e i g h t t e e n

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11 Jahre zuvor

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11 Jahre zuvor

TW: Suizidgedanken (Versuch, hat es aber nicht getan), Missbrauch

Fasziniert starrte ich auf das rauschende Wasser. Es wirkte fast friedlich in der Dunkelheit zu sitzen und einfach nur dem Wasser zu lauschen, aber nur fast.

Meine Beine baumeln über dem Brückengeländer. Leichter Wind zog an meinen Ohren vorbei, wirbelte meine Haare welche in einem Zopf steckten herum.

Ich nahm einen tiefen Atemzug der frischen November Luft. Am Himmel funkelten die Sterne und der Mond war die einzige Lichtquelle. Eulen machten in der Ferne Geräusche, Rascheln von Büschen wo grade ein Tier durch lief.

Der Schnee welcher in kleinen Flocken auf die Welt fiel und Ich, ein kleines Mädchen, saß auf der Brüstung und ließ die Beine über den Fluss baumeln.

Nur mit einer langen, löchrigen Jeans und einem Top bekleidet, dadrüber eine dünne Jacke und einen Schal um den Hals.

Lächelnd schaute ich nach oben in den Himmel. Bald werde ich auch dort sein. Dort oben musste es friedlich und wunderschön sein. Niemand ist je von dort zurück gekommen.

Meine ältere Schwester war schon dort oben. Sie wartete auf mich. Sie ist genauso alt wie der besten Freund meines Bruders gewesen.

Leider wusste ich das sie nicht freiwillig dort war. Andere in meinem Alter spielten mit ihren Barbies, trafen sich mit Freunden oder hatten einfach nur Spaß. Eine normale Familie.

Und ich? Ich saß mit dreizehn Jahren auf einem Brückengeländer, jede Sekunde bereit dazu endlich frei zu sein. Mich fallen zu lassen. In das eiskalte Wasser.

Ich würde erfrieren und durch den Aufprall bewusstlos werden. Einen Tod ohne Schmerzen, wobei, würde ich die Schmerzen spüren, selbst wenn ich nicht bewusstlos wäre?

Vermutlich nicht. Was ist Schmerz überhaupt? Ich war schon längst Tod. Meine Seele steckt in einer Hülle, aus welcher sie entfliehen möchte und seinen Frieden finden möchte.

Man verlernt mit der Zeit den Schmerz zu fühlen wenn man jeden Tag bewusstlos geschlagen wird..

Narben zierten meinen gesamten Körper und ich liebte sie. Sie zeigten wie stark ich war, aber entweder du wirst stärker oder schwächer, und icg wurde definitiv schwächer.

Es gibt nur eine Narbe welche ich über alles hasste. Sie zog sich schräg über meinen Unterleib zu meinem Bauch. Sie ging tief. Es war der Tag als mir das erste mal geholfen wurde.

Eine Träne kullerte meine Wange hinunter und es fühlte sich an als würde die Kälte sie sofort vereisen. »Es wird Zeit seinen Frieden zu finden« flüsterte ich lächelnd in den Himmel, setzte einen Fuß auf den kurzen Abteil welcher nach dem Geländer folgte.

Mr Stalker | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt