Aufzug

37 4 2
                                    


Der Schnee war auf meiner Kleidung geschmolzen und ich stand total durchnässt in unserem Wohnzimmer.

Meine Hände baumeln leblos an mir herab und ich hatte mein Handy in der Hand, immer wieder hatte ich mit mir gerungen Yeonjun anzurufen, aber im Endeffekt hatte ich es dann doch sein lassen.

Das Handy vibrierte in meiner Hand und ich drehte mein Handy so, dass ich sehen konnte, welche Benachrichtigung ich bekommen hatte.

Beomgyu hatte mir scheinbar geschrieben, aber ich öffnete die Nachricht nicht und ließ meine Hand wieder nach unten baumeln.

Langsam rutschte mein Handy aus meiner Hand und knallte zu Boden, ich ließ es dort liegen und schleppte mich langsam zum Fenster. Der Schneesturm ließ langsam nach und ich konnte ein paar Sterne am Himmel erkennen, es war mitten in der Nacht.

Nach meiner Auseinandersetzung mit Yeonjun war ich noch ziemlich lange im Dunklen herumgeirrt. Wie ich es zurück in unsere Wohnung geschafft hatte, wusste ich so und so nicht?

Alles kam mir vor, als wäre es ein Traum und nicht real, meine Gedanken waren wie leer gefegt, ich wollte dieses schmerzhafte Gefühl nie wieder spüren.

Es war alles besser als ich mich nicht auf Menschen eingelassen hatte, in der Zeit ging es mir gut und ich hatte nichts zu befürchten.

Am besten, ich gehe wieder zurück und lasse diese menschlichen Beziehungen sein, es ist so anstrengend,....

"Mizuki?", riss mich die Stimme von Kaiwen aus meinen Gedanken.

Langsam drehte ich mich in ihre Richtung, sie war gerade aus dem Badezimmer gekommen.

Ohne ein Wort zu sagen, starrte ich sie an.

Kaiwen sah erst mich geschockt an, dann bemerkte sie mein Handy am Boden und ging langsam darauf zu.

Als sie es aufhob, schien sie zu checken, wer mir den geschrieben hatte und scheinbar konnte sie etwas von der Nachricht von beomgyu lesen, weil sie auf einmal auf mich zu lief und mich mitfühlend in den Arm nahm.

"Oh, nein, hat es etwa nicht funktioniert."

Ein schnelles Nicken meinerseits bestätigte ihre Aussage.

"Oh, Baby, das tut mir so leid."

Ich musste abschalten, wenn ich mich nicht auf Menschen einlassen möchte, dann auf keinen einzigen.

"Du bist ja ganz nass", stellte sie fest und schleifte mich an ihrer Hand in mein Zimmer.

Sie näherte sich meinem Kleiderschrank und nahm meinen Pyjama heraus und warf ihn auf mein Bett.

Langsam und ohne ein Wort zu sagen, zog ich mich um.

"Willst du nicht duschen gehen."

Ich hielt halb nackt inne und drehte mich langsam in ihre Richtung.

"HALT!", schrie sie plötzlich ziemlich laut und ich schreckte zusammen.

Sie hatte ihre Hände vor ihre Augen gelegt und es schien ihr auf einmal unangenehm zu sein, dass ich mich vor ihm umzog.

Komisch wie oft hatte ich das schon gemacht und es war nie ein Problem gewesen.

Moment nicht viel darüber nachdenken, denke an deinen Vorsatz.

Ohne auch nur ein Wort zu sagen schlüpfte ich in mein Bett unter die Decke und Kaiwen starrte mich ungläubig an.

"Willst du darüber reden?", fragte sie.

Wieder antwortete ich ohne Worte und schüttelte den Kopf, während ich ihn in mein Kissen drückte.

Das schaffe ich nicht mehr, dieser blöde Yeonjun ist schuld, wenn er nicht gewesen wäre, wäre alles viel einfacher geblieben.

Mein ganzer Körper fing an zu zittern und ich fing an laut in mein Kissen zu schluchzen.

"So schlimm?", flüsterte Kaiwen und legte sich hinter mich auf mein Bett und umarmte mich sanft.

"Alles wird wieder gut", flüsterte sie mir noch leise zu und dann war ich schon eingeschlafen.

Ein paar Tage waren vergangen und ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich es nicht schaffe, alle Menschen wieder aus meinem Leben zu verbannen.

Soo Ae, Kaiwen und Hee-Jin hatten mich die Tage immer wieder aufgebaut und sich so lieb um mich gekümmert. Die drei und mein Bruder durften in mein Leben eingreifen, aber mehr wollte ich nie wieder zulassen.

Das Entertainment war wie leer gefegt, ich hatte ziemlich lange trainiert und es war schon spät geworden. Langsam sollte ich meine Sachen zusammenpacken und gehen.

Während ich dies tat, bekam ich eine Nachricht von Hee-Jin, schon bevor ich sie öffnete, wusste ich schon, dass es nur Klatsch und Tratsch war.

Hee-Jin war immer sehr daran interessiert, was über uns Idols im Internet kursierte, zum Glück konnte sie sehr gut mit negativen Sachen umgehen, sonst würde ich mir Sorgen um sie machen.

Es war ein Zeitungsartikel vom heutigen Tag mit dem Titel: " Fantreffen von Tomorrow x Together artete in einem wütenden Mob aus."

Geschockt scrollete ich den Artikel weiter runter, weil ich Angst hatte, dass Yeonjun etwas passiert ist.

Aber scheinbar gab es ein paar verletzte Moas, aber die Member hatten es ohne jeglichen Schaden aus dem ganzen heraus geschafft.

Scheinbar sind irgendwelche Bilder von Soobin im Internet aufgetaucht, auf denen er eine Frau küsst.

Aber genaueres las ich mir gar nicht durch, weil so wie ich Soobin bis jetzt kennengelernt hatte war es für mich klar, dass er aufpassen würde und sich nicht so leicht erwischen lassen würde, es war sicher ein Missverständnis und Moment mal es sollte mir ja eigentlich egal sein.

Mit einigen Gedanken in meinen Kopf, die nach einiger Zeit mal wieder zu Yeonjun wanderten, ging ich den Gang entlang und achtete nicht sonderlich auf meine Umgebung.

Langsam näherte ich mich dem Aufzug, als mir zwei Personen entgegenkamen.

Mein Blick war ins Leere gerichtet, ich dachte darüber nach, ob für mich Seungmin als Partner in Frage kommen könnte oder ob dieser Gedanke doch zu absurd war. Außerdem wie sollte ich an seine Kontaktdaten kommen soll ich zu Yeonjun gehen und ihm fragen:

"Hey, Yeonjun ich weiß mit uns hat es nicht geklappt aber bitte gib mir die Telefonnummer von Seungmin."

Bei dem Gedanken an Yeonjun wurde mein Herz schwer, die zwei Personen, die mir entgegenkamen, schienen ein Mann und eine Frau zu sein. Der Mann blieb abrupt stehen, als sie auf derselben Höhe wie ich waren.

Ach ja, bei uns muss man sich grüßen, wahrscheinlich hielt er es für unhöflich, dass ich bis jetzt noch nichts gesagt hatte.

"Guten Abend", murmelte ich ihm abwesend zu und stellte mich in den Aufzug.

Diese zwei Menschen waren aber auch ziemlich unhöflich, sie hatten mir nicht auch einen guten Abend gewünscht.

Das machte mich neugierig und ich blickte aus dem Aufzug während sich die Türen schlossen.

Die zwei waren schon dabei, sich mir immer weiter zu entfernen, ich konnte ein ca.15 Jähriges europäisches Mädchen erkennen, sie wirkte sehr vertraut mit dem Mann, der neben ihr stand.

Der wirklich ziemlich nahe nebenher ging.

Das war doch nicht etwa Yeonjun?!

Doch er war es, ich wollte gerade aus der Aufzugstüre zu ihnen hinaus laufen, doch es war zu spät, die Türen schlossen sich und es ging abwärts.

Meine Beine gaben unter mir nach und ich kauerte mich auf dem Boden im Aufzug.

Das gefällt mir überhaupt nicht!

Vielleicht Doch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt