34. Ein Sturm zieht auf

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Sofia pov.

Ich starre auf die nun dunklen Wolken. Passend zu unserer Situation. Tanja starrt wie ich durch mein Zimmer Fenster, im Rudel Haus. Sie war seit der ganzen Sache noch stummer als sonst und etwas lag ihr auf dem Herzen, das wusste ich. Ich hatte Jake gebeten das wir hier bleiben dürfen, wollten ihnen zur Seite stehen, aber er hatte mir nur mit einem Ohr zugehört, das wusste ich. Also belies ich es dabei, froh das wir überhaupt hier waren und nicht in einem der zwei Unterkünfte für die anderen. " Sofia, was würdest du machen wenn du wüsstest, wer dein Mate ist aber er in den Krieg zieht und nicht zurück kommen könnte." durchbrach meine beste Freundin plötzlich die Stille. Überrascht schaue ich sie an. Sie war einige Monate älter als ich, bereits achtzehn. Ich hatte immer gedacht ihr Mate sei aus einem anderen Rudel oder so wie bei Jake, sogar ein Mensch. Das sie mir das erst jetzt sagt, das sie ihren Mate gefunden hat, bringt in mir verschiedene Gefühle hervor. Vor allem Trauer, weil sie es wohl nie für nötig gehalten hatte, es zumindest mir zu erzählen, ihrer Besten Freundin. Trotzdem schlucke ich all das runter, da sie wirklich betroffen aussieht. " Ich würde es ihm sagen, das wäre vielleicht die letzte Chance dazu. Hat er dich etwa nicht erkannt?" frage ich vorsichtig nach. Immerhin war das eine wichtige Sache für jeden Wolf. Das sich Mate's nicht erkennen, kann ich mir zwar nicht vorstellen aber vielleicht sagt es mir meine Freundin ja, wieso sie noch nicht mit ihm zusammen ist.

Tanja seufzt während ihr Blick starr auf den Himmel gerichtet ist, der Regen verspricht. Warum muss es immer zu solchen Momenten regnen? Zwar sind die Wolken nur zugezogen und kein einziger Tropfen ist gefallen, aber so wie es aussieht, erwarten wir ihn schon bald. " Weil er noch nicht Achtzehn ist und ich warten wollte, bis er es auch spürt." murmelt sie bedrückt. Oh. Das ergibt natürlich Sinn. Wir hatten so unsere Regeln und Denkweisen im Gegensatz zu Menschen. Auch wenn einige Rudel wohl andere Sitten hatten, so wollten wir fair sein und warten bis der Partner das gleiche fühlt wie wir. Bei Menschlichen Mates aber zu langwierig. Doch viel wusste ich von gebissenen sowieso nicht. Wir hatten seit ich denken kann, keinen gebissenen im Rudel. Mila ist die erste und hoffentlich nicht die letzte. Es wurde an der Zeit, das sich daran etwas änderte. " Wer ist denn dein Mate? Und warum hast du es mir bis jetzt noch nie gesagt?" frage ich meine beste Freundin. Es war vielleicht etwas schroff zu fragen, wer er ist, wenn sie solche Sorgen hatte. Aber ich fand ihr Verhalten, es mir nicht zu sagen, nicht fair. Ich hätte ihr Augenblicklich von ihm erzählt, hätte meine Freude und mein Glück mit ihr geteilt. Wir teilten uns immer alles mit, dafür waren beste Freunde doch da, oder etwa nicht? Tanja seufzt während ihre Augen die Gegend Mustern. Vielleicht war sie aber auch nur enttäuscht wer es war. Das gab es ja auch. Jake hatte Mila immerhin für ihr Mensch sein nicht leiden können. Ihm war das zu blöd gewesen und er war frustriert warum die Mondgöttin ihm eine Menschen Frau gab.

Klar hatte man mehr zu tun aber wenn du ihr Herz erobern kannst, weil sie dich als Person mag und nicht wegen dem Band. Ich wäre überglücklich. Da ich selbst noch nicht achtzehn bin, muss ich mich noch gedulden. Aber Tanja hatte ihn die ganze Zeit vor der Nase und hatte nichts gesagt. Sowas kann ich mir nicht vorstellen. Ich hätte zumindest Kontakt zu ihm gesucht. Meine Sehnsucht nach meinem Seelenverwandten war auch groß, da hatte ich keine selbst Beherrschung.

" Sofia, sei mir nicht böse aber du wirst es erfahren, wenn er es erfährt." murmelt sie niedergeschlagen. Ich starre sie einfach an.

Stumm wende ich den Blick wieder von ihr ab. Sie wollte es mir wirklich nicht sagen. Hatte sie etwa Angst das ich es überall herum erzählen würde? Oder ihn ihr vielleicht sogar ausspannen würde? Was war der Grund warum sie es mir einfach nicht erzählen wollte?

Es klopft plötzlich an der Tür worauf Tanja und ich uns umdrehen. Ich schaue kurz meine beste Freundin an ehe ich wieder meinen Blick zur hölzernen Tür richte. " Herein." schon geht die Tür auf und eine Gestalt die aus einem horror Film kommen könnte, kommt zum Vorschein. Smaragd grüne Augen sehen uns an, aber alles in ihnen wirkt leer und tot. Der Duft von Blut haftet an seinen mageren Körper. Tanja neben mir versteift sich, eindeutig von seiner Erscheinung verstört oder gar verängstigt. Und ich muss zugeben, dieser Anblick lässt selbst mich nicht kalt. " Was kann ich für dich tun?" bemühe ich mich ruhig und normal zu sagen. Aber man sieht es uns wohl an, das uns seine Erscheinung nicht geheuer ist. Seine Wangen sind eingefallen, man könnte ihn mit einem Zombie aus den Filmen vergleichen. Jeder Regisseur würde ihn sofort anheuern wenn er so zu einem Interview erscheinen würde. Die frische Kleidung die er anhat, scheint ihn viel zu groß zu sein, es hängt an ihm als hätte ihm jemand die falsche Größe gegeben. Sein Gesicht ist bleich, als wäre ihm nicht wohl und an seinen freien Armen sieht man Wunden, blaue und violette Flecken sowie Narben. Die braunen Haare hängen ihm zerzaust ins Gesicht und wirken grundsätzlich wie Stroh, so hart sehen sie aus. " Ich suche Mila." sagt er mit einer rauen Stimme, als hätte er seit Tagen kein Wort mehr gesagt. Seine Worte erinnern mich daran, daß ich meine Schwägerin schon länger nicht mehr gesehen habe. Jake hatte zu ihr auch nichts gesagt, aber mit ihm habe ich in letzter Zeit kaum geredet. Ich glaube nicht einmal, daß sie momentan im Rudelhaus ist.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 02 ⏰

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