Always & Forever

23

🩷

•Ashley•

Von dem Zuschließen der Wohnungstür schrecke ich aus meinem Halbschlaf auf und stehe schneller neben der Couch, als dass ich damit gerechnet habe. Der typische Schwindel überkommt mich, worauf ich mich an der Couch abstütze und plötzlich eine Hand an meinem Rücken spüre.
»Ashley, er ist nicht da.« Lenny schaltet die Taschenlampe seines Handys an und zieht mich wieder zurück auf die Couch.

Nate ist gestern Abend laufen gewesen und nicht mehr wiedergekommen. Ich habe ihn mehrmals angerufen und ihm geschrieben, nie habe ich eine Antwort von ihm erhalten. Die ersten Nachrichten gingen noch durch, die letzten nicht mehr. Wahrscheinlich ist sein Handy ausgegangen. Aber was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Wenn er sich verletzt hat und sich nicht mehr bewegen kann? Vielleicht braucht er Hilfe und kann niemandem erreichen, weil sein Akku leer ist.

»Aber was ist, wenn ihm etwas passiert ist? Er Hilfe braucht, aber niemanden erreichen kann?« Meine Kehle schnürt sich zusammen, ehe sich die ersten Tränen den Weg zu meinen Wangen bahnen. Ich habe Angst um Nate. Ich werde erst ins Bett gehen, wenn er unverletzt vor mir steht. Ich werde mich selbst davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Meine Definition von gut ist wichtig. Wenn ich sehe, dass er nicht lügt, lasse ich ihn ins Bett gehen.

»Hör auf, dir so viele Gedanken zu machen und atme tief durch. Es ist gleich eins, vielleicht hat er jemanden getroffen und ist was trinken gegangen?« Ich schüttle den Kopf und schlinge meine Arme um Lenny, der beruhigend über meinen Rücken fährt. Das würde Nate nicht machen. Nicht, ohne mir vorher Bescheid zu geben. Selbst im Ausland hat er mir vorher geschrieben.
»Ich kann mir nicht keine Gedanken machen. Er ist mein bester Freund, Lenny!« Er nickt verstehend und fährt über meinen Hinterkopf. Das Beben meines Körpers beim Schluchzen tut weh. Es schlägt auf meinen Bauch, in dem sich noch immer das Gas befindet, welches sich seinen Weg nach draußen suchen will. Hoffentlich ist es bald vorbei. Es tut alles weh.

»Komm her.« Er zieht mich in eine liegende Position und schlingt seine Arme um mich. Ich kann jetzt nicht schlafen, nicht, wenn Nate irgendwo da draußen ist. Ich fühle mich nicht mehr ganz so einsam. Wenn Lenny mich hält, ist es ein wenig besser, trotzdem mache ich mir nach wie vor Sorgen.
»Vielleicht ist es ihm doch zu viel. Er wird Vater, was ist, wenn er nicht mehr will und weggelaufen ist? Vielleicht will er mich nicht mehr«, steigere ich mich in die Situation hinein und verstecke meinen Kopf an Lennys Halsbeuge. Parker und Stan sind schlafen gegangen, während Lenny die ganze Zeit über bei mir geblieben ist. Obwohl er nicht damit umgehen kann, wenn ich weine.

»Das ist Schwachsinn, Ashley. Nathan freut sich auf euer Baby. Und dass er dich nicht mehr will, das ist noch größerer Quatsch. Er liebt dich.« Lenny flüstert dies dicht an meinem Ohr und fährt durch meine Haare, während er meinen Kopf dichter zu sich zieht.
»Vielleicht will er diese Fake-Beziehung nicht mehr mit mir führen. Ich habe ihn heute abgeturnt, ich wusste es. Ich bin nicht rasiert und er hat mich so sehen müssen. Natürlich rennt er dann weg. Ich werde dick, Lenny.« Ich deute an, aufstehen zu wollen, jedoch hält er mich davon ab und legt einen Finger unter mein Kinn, sodass ich gezwungen bin, ihn anzuschauen.

»Du wirst nicht dick, Ashley, du bist schwanger. Dabei ist es völlig normal, an Bauchumfang zuzunehmen. Genau so wie an anderen Stellen. Trotzdem bist und bleibst du wunderschön. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass du ihn abgeturnt hast. Ihr seid seit Jahren ein Herz und eine Seele, da tun ein paar Härchen nichts zur Sache.« Er wischt meine Wange trocken und lächelt traurig.
»Und diese Fake-Beziehung... ist das wirklich das richtige für euch? Ich meine, ihr seid beste Freunde und... schlaft miteinander?« Es ist eine Vermutung, die er äußert. Eine Vermutung, mit der er ins Schwarze getroffen hat. Die Orgasmen, die ich mit Nate erlebe, sind ein Traum. Noch nie waren sie so, wie mit ihm.