30. Das Ende naht....

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Sebastian pov.

Nichts. Das pure nichts. Weder Wut, noch Hass oder Schmerz. Rein gar nichts. Ich spüre es einfach nicht. Und doch lebe ich noch. Was einem Wunder gleicht, den eigentlich hätten sie mich bei meinem Auftauchen töten sollen. So war der Befehl, das wusste ich von Obu. Er, der Anführer der Wermäuse, hasste mich. Und das aus nur einem einzigen Grund. Ich bin der Mate seiner verhassten Tochter.

Ich erfuhr es durch Zufall. Obu und der Prinz waren spazieren, in der Nähe unserer kleinen versteckten Oase. Dort hielt ich mich seit meiner Verwandlung viel auf. Es beruhigte mich das klare schimmernde Wasser zu beobachten. Anscheinend hatten sie mich nicht bemerkt, den Obu stellte eine seltsame und sehr private Frage. " Wie geht es Nisana? Wird sie immer noch geschlagen?" Diese Frage ließ mich hellhörig werden. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht viel, weder über die Leute dort noch über das Wandler sein. Ich wusste nicht einmal was Mates sind. Auf jeden Fall antwortete der Prinz mit einem wehmütigen Blick und der leisen Zustimmung. Als gerade entkommener Junge, der die schlechte Art von Eltern entwischte, wollte ich dem armen Mädchen helfen.

Was ich nicht wusste war, daß das nicht gern gesehen war. Vor allem bei ihr, Nisa. Sie war für den Tod der geliebten Gefährtin und Anführerin der Wermäuse verantwortlich, nur weil sie geboren wurde. Der Anführer überlebte nur, weil er noch einen Sohn hatte und sich jemand um ihn kümmern musste. Aber alle sagten, daß mit dem Tod seiner Gefährtin auch ein Teil von ihm starb. Er wurde verbittert, streng und unberechenbar. Und die Schuld an dem Tod seiner Frau gab er seiner Tochter, die keine Ahnung hatte. Sie hatte das alles nicht verdient.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als ich etwas höre. Knarrend öffnet sich die schwere Metall Tür und jemand betritt den Raum. Der Geruch der sich um meine Nase wickelt, lässt alles in mir zusammen krampfen. Lässig lehnt sie am Türrahmen mit verschränkten Armen. Mate... Wimmert es leise in meinen Kopf. So schmerzlich, doch sie verzieht keine miene. Sie seufzt. Man sieht es mir vermutlich an, wie sehr es mich mitnimmt. Ohne Worte kommt sie auf mich zu und kniet sich vor mir nieder. In diesem Moment, fallen mir auch die dicke Schicht Make-up auf und wie schmal sie grundsätzlich geworden ist.

Kurz dreht sie ihren Kopf Richtung Tür, die immer noch offen ist ehe sie ihren Kopf zu mir dreht. Ihre Hand streicht sanft über meine Wange. Allein diese Berührung sendet angenehme stromschläge durch meinen gesamten Körper. " Es tut mir leid." flüstert sie ehe sie schnell meine Ketten öffnet wodurch ich sofort in ihre Arme sinke. Mein Rücken brennt, meine Arme schmerzen von der Art wie ich an die Mauer gekettet wurde und mein Mund fühlt sich Staub trocken an. Ich fühle wieder etwas. Auch wenn es nicht für lange sein wird, das ist mir bewusst.

" Nisa..." nuschle ich leise an ihre Halsbeuge. Sofort breitet sich dort eine Gänsehaut aus. Sie schüttelt ihren Kopf. " Du musst abhauen, bevor mein Vater davon mitbekommt. Bleib einfach dort, komm nicht mehr her!" fordert sie leise auf. Mit Mühe schaue ich in ihre blau-goldenen Augen. Sie zeigen deutlich wie sehr es ihr schmerzt, wie sehr sie es hasst, das zu tun. " Er wird dich umbringen, du weißt es! Jetzt geh, verschwinde! " Tränen sammeln sich in ihren wunderschönen Augen, die ich mit meiner geschundenen Hand weg wische. " Versicher mir, daß es dir hier gut geht." sage ich mit viel zu schwacher Stimme. Mehr und mehr Tränen sammeln sich in ihren Augen und rennen wie Wasser über ihre Wangen. Es schmerzt, es tut so weh. Eine Träne fällt auf den Boden, die nächsten folgen. Stumm weint sie vor mir, was mir das Herz in tausend Stücke reißt. " Geh." wimmert sie schließlich mit einer Hand Bewegung Richtung Tür. Alles in mir schreit zu bleiben, sie zu trösten, ihr zu versichern das alles gut wird. Doch wir wissen beide das es nicht geht. Die Götter haben uns ein schlimmes Schicksal erteilt. Mit einem letzten Blick auf meine weinende Mate, humpel ich aus dem Kerker und verwandel mich schwerfällig in meine zerzauste Fledermaus.

I'm the AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt