"Awww Snow, so etwas Süßes hat noch nie jemand zu mir gesagt"

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27.KAPITEL

Ungläubig starrte ich auf die Buchstaben.
Niall sah dieses Kommentar von Luke natürlich auch und fing an, böse zu grinsen.
Dass er das überhaupt konnte, wunderte mich stark.
Eigentlich sah er ja recht niedlich aus, aber auf diese Teddybären-böser-Grinser-Art.
Seltsam, man konnte es einfach nicht erklären.
Tatsache war, er sah irgendwie schadenfroh aus. Gruselig.

>> So, so… Ich darf Snowflake nicht berühren… Findet ihr das nicht auch gemein? << wandte er sich an Zayn und Louis.
Zayn war natürlich wieder auf seiner Seite, vielleicht hatte sie das Snow-Kitzeln zusammengeschweißt…
>>Doch, sehr gemein. 5sauce hat sie doch immer, wir nur zwei Wochen << meinte der Schwarzhaarige.
Louis und Harry nickten zustimmend – Liam sah uns nur verwundert an.
Niall fing an, sich schadenfroh die Hände zu reiben.

@Kitty: Niall looks really… uhm… nice. In the other way. Help!
@Niam-love: I’m scared… WHERE’S MY #5SOSFAM?! Help meeeeee xxx

Irgendwie musste ich ihnen Recht geben.
Der Ire sah durch die Kamera mittlerweile viel zu verschlagen aus.
>>Ich finde das echt fies von dir, Luke. Und jetzt bin ich auch mal fies. So zur Abwechslung. Snoooooow, ist mein! Hahahaha! <<
Ach du meine Güte, der Lacher hörte sich wirklich gespenstisch an.
Und ein klein wenig psychopathenmäßig…  Was dachte ich da?!
Der arme Master Niall konnte doch nichts für sein Lachen…

@LivingMyLifeJustFine: What have u done to Niall? Snow – run!!!!!
@amorph: It’s kinda scary… omg. He looks like a cannibal :) Run for you life, Snowflake!

>>Er… er kann nichts für sein Lachen. Ihr seid wirklich gemein << meinte ich zu der Kamera und hielt verwirrt inne, als hinter mir One Direction anfingen zu kichern.
Ich runzelte die Stirn und drehte mich auf Nialls Schoß um, damit ich sie direkt ansehen konnte – nicht nur durch den Computer.
>>Was ist so lustig? Master Niall ist nett und ich bin mir sicher, dass er nichts für sein … ungewöhnliches Lachen kann. << erklärte ich trotzig.
Niall lachte nun auch, ich verstand es immer noch nicht.
Warum lachte er?
Seine Freunde waren nun nicht gerade freundlich zu ihm gewesen…

>>Awww Snow, so etwas Süßes hat noch nie jemand zu mir gesagt << kicherte er und drehte meinen Kopf dann zu ihm.
Planlos sah ich ihn an, was den Rest von meinen neuen Teilzeit-Mitbewohnern noch mehr zum Lachen brachte.
Ich stand extrem auf der Leitung.
Verstand ich ihren Humor nicht?!

Erstaunt riss ich die Augen auf, als Niall begann auf meine Wange lauter feuchte Schmatzer zu hinterlassen.
Wofür war das denn?
>>M-Master Niall? Was machen Sie da? << piepste ich.
Bevor er eine Antwort geben konnte, fiel Harry mit einem lauten >Rumms< zu Boden.
Wahrscheinlich vor lauter Lachen.

>>Master Henry?! Ist Ihnen etwas passiert? << fragte ich trotzdem besorgt und beugte mich über den Couchrand und damit auch über Niall.
>>Schöner Ausblick, aber ich bin nicht gewillt, ihn mit der Welt zu teilen – am allerwenigsten mit Mr. Hemmings << meinte der Ire lachend und ich wurde rot als mir die Bedeutung seiner Worte klar wurde.
>>Ach du meine Güte! Verzeihung << stammelte ich und sprang einfach zu Master Henry hinter das Sofa.

Der braunhaarige Junge lag mit dem Rücken auf dem Boden und stellte sich tot.
Also ich hoffte jetzt einfach mal, dass er das tat.
Konzentriert wühlte ich in meiner Hosentasche herum bis ich Carl endlich gefunden hatte.
>>Carl? Hast du deine Zuckerwatte gegessen? << fragte ich ihn leise und strich mit den Fingerspitzen über den Bildschirm.
Der kleine Zombie hatte einen blauen Zuckerbart – das so etwas exstierte, hatte ich auchh nicht gedacht.
Carl wackelte fröhlich mit dem Kopf und zufrieden stopfte ich ihn wieder zurück.

>>Redest du schon wieder mit dem Viech? << fragte Harry, der sich inzwischen wieder erhoben hatte.
Also war er doch nicht tot gewesen – Gott sei Dank.
>>Ich rede mit Carl. Sonst kommt er sich alleine vor. << erklärte ich schlicht und setzte mich in Schneidersitz vor Harry.
>>Übrigens Snow. Ich heiße Harry. Nicht Henry. << wiederholte er.
Hatte ich es schon wieder falsch gesagt?
Ich musterte ihn etwas konfus und er seufzte.
>>Nur für das nächste Mal <<

|d^-^b|

Seufzend wickelte ich mich tiefer in die warme Wolldecke und starrte aus dem Fenster.
Die Straßenlaternen warfen lange Schatten auf die Straße und ein einnzelner Fußgänger eilte stirnrunzelnd an der Villa vorbei.
Es war nun beinahe völlig dunkel und ich konnte die Lichter der anderen Häuser sehen.
Wussten sie nicht, dass One Direction hier wohnte?
So wie ich das mitbekommen hatte, waren die fünf Jungs nämlich ziemlich berühmt – berühmter als Mickey, Luke, Cal und Ash.
Bei dem Gedanken an die vier Australier schnürte sich mir die Kehle zu.
Ich vermisste sie. Schrecklich.

Nicht zuletzt Lukes Kommentar hatte dafür gesorgt, dass ich fast ununterbrochen an sie denken musste.
Was war, wenn sie in Australien blieben?
Wenn sie mich nicht mehr brauchten?

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich stand auf, um mein Zimmer zu verlassen.
Ich konnte Abwechslung jetzt gut gebrauchen.
In den Gängen der Villa hingen viele Bilder – die meisten zeigten Harry, Louis, Niall, Zayn und Liam zusammen, doch es gab auch Familienfotos.
Eines stach mir besonders ins Auge und ich stellte mich knapp davor hin, meine Nase berührte das Glas fast.
Das Bild war in einen braunen Holzrahmen eingefasst und zeigte einen kleinen Jungen, der neben einem größeren Mädchen stand.
Fasziniert betrachtete ich die Fotografie – es verschaffte mir eine völlig neue Perspektive, eine Definition was >Idylle< wirklich heißen könnte.
Was hätte ich dafür gegeben, wenn ich einmal so ein Erlebnis gehabt hätte?
Lächelnd strich ich mit dem Finger darüber und wandte mich dann ab, um  das Wohnzimmer zu betreten.

Harry und Niall saßen auf dem Sofa und ich gesellte mich neugierig zu ihnen, denn sie starrten dauernd auf den Fernseher, der einen komischen Film zeigte.
Müde ließ ich mich auf den Polster sinken und zog Carl aus meiner Hosentasche.
Mir fiel auf, dass ich mich immer mit ihm beschäftigte, wenn ich die Jungs vermisste – etwas anderes konnte ich ja auch gar nicht vermissen.
Traurig aber wahr.

>>Niall, Harry?! Wir haben ein Problem! << rief Master Liam panisch und ich sah auf, nur um ihn verängstigt vor Harry zu bemerken.
Was war denn mit ihm los?
>>Was denn? Beruhig dich doch mal! <<
Leichter gesagt als getan, denn der arme Master Liam sah ziemlich bleich im Gesicht aus.
>>Ach du meine Güte. Kann ich etwas für Sie zun? << fragte ich ängstlich und setzte mich aufrechter hin.
Der Wholverhampton wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als es an der Türe klingelte.
Erschrocken zuckte er zusammen und schloss die Augen.
>>Vivienne kommt << flüsterte er und Niall und Harry wurden auf der Stelle kalkweiß.

Ich beschloss mich nützlich zu machen und die Türe zu öffnen.
Also stand ich auf und ließ den verschreckten Master Liam mit seinen zwei Freunden zurück – ich fütterte Carl und lief mit dem Gerät zum Vorraum.
Mit einem Ruck öffnete ich die Tür nur um einem schlanken Mädchen mit schwarzen Haaren gegenüber zu stehen.
Sie hatte asiatische Gesichtszüge – erinnerte mich in dem Sinn an Calum.
Ihre Haare hatte sie zu zwei Zöpfen gebunden, zwei Schleifen schmückten die Frisur.
Es sah unbeschreiblich süß aus und ich war wirklich neidisch auf diese Haare, zumindest solange, bis ich sie reden hörte.
Die Frisur passte nicht zu ihrem Wesen.
Überhaupt nicht.

>>Guten Tag, Miss Vivienne << meinte ich freundlich und ließ sie herein.
>>Tag. Und du bist?<< fragte sie mit kalter Stimme, ehe sie einen Blick auf Carl warf.
Ach du meine Güte. Warum war sie so … gefühlslos?
>>Ich bin Snowflake, Miss Vivienne << flüsterte ich kaum hörbar.

Sie machte mir Angst, ohne Ausrede.
Ich hatte mich noch nie so vor einer Person gefürchtet.
>>Und was ist das? <<
Sie riss mir Carl aus der Hand und musterte ihn prüfend – er tat mir Leid.
Plötzlich drückte sie die Hand zusammen und das Gerät zerbrach.
Geschockt starrte ich auf die Brösel, die sie fallen ließ – das war einmal Carl gewesen.
Sofort traten mir die Tränen in die Augen und ich vermisste meine Australier noch mehr als sonst.
>>A-Aber Miss! Er hat Ihnen doch nichts getan! << schniefte ich und sah traurig zu Boden.
>>Das Leben ist nicht fair – merk dir das, Snowflake << antwortete sie emotionslos und ließ mich in dem Flur alleine.
Toll, nicht einmal 5 Minuten hier und schon hatte sie Carl umgebracht – wo war Luke, wenn ich ihn brauchte?

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Lukeys SnowflakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt