"Der tapferste Zombie der je gelebt hat!"

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15.KAPITEL

Sofort verkrampfte ich mich, mein Herzschlag beschleunigte sich und ich sah Ashton mit aufgerissenen Augen an.
Mein Gehirn lief auch Hochtouren – was wollte er von mir?
Hatte ich schon wieder etwas falschgemacht?
Sollte ich ausziehen?

Oder wollte er sich … entschuldigen?
Obwohl…er sollte sich nicht entschuldigen, schließlich hatte ich ihn verärgert.
Nicht umgekehrt.

Zögernd nickte ich und löste mich von Luke, was dieser widerwillig zur Kenntnis nahm.
Er funkelte Ashton an, der förmlich in sich zusammenzuschrumpfen schien und strich mir dann noch einmal beruhigend über den Rücken.
Dankbar lächelte ich Lukey an und tapste dann vorsichtig zu Ash, der sich ebenso unwohl zu fühlen schien.

Zu zweit verließen wir das Wohnzimmer, betraten den spärlich beleuchteten Flur.
Das Halbdunkel brachte seine Augen zum Leuchten, seine leichten Locken standen ihm wirr vom Kopf ab.
Ich fröstelte leicht, das Schlafhemd war sehr dünn und der Steinboden unter meinen nackten Füßen fühlte sich kühl an.
Langsam wurde ich mir meines Aufzuges bewusst – im Minnie-Maus-Pyjama, während ein Popstar vor mir stand.
Beschämt wandte ich mich dem Boden zu, es war eine wirklich einmalige Gelegenheit, dass mir vor Ashton etwas peinlich wurde.

Plötzlich blieb Ash stehen.
Neugierig lugte ich zu ihm hoch, er musterte mich ebenso.
Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus – dick und undurchdringlich wie Londons Nebel.
Eine Zeit lang waren wir beide leise, bis er sich räusperte.

Verlegen strich er sich durch seine Haarpracht, als er anfing zu sprechen.
>>Uhm…was ist mit deinen Haaren passiert? <<
Ich musste mich zusammenreißen, nicht los zu kichern.
Immerhin wäre es extrem unpassend und vor allem unhöflich gewesen.
Aber trotzdem – diese Aussage war einfach so typisch Ashton.

>>Der Friseur, Master << antwortete ich trotz allem leise.
Eine leichte Röte zierte seine Wangenknochen, als er sich der Frage bewusst wurde.
Tja, auch ein Ashton Irwin war nicht unfehlbar.

>>Hör zu, Snow. E-Es tut mir Leid, okay? Ich weiß, dass man dich nicht kontrollieren kann, aber ich habe mir Sorgen gemacht! W-Was ist, wenn dich irgendwelche Fans bedrohen? Das könnte ich mir niemals verzeihen! << flehte er.
Oh. Er hatte sich Sorgen gemacht – schlecht für mich.

>>Ist schon in Ordnung, Master Ashton. I-Ich werde dann einfach meine Sachen packen und Sie nicht mehr länger stören, mein Verhalten war reichlich unangemessen. Entschuldigen Sie bitte << stotterte ich schweren Herzens.
Ich wollte nicht ausziehen, aber so wie es aussah, blieb mir wohl keine andere Wahl.
Wenn ich Master Ashtons Leben dadurch erleichtern konnte, würde ich selbstverständlich alles stehen und liegen lassen.

>>Was?! Nein! Du kannst doch nicht einfach ausziehen? Wie kommst du auf so eine Idee?! <<
Der Junge sah mich mit großen Augen an, versuchte offensichtlich mich zu verstehen.
>>Na, wenn ich Ihnen dadurch die Sorge ersparen kann, belästige ich Sie nicht weiter – es ist kein Problem für mich, Master! << log ich.
Natürlich war es für mich ein Problem.
Aber das würde ich niemals zugeben, solange ich damit anderen helfen konnte, war es für mich einigermaßen erträglich.

>>Aber das meinte ich damit doch gar nicht! Du belästigst mich doch nicht, wir brauchen dich doch! …Ich brauche dich! Snow, du kannst doch nicht einfach gehen. Ohne dich wird es so leer sein im Golden Turtle – überall! <<
Entsetzt starrte Ashton mich an, seine dunklen Augen spiegelten die Verzweiflung wieder, welche in seinen Worten mitschwang.
Verblüfft sah ich zu ihm – er wollte, dass ich blieb?

Normalerweise wurde ich so früh wie möglich aus allen möglichen Haushalten vertrieben, dass der Australier mich dabehalten wollte, wunderte mich.
>>Ich … ich soll bleiben? << fragte ich unsicher.

Ashton nickte energisch, überbrückte die zwei Schritte zwischen uns und schlang seine Arme um mich.
>>Und kannst du bitte mit diesem >Master<-Quatsch aufhören? Ich bin Ash. Und von mir aus -wenn es sein muss- für dich sogar Mum. Wie du willst, Snow << flüsterte er zärtlich.
Erleichtert klammerte ich mich regelrecht an ihn, nickte stürmisch und atmete seinen Duft ein.
Ashton war meine Bezugsperson – und würde es hoffentlich  noch länger bleiben.

|^-^|

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir eng umschlungen im Gang standen, doch irgendwann übermannte mich die Müdigkeit und ich wäre mit Sicherheit umgefallen, wenn Ash mich nicht gestützt hätte.
Zusätzlich machten sich meine Eisfüße nicht wirklich gut und ich fing an zu niesen.
>>Mist, ich habe vergessen, dass du krank bist! Gott, wie geht es dir? << fing Ashton auch schon wieder mit seiner Überfürsorglichkeit an.
>>Bin nur müde << nuschelte ich erschöpft und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt.
Ashton fackelte nicht lange herum, hob mich hoch und trug meine Wenigkeit in das Wohnzimmer.

Als er über die Schwelle trat, richteten sich automatisch die Blicke aller anderen auf uns.
Die gesamte One-Direction-Clique sah sehr erleichtert aus, Lukey strahlte uns regelrecht an und in der Ecke sah ich Calum und Mickey stehen.

Cal stand auf und lief quietschend aus uns zu, versuchte mich und Ash zu umarmen, was wohl nach hinten losging, denn wir kippten zu dritt um.
Michael und Luke betrachteten uns kopfschüttelnd, bevor sie uns aufzogen und auf die Couch schleppten.
Ich saß –wie sollte es anders sein- zwischen Lukey und Ashton, die mich beide einengten, allerdings im positiven Sinne.
Liam, Niall, Louis, Harry, Zayn, Eleanor und Perrie saßen uns gegenüber – Danielle und Sophia hatten sich anscheinend in der Zwischenzeit aus dem Staub gemacht.

>>Sagt mal… Mit wem ist Snowflake jetzt eigentlich verwandt? << fragte Zayn ziemlich neugierig.
Verwirrt starrte ich zuerst zu ihm, dann zu den 5SoS-Jungs.
Was konnte er meinen?

>>Äh… mit keinem? << Cal war anscheinend ebenso überfordert wie ich. >>Wieso? <<
Diesmal sah uns Zayn verblüfft an.
>>Woher kennt ihr euch dann? <<
Ach, stimmt ja – die Jungs von 1D wussten ja nichts von meiner Begegnung mit 5 Seconds of Summer.
>>Aus einem Zugabteil der dritten Klasse << lachte Luke.
Ich kicherte mit, denn wenn man es so aussprach, klang es wirklich ziemlich eigenartig.
>>A-Aus einem Zugabteil der dritten Klasse… << stotterte Louis.
Mickey sah von seinem Handy hoch.

>>Wie kommt ihr auf so etwas? Wir sind nicht mit ihr verwandt – wir kennen sie seit ‘nem knappen Monat <<
Louis und Harry sahen sich schulterzuckend an, während Liam zu einer Antwort ansetzte.
>>Na der vertraute Umgang, der gleiche Akzent… << unterbrochen wurde er von einem kichernden Niall.
>>Haha, Liam, du solltest Werbesprecher werden! >Der vertraute Umgang und der gleiche Akzent spielen eine wichtige Rolle im 5 SoS-Alltag << äffte er ihn lachend nach.
Amüsiert beobachtete ich sie, bevor Liam sich mit knallrotem Gesicht wieder an uns wandte.
Bevor er jedoch etwas sagen konnte, fuhr ihm Calum dazwischen.
>>Was meinst du mit gleichem Akzent? <<

Leeyum –so hatte Niall ihn vor ein paar Tagen mal genannt- starrte uns, mal wieder,  äußerst erstaunt an.
>>Sagt bloß, euch ist entgangen, dass Snowflake den gleichen Akzent hat wie ihr! <<
Ratlos sahen sich meine Jungs an, dann blickten sie alle zu mir.

>>Sag mal: Ich esse gerne Schokolade und liebe Australien! << rief Calum.
Leicht eingeschüchtert wiederholte ich seine Worte.
>>Und jetzt Harry, dann Niall. <<
Auch Henry…Verzeihung Harry und Nialler wiederholten diesen eigenartigen Satz.
Tatsächlich hörte sich diese Wortkombination immer unterschiedlich an.
Ashton hatte sich als Erstes wieder gefasst.

>>Also…kommst du aus Australien. Woher? <<
Schuldbewusst nickte ich.
>>Aus Sydney, aber ich war ja lange nicht mehr dort – wie ihr wisst. <<
Diesmal war 1D wieder an der Reihe.
>>Wieso? << fragte Perrie entsetzt. >>Was ist mit deiner Familie? <<
Schulterzuckend kuschelte ich mich näher an Lukey, der seinen Arm um meine Schulter legte.

>>Ich bin Traveller – ich habe keine Familie, die sich um mich kümmern würde. Außer Ash, Lukey, Mickey und Cal. <<
El stieß ein >Awww< aus, während Pezz mich immer noch kritisch beäugte.
Harry runzelte die Stirn.
>>Das hast du im Starbucks auch schon gesagt, aber… was ist ein Traveller? <<
Ich lächelte ihn freundlich an, meine Worte wählte ich mit Bedacht.

>>Ich reise. Das trifft es wohl am ehesten. Ich reise durch die Welt, in unterschiedliche Städte und Länder – aber wenn ich einmal in einem Land war, fahre ich nicht mehr zurück. Deswegen war ich an jedem Ort bisher nur einmal. Wenn ich genug Geld erarbeitet habe, kaufe ich mir ein Ticket für… Irland. Dort will ich als nächstes hin. Und wenn ich genug Länder gesehen habe, wähle ich eines aus und dorthin kehre ich dann zurück. <<
Wenn man es so sagte, klang das ganz schön selbstsüchtig.
Aber daran konnte ich jetzt auch nichts mehr ändern.

El und Louis hatten bewundernd die Augen aufgerissen, Liam sah dem Ganzen mit Skepsis entgegen.
>>Und was ist, wenn du dir irgendeine Krankheit einfängst? Malaria oder so? <<
Ich zuckte müde mit den Schultern.

>>Dann überlebe ich, oder sterbe. Wenn ich sterben würde, wäre es auch nichts Dramatisches – mich würde sowieso niemand vermissen. <<
Längere Zeit war es ungewöhnlich still, sodass ich meine Augen wieder aufmachte und die besorgten Blicke der anderen mitbekam.
Dachten sie, ich würde sie anstecken?

>>Doch, ich würde dich vermissen! << rief Lukey mit weit aufgerissenen Augen. >>Und die anderen sicher auch! <<
Zustimmendes Gemurmel von allen Seiten.
>>Danke Leute << murmelte ich gerührt, meine Augen fielen mir schon wieder fast zu.
Mickey saß immer noch vor seinem Handy, schön langsam fragte ich mich, was er da tat.
>>Michael? Was machst du da? <<
Er antwortete abwesend, die Augen klebten förmlich am Display.
>>Zombie-Apokalypse 2 spielen. <<

O nein.
Das war doch das Spiel indem…
>>Nein! << kreischte ich, befreite mich aus Lukeys Umklammerung und warf mich auf Mickey.
Er schrie auf und fiel dann auf dem Boden, ich konnte nicht mehr bremsen und zerquetschte ihn fast unter mir.
Das Handy lag irgendwo unter dem Sofa.
>>Man, was sollte das denn? << murrte er, während er sich den Kopf rieb.
Im Augenblick sah er tatsächlich nicht so glücklich aus, also beschloss ich, ihm meine Beweggründe mitzuteilen.

>>Aber Mickey! Du kannst doch jetzt nicht einfach Carls Familie umbringen! Sie trauern doch noch… und das nur wegen mir! Ich bin ein schrecklicher Mensch! <<
Ich fühlte mich grauenvoll – nur wegen mir war seine Familie jetzt traurig! Was ist, wenn sie in finanzielle Abhängigkeit geraten waren?
Schneller als ich >Carl< sagen konnte, flossen mir die Tränen auch schon in Sturzbächen über die Wangen.
Aber hey! Ich konnte nichts dafür! Immer wenn ich müde war, musste ich wegen jedem Blödsinn weinen… obwohl… ich hatte ein Leben vernichtet!
Das war kein Blödsinn!

Niall sah uns bestürzt zu, als Michael sich mit mir aufrichtete, unterdessen versuchte er, mir die Tränen von den Wangen zu wischen.
Lukey selbst sah auch total überfordert zu uns, nur Cal und Ash hoben mich hoch und wickelten mich in eine Decke.

>>Wer um alles in der Welt ist Carl? << fragte Harry im Flüsterton.
Bei seinem Namen musste ich wieder laut aufschluchzen. Ach Carl!
>>Der tapferste Zombie, der je gelebt hat << erwiderte Michael andächtig, bevor er mir eine weitere Decke drüber legte.
Ich wollte jetzt nicht alleine trauern, ich brauchte jemanden, der Carl auch gekannt hatte.
Also hielt ich Mickey am Ärmel fest und zog ihn zu mir.
Allerdings wollte ich auch den Rest der Jungs dabehalten.

Hilfesuchend sah ich zu Louis, der schnell schaltete.
>>Wir können die Sofas zusammenschieben und dann die 5SoS-Jungs auch hier drauflegen – mit Fieber braucht ihr Snow nicht nach Hause fahren. <<
Meine Mitbewohner erklärten sich für einverstanden und schleppten gemeinsam mit 1D alle möglichen Decken hinunter.

Eine halbe Stunde später waren wir alle bettfertig – meine Tränen waren mittlerweile schon fast getrocknet.
>>Gute Nacht Jungs! << flüsterte ich in die Dunkelheit hinein.
Ashton umarmte von unten meine Füße – was kitzelte, Lukey schlang seinen Arm um meine Hüfte und ich kuschelte mich an Michaels Brust.
Calum nahm meinen rechten Arm in Beschlag.

>>Gute Nacht Snow. Träum was Schönes! << flüsterten drei meiner vier Mitbewohner.
War Mickey schon eingeschlafen?
>>Wegen Carl… Ich denke, dass es ihm jetzt besser geht. Und um seine Familie kümmern wir uns auch, okay? << flüsterte er mir ins Ohr.
>>Danke Mickey << murmelte ich schon im Halbschlaf.
Das letzte was ich mitbekam war ein >Gute Nacht< von Michael, dann war ich eingeschlafen.
So gut wie heute hatte ich schon lange nicht mehr geträumt.

Dann wisst ihr ja alle (oder auch nicht), dass ich 2 Tage in München war? Amazingcity, luv it!
Joa, trotzdem bin ich echt froh, wieder in Österreich zu sein, verzeiht ihr mir? Aber ich halte es dort einfach nicht aus – weit und breit kein Berg! Was seid ihr nur für Flachlandindianer! :DD
Und dann ist mir selbstverständlich das Internet ausgefallen – als Österreicherin habe ich natürlich keinen Internetzugriff ins deutsche Netz -.-
Aber nun zur heutigen Aufgabe:

# Kopiert eure Lieblingsstelle aus meiner FF hinaus – mich würde echt interessieren, welche Stelle ihr am besten fandet, es können ruhig mehrere Zeilen sein!

Alles klar soweit?

xoxo Zoe:*

Lukeys SnowflakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt