Der Spielplatz

37 5 0
                                    


Jetzt wusste ich, wie diese Schlange hieß, na warte!

Da legte jemand seine Hand auf meine Schulter und fragte:

"Warum versteckst du dich?"

In diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass es wieder Beomgyu gewesen wäre, aber schon alleine an seiner Berührung, die mich erschauern ließ wusste ich, dass es nicht Beomgyu war.

Mein Blick war weiter auf die drei gerichtet, die sich nun etwas unterhielten.

"Ich kann dich auch fragen, was genau du hier machst?", fragte ich den Mann, der sich ziemlich nahe hinter mich gestellt hatte und mit mir die drei beobachtete. Mein Herz fing wie wild zu rasen an und ich konnte den Atem von Yeonjun auf meinem Hals spüren.

"Ich verfolge Jemanden", antwortete er und merkte, wie seine Lippen näher an meinen Hals herankamen.

Was genau hatte er vor?

Und warum verfolgt er dieses Mädchen vielleicht, mag er sie ja doch?

Eigentlich wollte ich mich umdrehen und ihn zur Rede stellen, aber ich hatte Angst, ihm dann in die Augen schauen zu müssen. Wie würde ich dann auf ihn reagieren?

"Was macht dieses Mädchen mit Taehyun?", fragte ich leicht wütend.

Wenn ich daran dachte, dass sie Yeonjun betrügt, wurde ich so wütend.

Yeonjun beugte sich vor und berührte mit seiner Brust meinen Rücken, sah mich von der Seite an und ich nahm aus meinen Augenwinkel wahr, dass er lächelte.

"Sie...", sagte ich und ballte meine Fäuste zusammen.

"Ist hier jemand eifersüchtig?", fragte er.

Als er das sagte, wurde mir klar, dass es wahrscheinlich so war und das machte mich so wütend.

Nun drehte ich mich doch um und Yeonjun stand nun viel zu nahe direkt vor mir, er stützte sich mit der rechten Hand an der Wand ab und lehnte sich zu mir runter.

Immer schneller und schneller schlug mein Herz und ich dachte, es würde jeden Moment rausspringen.

Da wollte ich anfangen zu schreien und öffnete gerade den Mund, doch bevor ich richtig laut werden konnte, hielt mir Yeonjun meinen Mund zu und ich...

....Seife Geschmack schmeckte ich plötzlich in meinen Mund und ich fing an, wie wild um mich zu schlagen.

Yoojin hatte sich über mich gebeugt und hielt mir den Mund zu, damit ich wieder schlucken würde.

Aber sie nahm plötzlich ihre Hand weg und ging mit angsterfüllten Augen einen Schritt zurück. Aber das war sie doch gar nicht, es war Yeonjun und er sah mich mit großen, angsterfüllten Augen an.

Zitternd kniete ich mich in den kalten Schnee und lehnte mich an die Wand, meine Hand wanderte zu meinen Haaren und ich fing an, an ihnen zu zwirbeln, nur diesmal zog ich auch noch leicht daran.

Während ich das machte riss ich mir einige Haare aus, Yeonjun hockte nun neben mir und legte seinen Arm um mich leise flüsterte er:

"Das wollte ich nicht."

Erst reagierte ich nicht auf seine Worte, aber dann blickte ich zu ihm und als ich ihm in die Augen sah, merkte ich, wie schuldig er sich gerade fühlte.

Ohne nachzudenken umarmte ich ihn und fing leise zu schluchzen an, er legte seine Arme um mich und zog mich sanft an sich ran.

"Alles ist gut, ich bin ja da", murmelte er leise vor sich hin.

Da hörte ich, wie es bei den dreien scheinbar etwas unruhiger wurde und löste mich aus Neugier aus Yeonjuns Umarmung und krabbelte auf den Knien so weit vor, dass ich etwas sehen konnte. Er stand auf und stellte sich so hin, dass er auch etwas sehen konnte.

"Sie verfolge ich", raunte mir Yeonjun leise zu und deutete auf eine Frau, die nun über die Straße zu den dreien lief.

Die Frau war auch europäisch, wirkte ziemlich aufgebracht und wie sie mit Paula sprach, wirkte es, als wäre sie ihre Mutter.

"Warum?", fragte ich ihn.

"Weil Soobin mich gebeten hat?"

Als ich das gerade hinterfragen wollte forderte er mich auf:

"Steh auf und komm mit."

Ohne mich dabei anzusehen, streckte er mir seine Hand entgegen, irgendwie wirkte er auf mich, als wäre er noch immer auf mich beleidigt, kurz zögerte ich, weil ich mich schuldig fühlte.

Das schien ihm gar nicht zu gefallen und er wackelte leicht nervös mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her, das brachte mich dazu, sie zu ergreifen und mich ohne Nachfrage von ihm fortführen zu lassen.

Wir gingen die Straße etwas entlang und er führte mich in eine Gasse, die zu einem kleinen Park führte, der mehr ein Spielplatz war als ein Park. Meine Hand hatte er dabei so fest gepackt, dass sie etwas weh tat.

Als wir in einen Bereich gegangen waren der nicht so einsichtig von der Straße aus war, ließ er meine Hand los und drehte sich zu mir, ein Lächeln huschte über sein Gesicht und er sagte:

"So kommen wir zu deiner Eifersucht zurück."

"Welche Einfestucht?", fragte ich ihn und zwirbelte wieder meine Haare.

"Und warum bist du dann jetzt nervös?", fragte er mich, er grinste mich triumphierend an.

Das machte mich wiederum wütend und ich sagte ziemlich laut:

"Wer ist dann diese Paul!"

Yeonjun fing leicht zu lachen an und hielt sich während er antwortete die Hand etwas vor den Mund:

"Ich hoffe, nun endlich die Freundin von Taehyun."

"Wie kann sie nur....", ich wollte über diese Paula losschimpfen, doch als die Worte in meinen Kopf angekommen waren, verstummte ich und starrte ihn ungläubig an.

"Sie ist nicht deine."
Er schüttelte wieder lachend seinen Kopf und bestätigte:

"Ist sie nicht."

Das bedeutet, ich habe mir umsonst Sorgen gemacht, eine Last scheint von meinen Herzen zu fallen und ich atmete erleichtert laut auf.

"Das bedeutet, es ist scheinbar doch echt", stellte Yeonjun fest und kam näher an mich ran.

Mein Kopf war hochrot und meine Kehle schnürte sich zu, ich wollte etwas sagen, aber es kamen keine Worte heraus.

Nun stand er wieder ziemlich nahe vor mir, in seinen Haaren waren einige Schneeflocken hängen geblieben, dann tippte er mir mit seinen Zeigefinger kurz auf meine Unterlippe und flüsterte mir sehr leise zu:

"Glaube mir, das mit uns ist echt."

Das war irgendwie das schönste, was ich je in meinem Leben gehört hatte, aber ich konnte einfach nicht so reagieren, wie ich wollte.

Mit voller wucht drückte ich ihm von mir weg und schrie laut:

"Wahrscheinlich hast du recht!"

Er stolperte nach hinten und landete ziemlich unsanft im Schnee, nun hatte ich Schuldgefühle und ich ging schnell runter in die Hocke und beugte mich besorgt über ihn.

"Alles..."

Yeonjun beugte sich zu mir hoch und berührte sanft mit seinen Lippen meine Stirn, danach berührte er damit meine Nase. Seine Hand wanderte durch meine Haare und er gab mir einen Kuss, der mir meinen Atem raubte.
Ich war mit meinen Knien in den Schnee gerutscht aber das nahm ich kaum war.

Als er von mir abließ, legte er sich wieder ganz auf seinen Rücken und zog mich zu sich runter, er hatte seinen rechten Arm um mich gelegt und ich lag nun auch im kalte Schnee.
Halb im Schnee und halb auf ihm.

Kurz darauf schippte er mir mit seinem Zeigefinger auf meine Stirn.

"Autsch!", jammerte ich und rieb mir die Stirn.

Er gab mir einen Kuss auf die Stelle die er geschnalzt hatte und raunte:

"Selber Schuld."

Vielleicht Doch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt