Vielleicht Doch!

Seo Binna

Noch fünf Tage lag ich im Krankenhaus, dann wurde ich endlich entlassen.

Immer wieder hatte ich überlegt Yeonjun zu schreiben, aber ich würde ihn wahrscheinlich bald beim Training sehen, viel Zeit hatten wir nicht mehr, nur noch zwei Wochen dann würden wir schon auftreten.

Immer wieder und wieder hatte ich mir die Choreo angesehen, um sie mir einzuprägen, im Kopf konnte ich sie schon. Der Arzt hatte aber gemeint, ich sollte mich noch eine Woche schonen, trotzdem werde ich, sobald ich keine Schmerzen mehr habe, wieder in meinem Zimmer tanzen.

Als ich in unsere Wohnung kam, saßen Kaiwen, Hee-Jin, Soo Ae und eine Frau, die ich nicht kannte, neben den dreien in unseren Essbereich.

Soo Ae sprang auf, als ich noch nicht einmal richtig zur Tür reingekommen war und fiel mir um den Hals.

"Willkommen zurück", schrie sie laut.

Ihre Freude war mir ein bisschen zu viel und ich erwiderte deshalb die Umarmung nicht wirklich.

Kaiwen stand auch auf, nahm mir meine Tasche ab und brachte sie in mein Zimmer. Als mich Soo Ae endlich losgelassen hatte, deutete mir die Frau, dass ich mich setzen sollte.

Irgendwie fühlte ich mich gerade unwohl, auch wenn die Frau mich freundlich anlächelte und ich in ihren Augen sehen konnte, dass sie scheinbar kein unguter Mensch war.

Etwas unsicher nahm ich Platz und starrte Kaiwen fragend an.

Sie blickte zu Boden und versuchte, meinen Blick zu meiden.

Was genau ging hier vor?

"Mein Name ist Seo Binna, ich bin eure neue Managerin", stellte sie sich mir vor.

Ich nickte einfach nur und wartete auf das, was noch kommen würde.

"Frau Kam und Frau Moon werden "Pineapple" auch verlassen müssen. Aber ihr werdet als Gruppe weiter bestehen."

Wieder hatte ich etwas Mitleid mit den Beiden und als ich schon dagegen Einspruch erheben wollte fügte Frau Seo noch hinzu:

"Sie müssen sich jetzt noch eine Woche schonen und dürfen nicht gleich wieder Vollgas geben. Das bedeutet wir werden die geplante Special Performance mit Choi Yeonjun absagen, wir werden Ihnen bei den Auftritten von Pineapple....."

Sie erklärte mir noch einiges, wie es mit uns und mir jetzt weiter gehen würde, aber ich hörte ihr gar nicht mehr zu, in meinem Kopf war nur noch ein Gedanke.

Ich werde den Tanz nicht mit Yeonjun tanzen!

"Nein!", schrie ich laut und unterbrach unsere neue Managerin.

Alle starrten mich an, Kaiwen war bei mir und kniete sich zu mir runter.

"Aber ich wollte doch...", verzweifelt sah ich unsere Managerin an.

"Es ist besser so", flüsterte Kaiwen mir tröstend zu, sie hatte eine Hand auf meine gelegt und blickte mir in die Augen.

"Woher willst du das wissen?", eigentlich wollte ich wieder schreien, aber ich fühlte mich wieder sehr kraftlos und sprach ziemlich leise.

"Unnie, du musst einmal ein bisschen mehr im Internet sein, dann wüsstest du, dass es nicht mehr möglich ist, nicht nur weil es dir körperlich nicht gut geht", flüsterte Soo Ae ziemlich leise.

Langsam stand ich auf und sagte zu allen gewandt:

"Ich will jetzt alleine sein."

Sobald ich meine Zimmertüre geschlossen hatte, lief ich auf mein Bett zu und ließ mich hineinfallen. Tränen liefen über mein Gesicht, fest drückte ich es in mein Kissen, sodass ich kaum mehr Luft bekam und dann schrie ich so laut, es ging in den Polster hinein.