er doch nicht ernst meinen?!
Ashton blieb plötzlich stehen, sah Michael streng an und … umarmte mich inmitten der heulenden Mädchen.
Die Menge kreischte und Rick und Sam hatten alle Hände voll zu tun, die kreischende Meute in Schach zu halten.
>>Ashton, Ashton! Ist das deine Freundin? <<
>> Seit wann seit ihr zusammen? <<
>>Kann ich ein Foto von euch machen? Ihr seid so süß zusammen! <<
Etwas überfordert sah ich zu Ashton, der einfach nur lächelte und mich dann zu den Mädchen zog.
Ängstlich krallte ich mich in seinen Hoodie und versuchte mich so gut wie möglich zu verstecken.
Doch meine Pläne wurden vereitelt, Ash schob mich einfach mit einer Handbewegung wieder nach vorne.
Die Mädchen musterten mich neugierig und zu meiner großen Überraschung sah mich keine einzige feindselig an.
Na hoppla!
Schüchtern lächelte ich und erntete prompt ein Kreischen der Menge.
Ashton beugte sich zu meinem Ohr und meinte: >>Siehst du, alle ganz nett, du brauchst keine Angst zu haben, ich passe schon auf dich auf <<
Ertappt wandte ich mich wieder den Mädchen zu und wurde augenblicklich rot, während meine Wangen sich heiß anfühlten.
Ich versuchte meine Verlegenheit zu überspielen, lächelte unsicher und als ich auf einmal Ashtons Lippen auf meiner Wange spürte, riss ich erschrocken die Augen auf.
Unzählige Kamerablitze blendeten mich und das Quietschen der Fangirls überstieg nun deutlich die Grenze der angenehmen Lautstärke; es hörte sich alles in allem mehr an wie ein Orkan.
Ashton grinste und trat vor mich.
>>Ganz ruhig, Leute! Snowflake ist nicht meine Freundin, bloß unsere neue Mitbewohnerin! << Ja, die ihr vor maximal zwei Stunden das erste Mal getroffen habt.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und ein unverwechselbares Lachen drang an mein Ohr.
Erleichtert drehte ich mich zu Luke um, der mich angrinste und dann seinen Arm um meine Schulter schlang, was relativ gut klappte, da er einen Kopf größer war als ich.
>>Wenn ihr wollt, machen wir ein Gruppenfoto – das Erste mit Snow, noch bevor die Presse eines kriegt<< lachte der Sprössling.
Sofort zückten die Mädchen ihre Handys und richteten sie auf uns. Ashton stellte sich auf meine rechte Seite und schlang seinen linken Arm um meine Taille, daneben Calum und Michael stellte sich neben Luke.
Toll, jetzt stand ich in der Mitte. Bemerkt man den leichten Sarkasmus?
Ashton stieß mich in die Seite was wohl hieß: Lächeln!| °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-° |
Gezwungenermaßen setzte ich also mein schönstes Lächeln auf und dachte, das wars, doch – denkste.
Als nächstes zogen wir alle möglichen Grimassen und als ich eines der Fotos zu sehen bekam, musste ich einfach laut loslachen.
Michael der die Augenbrauen streng zusammengezogen hatte, Luke der sie hingegen hochgezogen hatte, ich mit Duckface, Ashton der mich übertrieben schmachtend ansah und Calum in Siegerpose.
Alles in allem einfach nur lächerlich.
Sofort lagen alle Blicke auf mir und ich wurde augenblicklich rot. Konnte mal jemand diese Hormone abstellen?
Calum kicherte und stieß mich in die Seite. >>Warum ist es dir eigentlich immer so peinlich, wenn dich jemand lachen sieht? <<
>>Weil es die Aufmerksamkeit auf mich zieht << nuschelte ich.
>>Lauter bitte, weder ich noch die 5sosfamily versteht dich! << brüllte er und augenblicklich starrten mich fünfzig Augenpaare an.
>>ICH WILL KEINE AUFMERKSAMKEIT AUFMICH ZIEHEN! << schrie ich lachend und rannte dann zu Luke, als Calum mich grinsend verfolgte.
Wir umkreisten ihn dreimal, kurz bevor mich der Australier allerdings erwischen konnte, hob Luke mich hoch.
Überrascht quietschte ich und klammerte mich an ihn.
>>Huckepack? << fragte er grinsend und erleichtert, nicht in dieser Pose verharren zu müssen, nickte ich.
Vorsichtig ließ er mich hinunter, ehe ich Anlauf nahm und blitzschnell auf seinen Rücken sprang.
>>London, es geht los! << brüllte Michael und schon rannten sie zu einem lindgrünen VW-Bus, der uns zu unserem neuen Zuhause brachte.
Sam öffnete die Fahrertür und ließ sich auf den Sitz gleiten, ehe er uns einen auffordernden Blick zuwarf.
Calum riss mit Schwung die Hintertür auf, die Michael prompt gegen den Kopf schlug.
>>Ahhhhh… Verdammt Calum!!! Scheiße!!! <<
Ashton, Calum, Luke und, zu meinem großen Bedauern, Rick beugten sich über Michael.
Ich rutschte von Lukes Rücken und sprintete zur Eingangshalle, in der Rick meinen Koffer achtlos hatte liegen lassen.
In Rekordzeit zerrte ich den Reißverschluss in meine Richtung und klappte meinen Koffer auf. Im obersten Fach fand ich endlich was ich suchte.
Achtlos ließ ich das Gepäckstück in der Halle liegen und rannte zurück zum Auto, wo sich bereits die aufgebrachte Fanmasse befand.
Vorsichtig schob ich mich durch die Menge, den Coolbag fest an mich gedrückt – einige Mädchen die mich erkannten ließen mich kommentarlos vorbei.
Vorne drückte ich Luke und Ashton weg, ehe ich mich zu Michael kniete. Langsam löste ich seine Hand, die er sich an den Kopf gepresst hatte und untersuchte die knallrote Stelle, an der bereits eine leichte Erhebung zu erkennen war.
Schnell presste ich den Coolbag an seine Stirn und deutete ihm, die Kühlung fest zu halten.
Als ich mich aufrichtete und den Staub von meiner Jeans klopfte, bemerkte ich den Blick der Leute, die um uns herumstanden.
>>Oh, hätte ich mich nicht einmischen sollen? Tut mir leid! << quietschte ich sofort ängstlich, ich war es einfach nicht gewohnt im Mittelpunkt zu stehen – ich war ja doch nur ein Traveller, normalerweise beachteten mich gar keine Menschen, nicht einmal die Familien, in denen ich bisher gelebt hatte. Soll sich einmal einer mit Promis auskennen.
Michael grinste mich vom Boden her an. >>Hey, ganz ruhig – danke für deine Hilfe, Snowflake <<
Erleichtert atmete ich aus, bevor mir mein Koffer einfiel.
Auf die Mädchen achtend quetschte ich mich durch den Massenauflauf, doch eine Hand hielt mich zurück.
Calum sah mich fragend an, ich lächelte leicht und meinte dann: >>Mein Koffer ist noch in der Halle<<
Der Australier schlug sich die Hand auf die Stirn. >>Das musst du doch nicht selber holen, Snow… Das macht Sam<< grinste er.
Mit o-förmigem Mund starrte ich ihn an, ehe ich mich schüttelte und zum VW-Bus ging, indem schon Luke, Ashton und Michael mit dem Coolbag saßen.
Als ich die Tür aufmachte, quietschten Ash und Michael sofort los und schlussendlich saß ich dann zwischen dem „Opfer des Tages“ und meinem „Besitzer“. Sprich: Luke und Michael.
Na das konnte ja noch was werden…_________________________________________________________________________________
So das war denn das zwiete Kapitel (noooooin, wirklich?)
Würde mich über kommis oder Votes freuen. <3
xoxo Zoe
DU LIEST GERADE
Lukeys Snowflake
RomanceIn einem Zugwaggon der dritten Klasse begegnet man für gewöhnlich keinen Popstars - auch wenn sie noch nicht wirklich bekannt sind. Und nein, es ist nicht die Rede von One Direction, vielmehr von 5 Seconds of Summer. Was passiert also, wenn man das...